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Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen
Autoren: V.A.
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Raumschiff ahoi!
     
Dean McLaughlin
     
     
    Weit draußen, wo nie zuvor jemand gewesen war, wo nur die Sterne und die blendende Sonne die Schwärze und die Nacht durchbrachen, befand sich die Challenger .
    Sie schien unbeweglich zu schweben. Ihre mächtigen Raketendüsen waren kalt. Sie war so weit entfernt von jedem Bezugspunkt, daß sich ihr Flug nur durch äußerst genaue Messungen feststellen ließ. Auch innerhalb des Schiffs schien sich nichts zu verändern. Jeder neue Tag war wie der voran gegangene. Selbst die unterdrückte Erregung, die auf der Hinreise geherrscht hatte, war jetzt geschwunden. Sie hatten ihr Ziel erreicht, sie waren auf dem Mars gewesen, und jetzt befanden sie sich auf dem Weg nach Hause.
    Langeweile breitete sich aus. Dagegen war nichts zu machen. Whit Fredericks wußte das, und der Gedanke gefiel ihm nicht. Aber er konnte nichts daran ändern. Eingeschlossen in diese kleine Welt – innerhalb von Millionen von Meilen der einzige Ort, an dem es sich leben ließ –, schwerelos und fast ohne jede Beschäftigung, konnte es gar nicht ausbleiben, daß die Männer Langeweile empfanden.
    Dieser Tag jedoch war etwas Besonderes, obgleich er in vieler Hinsicht den vorangegangenen aufs Haar glich. Der Unterschied bestand in der Zahl, die sie beim Abstreichen des Kalenders erreicht hatten – eine hübsche, runde 100.
    Einhundert Tage von der Heimat entfernt. Dieser Tag bedeutete den Beginn der letzten Etappe ihrer Reise. Und obgleich nicht ein einziger der sieben Männer der Challenger diese lange, einsame Reise bedauerte, so freute sich doch je der darauf, wieder nach Hause zu kommen.
    Denn sie erlebten eines der größten Abenteuer aller Zeiten. Sie hatten Augenblicke höchster Erregung und Anspannung erfahren, Gefahr und Risiken durchstanden. Augenblicke des Wissens, daß etwas Großes vollbracht wurde, und auch Augenblicke, in denen sie die Nerven verloren hatten.
    Aber jetzt war das fast vorbei. Sie konnten sich schon auf das Ende freuen. Sie konnten im Innern das Gefühl ihres Erfolgs wachsen spüren – etwas erreicht zu haben, das kein Mensch je zuvor erreicht hatte.
    An diesem Tag überprüfte Fredericks alle Meßinstrumente. Alles war exakt und genau eingestellt; nichts war geschehen, das das Schiff von seiner vorherberechneten Bahn abweichen ließ. Er speiste den Computer mit den Zahlen, und dieser berechnete fast augenblicklich, daß die Challenger die Kreisbahn der Erde in genau hundert Tagen erreichen, daß die Erde zu dieser Zeit in einer günstigen Landeposition sein und daß der Treibstoff, der noch in den Tanks des Schiffes verblieben war, ausreichen würde, um sie auf dem Mond landen zu lassen.
    Whit Fredericks lächelte. Er bewunderte die Genauigkeit des Computers. Er machte seine Eintragungen in das Logbuch und legte es wieder zurück an seinen Platz.
    »Sag mal, haben wir gestern nacht auch die richtige Kurve erwischt?« fragte Grant Halleck, als Fredericks aus der Pilotenkabine kam. Er war neben dem Monitor fest angeschnallt, dessen Kontroll-Lampen grün leuchteten.
    Fredericks erwiderte das Lächeln. »Leben wir noch?« entgegnete er.
    »Einen Augenblick, ich werde es gleich überprüfen«, sagte Halleck mit todernster Miene. Er war ein schmal gebauter Mann mit dem Gesicht eines Jungen. Seine Augen glitten über die Schaltpulte. »Ja – alles okay«, sagte er endlich. »Aber wo befinden wir uns?«
    »Hundert Tage von zu Hause entfernt«, antwortete Fredericks. Ihm gefiel dieser Satz, deshalb wiederholte er ihn noch einmal: »Hundert Tage von zu Hause entfernt.«
    Und dann hatte er keine Zeit mehr, noch weiter darüber nachzudenken. Eine andere Stimme mischte sich ein, sie klang aufgeregt.
    »Captain!«
    Fredericks drehte sich mit einem Ruck um. Arch Sigler in der Beobachtungskabine justierte gerade seine Skalen ein. Seine Schultern schienen ungewöhnlich angespannt. »Ein riesiger Brocken in Sicht«, sagte er ängstlich. »Er nähert sich uns!«
    »Alarm!« rief Fredericks. Sigler hob den Arm und riß den roten Hebel herunter. Die Glocke hallte durch das ganze Schiff.
    Fredericks stieg in seinen Raumanzug, ließ sich in den Pilotensitz fallen und schnallte sich an. »Berechne die Bahn«, befahl er dem Beobachter.
    Die Männer, die gerade keinen Dienst gehabt hatten, kamen aus den Schlafräumen. Sie holten ihre Raumanzüge und zwängten sich hinein.
    »Daten ermittelt«, berichtete Sigler.
    Die Daten wurden dem Computer eingegeben. Relais klickten und summten, und fast
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