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Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Titel: Rolf Torring 126 - Der See-Teufel
Autoren: Hans Warren
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Ansicht nach der Mann auf dem zweiten Bilde der Zeichnung?" fragte ich Rolf.  
      „Das kann der Chinese sein, der die Götterfigur hatte," meinte Rolf. „Mehr beschäftigt mich die Schlange."  
      „Und der Teufel" ergänzte der Professor. „Ja, was mag Lord Twein damit gemeint haben?" fragte ich vor mich hin.  
      „Möglich, daß wir es an Ort und Stelle sofort erkennen," stellte Professor Kennt fest. „Mir tut es übrigens jetzt leid, daß ich den Tiger erschossen habe. Wer konnte aber auch annehmen, daß er gezähmt ist?!"  
      Bald saßen wir wieder im Kanu und fuhren den Amur weiter stromab. Kapitän Hoffmann konnten wir frühestens in acht Tagen erwarten.  
      Bis zum Bolen Odshal-See hatten wir schätzungsweise noch eine Tagesreise. Rolf wollte es so einrichten, daß wir nachts einträfen, damit unser Kommen nicht sofort bemerkt würde.  
      Wie ein Pfeil schoß das kleine Fahrzeug durch das Wasser. Wieder einmal bewies Pongo, der das Ruder kaum aus der Hand ließ, daß er für drei arbeiten konnte, ohne zu ermüden.  
    Als es dunkel wurde, begannen wir langsamer zu fahren, um nicht unvermutet an ein Hindernis zu kommen. Ab und zu sahen wir hier schon andere Fahrzeuge an uns vorbeifahren, auch kleine Dampfer kamen uns entgegen, aber der Verkehr war am Abend wohl schwächer als in den Tagesstunden. Um nicht mit einem Fahrzeug zusammenzustoßen, hatte Pongo das Kanu aus der Strömung in der Flussmitte dem Ufer zu gelenkt.  
      Als der Mond aufging, konnten wir die Geschwindigkeit wieder etwas steigern. Kurz nach Mitternacht konnten wir unserer Berechnung nach den See erreichen und wollten sofort die Insel suchen.  
      Die Abzweigung, die zum See führte, konnten wir nicht verfehlen; sie war deutlich auf der ziemlich genauen Flusskarte eingetragen. Wir erreichten sie kurz vor Mitternacht und lenkten das Boot hinein. Zwei Stunden später sahen wir schon den See vor uns, den wir sofort durchquerten.  
      Als Pongo eine Insel sichtete, zeigte meine Uhr die dritte Morgenstunde. Jetzt hieß es, wenn es sich um die gesuchte Insel handelte und der Weiße vor uns eingetroffen war, vorsichtig sein.  
      „Wenn wir eine knappe Viertelstunde warten," sagte der Professor und zeigte zum Himmel hinauf, schiebt sich eine Wolke vor den Mond. Meiner Schätzung nach wird er dann kaum vor zwanzig Minuten wieder zum Vorschein kommen. Die Zeit müßte genügen, daß wir uns der Insel ungesehen nähern."  
      Rolf bestätigte durch ein Kopfnicken, daß er der gleichen Ansicht war wie Kennt.  
      Ich mußte immer an den gehörnten Mann und die Schlange denken. Irgendetwas wollte mir an der ganzen Sache nicht gefallen.  
      „Massers, dort etwas auf Wasser schwimmt, jetzt wieder verschwunden," sagte Pongo plötzlich, der keinen Augenblick in seiner Aufmerksamkeit nachgelassen hatte und ständig die Wasseroberfläche musterte. „Ein Krokodil?" fragte ich leise.  
      „Hier kann es keine Alligatoren geben," antwortete der Professor geflüstert.  
      Pongo schüttelte heftig den Kopf.  
      „Langer Gegenstand, Massers, auf Wasser schwimmen, dann untertauchen."  
      Er deutete geradeaus. Da konnten auch wir es sehen, es sah aus wie ein Baumstamm, der durch die Wellen gelegentlich überspült wurde.  
      „Langsam heranfahren," meinte Rolf. „Das Ding schwimmt nicht weiter, wenn ich richtig beobachte. Es scheint verankert zu sein."  
      „Dann hat es einen bestimmten Zweck," folgerte der Professor.  
      Immer näher glitt unser Kanu. Schließlich erkannten wir, daß es wirklich ein Baumstamm war, der verankert zu sein schien. Er tanzte auf den Wellen und wurde immer wieder untergetaucht.  
      „Fahren wir darum herum" ordnete Rolf an. „Wir haben jetzt keine Zeit, das Ding näher zu untersuchen."  
      „Einen weiten Bogen nehmen" meinte der Professor. „Ich traue hier dem Frieden nicht."  
      „Da hinten ist wieder so ein Stamm!" stellte ich fest.  
      Der zweite Stamm schien gleichfalls verankert zu sein. Wir umfuhren zunächst den ersten. Als wir ihn hinter uns gelassen, den zweiten aber noch nicht erreicht hatten, schob sich die Wolke vor den Mond, so daß wir kaum etwas sehen konnten.  
      Wir verlangsamten die Fahrt, würden also die Insel doch nicht im Schutze der Dunkelheit erreichen.  
      Wenn der Mond wieder zum Vorschein kam, würden wir von seinem Schein ziemlich hell beleuchtet sein. Wir wagten es trotzdem, näher heranzufahren.  
      Auch den zweiten
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