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Rolf Torring 112 - Die Thugs

Rolf Torring 112 - Die Thugs

Titel: Rolf Torring 112 - Die Thugs
Autoren: Hans Warren
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ihm eine Schlinge über den Kopf geworfen und zugezogen habe. Alles sei so rasch gegangen, daß er nicht einmal dazu gekommen sei, uns durch Rufen zu verständigen oder zu warnen.  
      In Qualm und Rauch, zwischen züngelnden Flammen, die sich schon an seine Kleidung heran drängten, stieg Pongo zum zweiten Male die Treppe im Hause empor. Vom Dach stürzten schon die ersten Balken in den Garten herab. Prasselnd schlugen sie auf den Boden auf.  
      „Hier ist ein Arzt" Hollbert rief es, er hatte sofort nach einem in der Nähe wohnenden Mediziner telefoniert.  
      Ohne sich erst vorzustellen, übernahm der Arzt die Wiederbelebungsversuche an Rolf, nachdem er den Puls gefühlt und das Herz abgehorcht hatte.  
      Pongo hatte den Flur des Obergeschosses erreicht. Dicht neben ihm krachte und splitterte das Gebälk. Der schwarze Riese trat die Tür neben dem Zimmer des Majors ein. Aber er hatte das leere Zimmer erwischt. Fräulein Rollers schlief also auf der anderen Seite. Pongo kämpfte sich bis an die letzte Tür durch. Er brauchte sie nicht mehr einzuschlagen, sie hing nur noch brennend in den Angeln. Ungeachtet der Flammen drang Pongo bis zum Bett vor, hob die leichte Last heraus, stürmte zum Fenster, da die Treppe bereits in sich zusammengestürzt war, saß plötzlich rittlings auf dem Fenstersims und begann, von Flammen umbrandet, an der Außenfront des Hauses hinabzuklettern. Nur seine Geschicklichkeit fand zwischen den brennenden Balken noch einen Halt.  
      Fräulein Rollers hatte zwar einige Brandwunden an den Armen erhalten, war aber sonst unversehrt. Als ihr die Schlinge, die nicht sehr fest gesessen hatte, abgenommen wurde, schlug sie die Augen wieder auf.  
      Fast gleichzeitig öffnete Rolf die Lider. Er brauchte eine ganze Weile, bis er sich zurechtfand.  
      Fanfarensignale ertönten. Feuerwehr und Polizei trafen ein und griffen mit vereinten Kräften sofort den Brand an. Sie konnten aber nur noch die Grundmauern retten.  
      In den Hotelräumen saßen wir den Rest der Nacht zusammen. Gegen Morgen erschien ein Polizeioffizier, um uns den Dank der Behörden auszusprechen, daß wir den Anlaß gegeben hatten, der gefürchteten Geheimsekte der Thugs ein Ende zu bereiten. Auch die beiden Brandstifter und den Inder, der Rolf die Schlinge über den Kopf geworfen hatte, waren in den Straßen der Stadt von den patrouillierenden Streifen aufgegriffen und festgenommen worden. Die Razzia in den Ruinen war außerordentlich erfolgreich gewesen: nicht weniger als zweiundsiebzig Anhänger der Thugs waren verhaftet worden. Damit konnte angenommen werden, daß ganz wenige entkommen waren. Die Gefahr, die von der Sekte der Würgegöttin drohte, war also vorüber.  
      Wir blieben noch zwei Tage in Saigon und halfen Major Rollers und seiner Tochter, den Haushalt aufzulösen und die Abreise vorzubereiten. Am Abend des zweiten Tages nach dem Brande verließen sie zu Schiff die Stadt. Wir aber hatten zum ersten Male die neue Funkanlage unserer Jacht vom Polizeipräsidium aus ausprobieren können und Kapitän Hoffmann nach Saigon beordert. Die Freude des Wiedersehens war groß.  
     
      Unser nächstes Ziel war Bangkok. Was wir dort erlebten, habe ich erzählt in  
      Band 113: «Die Macht der Priester".  
     
     
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