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Rolf Torring 112 - Die Thugs

Rolf Torring 112 - Die Thugs

Titel: Rolf Torring 112 - Die Thugs
Autoren: Hans Warren
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Essen abgenommen. Pongo aber schien diesmal hungern zu sollen, wahrscheinlich als Strafe für seine Tat.  
      Endlich aber ging der Inder auch zu ihm. Ehe er ihm jedoch die Handfesseln löste, hielt er ihm drohend ein langes Messer entgegen. Das sollte bedeuten: wenn er sich wehren würde, sei es um ihn geschehen .  
      Pongo lachte den Inder gemütlich an und verzehrte in aller Ruhe das nicht einmal schlechte Essen. Niemand konnte ihm ansehen, daß er sprungbereit auf dem Boden hockte. Der Wächter schien durch Pongos Benehmen einigermaßen beruhigt, ließ ihn aber nicht aus den Augen und bemerkte nicht, daß Rolf langsam die Beine anzog, um sie mit aller Wucht, die ihm zur Verfügung stand, gegen den Inder vorzuschnellen. Im Fallen verlor der Inder das Messer aus der Hand. Blitzschnell griff Pongo zu und hatte seine Fußfesseln durchschnitten, ehe der Inder sich von dem Überfall erholt hatte.  
      Im nächsten Augenblick traf ihn ein Boxhieb Pongos gegen das Kinn. Der Inder sank k. o. zu Boden.  
      Eilig zerschnitt Pongo Rolfs, Ballings und meine Fesseln. Mit den Stricken, die uns gefangengehalten hatten, fesselten wir den Inder und schoben ihm auch einen Knebel in den Mund, damit er nicht schreien konnte, wenn er wieder zu sich kam.  
      Da wir nur das eine Messer hatten, hielt Rolf es für richtig, zunächst Pongo allein auf Erkundung zu schicken. Vielleicht fand er unsere Waffen, die sicher irgendwo herumliegen würden.  
      Mit dem Wort "Pongo alles gut machen!" verabschiedete sich unser schwarzer Freund. Wir löschten die Laterne und warteten im Dunkeln auf Pongos Rückkehr.    
      Mit einem Mal tat sich die Tür auf. Der Wächter war wohl vermisst worden. Zwei Inder betraten den Raum, um zu sehen, was bei uns los sei. Wir hatten den Inder so gelegt, daß er von der Tür aus nicht sofort gesehen werden konnte, und hatten uns ebenfalls auf die Erde gelegt, als ob wir noch gefesselt wären.  
      Ahnungslos betraten die Inder unser Gefängnis. Als sie mitten im Raum standen, sprangen wir wie auf Kommando auf. Da wir zu dritt waren, gelang es uns rasch, sie zu überwältigen, ehe sie ihre Messer aus dem Gurt ziehen konnten. Es dauerte nicht lange, hatten wir auch die beiden gefesselt und geknebelt. Wir legten sie neben ihren Sektenbruder.  
      Die Zeit verging. Pongo war noch nicht zurückgekommen. Sollte er auf seinem Erkundungsgang überrascht worden sein?  
      Als weitere zwei Stunden vergangen waren, beschloß Rolf, mit mir Pongo zu folgen. Balling mußte uns fest versprechen, den Raum nicht zu verlassen und die Gefangenen zu bewachen.  
      Im Kellergang war es stockdunkel. Wir tasteten uns an den Wänden entlang, die feucht und kalt waren, als lägen sie tief unter der Erde. Endlich fühlte Rolf eine Tür, die er vorsichtig aufzog.  
      Vor uns lag der Tempelraum mit dem Bildnis der Göttin Kali. Er war leer. Wo mochte nur Pongo sein?  
      Aus dem Tempelraum führten noch zwei Türen in andere Räume. Wir versuchten, sie zu öffnen, vermochten es aber nicht, da sie verschlossen waren. Daraufhin untersuchten wir das Standbild der Göttin. Aus früheren Erlebnissen wußten wir, daß solche Götterbilder oft hohl waren und Geheimnisse in ihrem Inneren bargen. Lange suchte Rolf an der Vorder- und an der Rückseite der Figur herum, konnte aber keinen Geheimmechanismus entdecken.  
      Da vernahmen wir leise Schritte und versteckten uns hinter der Figur. Jemand schloß eine Tür auf und öffnete sie vorsichtig. Fast hätte ich einen Freudenschrei ausgestoßen: es war Pongo, mit unseren Waffen und sämtlichen anderen Sachen schwer beladen. Wir traten zu ihm und nahmen unsere Waffen in Empfang.  
      „Pongo sich bald verirren," gestand der schwarze Riese. „Lange Miß suchen, aber nicht gefunden. Massers jetzt rasch Masser Balling holen und Pongo folgen."  
      „Hol du Herrn Balling!" meinte Rolf zu mir.,, Ohne Fräulein Rollers möchte ich die Ruinen nicht verlassen. Ich vermute, daß im Augenblick gar keine Inder weiter hier sind. Sie werden in der Stadt sein und erst gegen Abend wiederkommen. Bis dahin müssen wir Fräulein Rollers gefunden haben."  
      Ich eilte davon, um Balling zu holen. Rolf untersuchte, jetzt durch Pongo unterstützt, weiter die Götterfigur.  
      „Jetzt können wir es auf einen Kampf ankommen lassen!" meinte Balling zufrieden, als er sich die Pistolen umgeschnallt hatte.  
      Als wir in den Tempelraum zurückkamen, hatte Rolf gerade den Verschluss
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