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Rolf Torring 112 - Die Thugs

Rolf Torring 112 - Die Thugs

Titel: Rolf Torring 112 - Die Thugs
Autoren: Hans Warren
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Tempel, die wir uns hier errichteten, wurden von den Weißen zerstört. Wir werden erst froh, wenn alle Weißen unser Land wieder verlassen haben."  
      So ganz unrecht hatte der Priester nicht, aber wir konnten auf keinen Fall zugeben, daß das Mädchen vor unseren Augen geopfert wurde.  
      Noch einmal richtete Rolf sich halb auf und rief:  
      „Ich warne euch! Die Rache der Weißen werdet ihr zu spüren bekommen."  
      Dann streckte er sich wieder aus. Wir taten es ihm nach, denn wir waren ohnmächtig und konnten Fräulein Rollers nicht helfen. So wollten wir wenigstens nicht mit eigenen Augen sehen, wie die Schlinge zugezogen wurde.  
      Plötzlich räusperte sich der Älteste und begann wieder zu sprechen:  
      „Wir wollen uns das Mädchen als Opfer bis zum Feste aufheben, dafür soll heute der schwarze Riese auf dem Opferstein liegen."  
      Damit meinte er Pongo. Pongo war gar nicht erstaunt oder gar traurig. Er lachte dem alten Priester ins Gesicht, während der Henker die Schlinge vom Halse des Mädchens nahm. Pongos Benehmen ließ den Ältesten der Priester unsicher werden.  
      Nachdem das Mädchen aus dem Raum geschafft war, wurde Pongo von den drei Henkern auf den Opferblock gelegt.  
      „Dieses Opfer bringen wir heute Kali, unserer Göttin" sagte der alte Priester triumphierend. „Wir bitten sie, uns ihre Gnade weiter zu erhalten."  
      Der Priesterälteste hatte den Satz kaum beendet, als Pongo. der plötzlich keine Fesseln mehr zu tragen schien, raubtiergleich vom Opferstein aufsprang und sich auf den alten Priester warf, daß der zusammen knickte. Mit den nach der Seite ausgestreckten Armen riß er gleichzeitig die beiden anderen Priester um. Rechts ein Fausthieb, links ein Fausthieb. Die beiden Priester waren bewusstlos.  
      Das alles spielte sich so schnell ab, daß die Henker gar nicht Zeit fanden zu begreifen, was eigentlich vor sich ging. Schließlich hatten sie sich aber so weit erholt, daß sie sich zu dritt auf unsern schwarzen Freund stürzten und ihn zu Boden rissen.  
      Ein Ringkampf entspann sich, wie ich ihn nie wieder im Leben gesehen habe. Pongo stieß seinen Urwaldschrei aus und schien kein Mensch mehr zu sein. Als er nach hartem Ringen zwei der drei großen Inder kampfunfähig gemacht hatte, erhob sich der dritte und zog sich, die Gefährlichkeit des Gegners erkennend, in den Hintergrund zurück.  
      Inzwischen hatten sich die hinter uns sitzenden Inder vom ersten Schrecken erholt und sprangen wütend auf, um sich auf Pongo und auf uns zu stürzen.  
      In dem Augenblick sauste wie ein Pfeil ein noch junger Inder in den Raum, sprang zum Opferstein, erstieg ihn und rief den Indern etwas zu, das wir nicht verstanden. Das schien unsere Rettung zu sein, denn die Inder stoppten den Lauf und drängten dem Hintergrunde des Raumes zu.  
      Wir hofften schon, daß der junge Inder seinen Glaubensbrüdern zugerufen hatte, daß von außen Gefahr drohe, daß also Kapitän Hoffmann mit der Polizei heranrücke. Das schien jedoch nicht der Fall zu sein. Pongo wollte auch den jungen Inder niederstrecken, aber Rolf rief ihm ein Wort zu. Daraufhin ließ er sich wieder fesseln. Wir wurden in den kleinen Raum zurückgetragen, in dem wir schon einmal gelegen hatten.  
      „Pongo richtig gehandelt, Masser Torring?" fragte der schwarze Riese, als wir allein waren.  
      „Es war das einzig Richtige!" bestätigte Rolf. „Ich habe dich absichtlich zurückgerufen, denn wir hätten den Kampf gegen die Übermacht nie gewonnen, auch wenn du uns rasch von den Fesseln befreit hättest."  
      „Sie werden neue Priester wählen," meinte Balling missmutig. „Dann werden uns die eben zum Opfertod verurteilen. Ich hätte Pongo gewähren lassen,"  
      „Glauben Sie mir, Herr Balling, daß es richtiger war, erst einmal eine Atempause zu gewinnen. Natürlich müssen wir jetzt zusehen, wie wir möglichst rasch hier herauskommen. Haben Sie schon einen Plan?"  
      „Nein," bekannte Balling.  
      „Aber Pongo Plan haben," meinte der schwarze Riese. „Inder hat Messer, wenn er Essen bringt Pongo Inder auch mit Fesseln umreißen, dann Messer wegnehmen. Massers müssen helfen."  
      Rolf nickte. Die Sache war beschlossen. Weiter darüber zu reden, war unnötig.  
      Wir mußten lange warten, bis ein Inder der Wächter, der uns schon wiederholt die Speisen gebracht hatte, kam. Er ließ zunächst Rolf essen, dann Balling, dann mich. Jedem wurden die Handfesseln beim
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