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Rolf Torring 112 - Die Thugs

Rolf Torring 112 - Die Thugs

Titel: Rolf Torring 112 - Die Thugs
Autoren: Hans Warren
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sofort durch sein Privatbüro in das Gartenhaus, wo der Major seine Tochter erwartete. Wir blieben noch eine Weile in den vorderen Gasträumen, um das erste Wiedersehen zwischen Vater und Tochter nicht zu stören.  
      Als wir dann auch zum Sommerhaus gingen, liefen dem Major gelegentlich immer noch ein paar Tränen über die Wangen. Seine Dankbarkeit uns gegenüber kannte keine Grenzen. Wir sagten ihm sofort, daß es für ihn und seine Tochter das beste sein würde, die Stadt auf dem schnellsten Wege zu verlassen. Die folgende Nacht sollte er unser Gast im Gartenhaus sein.  
      Wir überließen dem Major und seiner Tochter die Schlafzimmer im oberen Stockwerk und richteten unsere Lager im Erdgeschoss her. Viel würden wir sowieso nicht zum Schlafen kommen, denn zwei von uns wollten stets wachen, um jede eventuelle Annäherung von Feinden rechtzeitig zu bemerken.  
      Gegen Mitternacht kam Hollbert noch einmal zu uns und berichtete, daß in der Stadt eine gewisse Unruhe herrsche. Niemand kenne den eigentlichen Grund, es werde aber viel getuschelt. Verstärkte Polizeistreifen durchwanderten die Straßen der Stadt.  
      „Hoffentlich überfallen uns die Thugs hier nicht noch, Rolf," meinte ich. „Sie wissen ja ganz genau, wo wir Quartier genommen haben. Vielleicht wäre es richtig gewesen, auch Polizeiposten hierher zu beordern."  
      „Mag sein, Hans, aber dazu ist es nun zu spät Wir müssen selbst sehr genau aufpassen und — wenn es sein muß — unser Leben verteidigen. Schade, daß Maha auf der Jacht ist. Jetzt hätten wir seine Hilfe gut gebrauchen können."  
      „Ich nehme ja an, Rolf, daß die Polizei im Gebiet der Tempelruinen die meisten Anhänger der Kali-Sekte ergreifen wird."  
      „Einzelne können doch entkommen. Und ob alle draußen in den Ruinen sind in dieser Nacht, wissen wir nicht. Vielleicht ist die Sekte viel größer, als wir ahnen."  
      „Ich wundere mich, daß die Polizei uns bis jetzt noch keine Nachricht gegeben hat"  
      „Die Razzia ist vielleicht noch nicht beendet. Außerdem werden die Kommissare sofort mit den Vernehmungen beginnen. Damit wird der Rest der Nacht draufgehen. Wir werden wohl erst am Morgen einen Bericht erhalten."  
      Der Major und seine Tochter stiegen ins Obergeschoss hinauf, um sich zur Ruhe zu begeben. Pongo und ich übernahmen die erste Wache, während Rolf und Balling sich schlafen legten. Pongo durchstreifte den Garten, ich blieb im Schatten des Hauses stehen und beobachtete den im hellen Mondschein liegenden freien Platz vor dem Haus.  
      Die beiden Stunden der Wache vergingen, ohne daß sich etwas ereignete. Erleichtert atmete ich auf, als Rolf und Balling als Wachablösung erschienen. Jetzt legten sich Pongo und ich nieder. Trotz der durchwachten letzten Nacht fand ich keinen Schlaf, sondern blickte mit offenen Augen zur Decke. Pongo schlief dicht unter dem Fenster, das der Hitze wegen nur angelehnt war.  
      Plötzlich bemerkte ich, wie er lauschend den Kopf hob und schlangengleich zur Tür schlich. Ich hatte kein Geräusch gehört, Pongo aber mußte etwas vernommen haben, das ihm verdächtig erschien. Sofort war auch ich auf den Beinen und eilte leise hinter Pongo her.  
      Vor dem Hause traf ich auf Balling, den ich fragte, wohin Pongo gelaufen sei. Er deutete nach dem hinteren Teil des Gartens. Ich wollte mir Gewißheit verschaffen und schlich ihm nach. Aber weit und breit war nichts von Pongo zu sehen. So kehrte ich schließlich zu Balling zurück.  
      „Wo ist Rolf eigentlich?" fragte ich.  
      „Herr Torring ist im Garten, ich habe ihn aber seit einer halben Stunde nicht mehr gesehen. Er wird wohl auch im hinteren Teil des Gartens sein."  
      Ich wurde leicht unruhig. Grundlos war Pongo nicht heimlich fort geschlichen. Wiederum aber wunderte es mich, daß er mir nicht Bescheid gesagt hatte, was er sonst fast immer getan hatte. Lauschend blieb ich bei Balling stehen, der seine Pistole spielerisch in der Hand drehte, jeden Augenblick bereit, nach dem bekannten Salto, den er die Waffe vor jedem Schuß schlagen ließ, zu feuern, wenn sich irgendwo ein Gegner zeigen sollte.  
      Leise gab ich Balling zu verstehen, daß ich im Garten nach Rolf und Pongo suchen würde. Vorsichtig entfernte ich mich und schlich dem hinteren Teil des Gartens zu. Mehrmals war es mir, als huschten in größerer Entfernung Schatten über die schmalen Wege. Aber ich konnte mich auch getäuscht haben. Meine Nerven gaukelten mir vielleicht
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