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004 - Geheimcode Alpha

004 - Geheimcode Alpha

Titel: 004 - Geheimcode Alpha
Autoren: STAR GATE - das Original
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    »Strukturdurchbruch!«
    Bryan Holmes’ Stimme überschlug sich. Das Gesicht des Wissenschaftlers war dunkel gerötet; auf der Stirn trat dick eine Ader hervor und schien jeden Augenblick platzen zu wollen.
    Kenneth Randall blickte konzentriert auf das Fluoreszenzfeld des Transmitter-Dreiecks. Die hin und her wogenden Energiefelder drohten ein Eigenleben zu entwickeln und über die Gitterfront des Käfigs hinüberzuschwappen. Die Zeit schien für einen Sekundenbruchteil stillzustehen; Ken fragte sich, was geschehen würde, wenn die Energien tatsächlich aus dem eigentlichen Transmitter-Korpus ausbrechen und einen Menschen erfassen würden – außerhalb, wohlgemerkt! Durch das unerklärliche, unwillkürlich bedrohlich wirkende Energiephänomen gewann der von unbekannten Intelligenzen konstruierte Transmitter in der Station, den die Eingeborenen von Phönix Schattentor nannten, eine Fremdartigkeit, wie sie Ken Randall noch nie zuvor so bewusst geworden war.
    Dann reagierte der Survival-Spezialist ganz automatisch. »Versuch abbrechen!«, rief er dem wissenschaftlichen Leiter des Projekts Star Gate zu.
    Holmes sah ihn nur hilflos an. Er erweckte in diesem Augenblick ganz und gar nicht den Eindruck einer Kapazität auf dem Forschungsgebiet der Strahlenkunde, schien eher ein unbedarfter Laie denn einer der erfahrensten Transmitter-Experten von Mechanics Inc., wenn nicht sogar der ganzen Welt, zu sein.
    Doch bevor Ken reagieren konnte, griff Tanya Genada schon ein. Die Hand der groß gewachsenen, südländisch anmutenden Survival-Spezialistin zuckte hinab und hieb auf die Sperrtaste, mit der die Energiezufuhr der von den Menschen angebrachten Geräte um den Transmitter unterbrochen wurde.
    Kens Hand traf nur einen Sekundenbruchteil später auf die ihre. Sie hatten beide genau gleich reagiert – Folge ihrer nahezu identischen Ausbildung oder einer übereinstimmenden Einschätzung der Gefahr?
    Und sie hatten sich beide verschätzt. Das fahle Flackern des Fluoreszenzfeldes leuchtete, obwohl der Zufluss jeglicher Fremdenergie unterbrochen worden war, heller auf denn je. Das Transmitter-Dreieck schien die von menschlichem Forschungsdrang provozierte Energieflut nicht mehr bändigen zu können. Zum ersten Mal seit Beginn des Experiments erklang ein Geräusch, ein dumpfes Grollen, das ganz Phönix zu durchdringen schien.
    »Schaltet die Energie doch aus!«, rief irgend jemand. Ken konnte nicht erkennen, von wem die verzweifelte Warnung stammte; die Gesichter der anwesenden Wissenschaftler, Sicherheitsbeauftragten und Soldaten waren zu Masken des Entsetzens erstarrt, in denen sich der nackte Schrecken vor den möglichen Gefahren dieses unbekannten Phänomens spiegelte.
    Verdammt , dachte Ken und blickte Tanya mehr oder weniger hilflos an und deutete dann auf das Kabel, das vom Generator aus zum Transmitter-Korpus verlief.
    Ken schüttelte den Kopf. Mit ihren Pistolen konnten sie den Generator nicht beschädigen, mit den Schockern schon gar nicht. Außerdem konnte das seltsame Verhalten des Transmitters nichts mehr mit dem Generator zu tun haben; sie hatten eigenhändig jede Energiezufuhr unterbrochen.
    Der von fremden Intelligenzen gebaute Transmitter schien jede versuchte Manipulation an ihm eigenmächtig zu ahnden!
    Tanya setzte sich in Bewegung. Sie zog den Schocker und stürmte an dem wie erstarrt da stehenden Holmes vorbei zum Transmitter-Dreieck. Seine Gittertüren waren geschlossen, boten jedoch kein Hindernis für die fremden Energien, die nun lange Ausläufer bildeten, die Pseudopodien gleich nach den Menschen zu greifen schienen. Ein Soldat sprang zurück, als ihn solch ein Energiefinger nur um ein paar Zentimeter verfehlte.
    »Warte!«, rief Ken und setzte Tanya nach. Verdammt, was wollte sie sich beweisen? Dass sie ihren Mann stehen konnte, auch wenn sie eine Frau war? Ihre Kenntnisse in theoretischer Physik und Strahlenkunde reichten nicht aus, um ein Eindämmen der Energiefluten zu bewirken; selbst Professor Holmes wusste sich keinen Rat mehr und er hatte das Experiment immerhin erdacht und durchgeführt.
    Tanya hatte die Absperrung wenige Meter vor dem Transmitter-Korpus erreicht und sprang mit einem geschmeidigen Satz über sie hinweg; blitzschnell warf sie sich zu Boden, als ein Energiefinger nach ihr zu greifen schien, rollte sich geschickt ab und war schon wieder auf den Füßen und ein paar Schritte weiter, ehe Ken die Kette erreicht hatte.
    »Tanya!«, rief er, doch das Wort ging im Dröhnen der
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