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004 - Geheimcode Alpha

004 - Geheimcode Alpha

Titel: 004 - Geheimcode Alpha
Autoren: STAR GATE - das Original
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hochgradig urbanisierter Landschaftskomplex mit minimalen Auflockerungen durch Parks oder Gewässer. Kilometerweite Stadtbezirke waren von Kuppeln überzogen, Industriekomplexe von mehreren tausend Quadratmetern mit einer undurchlässigen Plastoschicht überdacht, um eine ungestörte Fertigung zu ermöglichen und die Bewohner vor stark Gesundheit gefährdenden Umweltemissionen zu schützen. Immer wieder durchbrachen wahre Turmstädte das Bilder der eng an eng stehenden Gebäude; sie erhoben sich sogar teilweise durch die tief hängende Wolkendecke.
    Irgendwo schlängelte sich ein breiter Strom durch die Gebäudeballungen, der Rhein, nach dem dieses urbane Konglomerat seinen Namen erhalten hatte. Früher war er einmal mächtig gewesen, eine natürliche Grenze, doch nun war er zur Bedeutungslosigkeit verkommen und diente nur noch dazu, die Industriebetriebe mit Wasser zu versorgen und Industrieabfälle aufzunehmen.
    Von Wylbert hatte sich vor langer Zeit, noch vor dem Tode seiner Frau, einmal historische Dokumente besorgt. Vor Jahrzehnten war Rheinstadt auch schon ein urbanes Ballungszentrum gewesen, allerdings aufgeteilt in einzelne autonome Gemeinden. Köln, Düsseldorf, Duisburg, Krefeld, Essen, Bochum, Wuppertal, Remscheid, Solingen, das Ruhrgebiet – Namen, die heutzutage nur noch untergeordnete Bedeutung als Postzustellbezirke oder Stadtteilbezeichnungen hatten. All das war nun Rheinstadt.
    Rheinstadt. Machtzentrum des Konzerns Flibo.
    Und er, Eberhard von Wylbert, war der Chefwissenschaftler im Bereich Transmitter-Technik.
    Bislang hatte er seine Position für ungefährdet gehalten; die konkurrierenden Unternehmen trieben die Entwicklung der Transmitter-Technik zwar mit aller Gewalt voran, scheiterten jedoch an der Umsetzung der theoretischen Bedingungen in die praktische Durchführbarkeit.
    Scheiterten – genau wie er.
    Nein , sagte er sich. Die Schuld lag nicht bei ihm. Sein Konzept ging auf. Die theoretische Komplexerfassung war lückenlos. Auf dem Papier hätte Flibo jederzeit einen Transmitter bauen und einsetzen können.
    Nur in der Praxis nicht. Irgend etwas ging immer schief.
    Sabotage, unzuverlässige Mitarbeiter … Volker Kramert, der Sicherheitschef von Flibo, glaubte, die erste Möglichkeit definitiv verneinen zu können. Also musste der Grund für das Scheitern aller bisherigen Experimente an ihm liegen … an ihm und seinem Team.
    Von Wylbert runzelte die Stirn. Der schwergewichtige Mann wurde langsam nervös. Man vernahm Gerüchte … Mechanics Inc. sei die Konstruktion eines funktionstüchtigen Transmitters gelungen … Ein Team habe mit einem einzigen Sprung den Mond erreicht … Und dann hieß es wieder, das Team sei verschollen, tot. Die Sicherheitsagenten von Flibo arbeiteten rund um die Uhr, doch die Abschottungsmaßnahmen von Mechanics Inc. schienen perfekt. Die an sich schon spärlichen Informationen waren in sich höchst widersprüchlich.
    Sicherheitsagenten! Von Wylbert lachte leise auf. Unter diesem hochtrabenden Namen verbargen sich gewöhnliche Industriespione, vom Konzern fürstlich entlohnt, aber mit einer minimalen Überlebenschance … Jedenfalls auf Dauer gesehen. Wurde ein Sicherheitsagent enttarnt, stand er allein da. Im Normalfall konnte er mit seinem Auftraggeber nicht mehr in Verbindung gebracht werden. Und nur wenige enttarnte Agenten überstanden die strengen Verhöre, denen sie unterzogen wurden – bei geistiger Gesundheit kaum einer.
    Der Türcodegeber erklang. An der Glocke, die das Öffnen der Tür verkündete, erkannte von Wylbert, dass es sich um seine beiden persönlichen Leibwächter handeln musste. Nur sie waren befugt, seine Privaträume hoch über Rheinstadt uneingeladen zu betreten. Eine Sicherheitsvorkehrung, um im Notfall keine unnütze Zeit verschwenden zu müssen.
    Bislang hatten sie jedoch immer gewartet, bis er die Tür für sie geöffnet hatte. Wieso verstießen sie plötzlich gegen die Konventionen von Anstand und Sitte, die sie bislang stets eingehalten harten?
    Von Wylbert verdunkelte manuell die Fensterwand. Obwohl sie aus kaum zerstörbarem Elastoplat bestand, stellte sich bei ihm stets eine gewisse Unsicherheit ein, wenn er sich scheinbar nur einen Schritt von einem mehrere hundert Meter tiefen Abgrund entfernt befand.
    Im nächsten Moment hatten die beiden Männer den Freizeittrakt erreicht. Er kannte sie unter den Namen Michael Nick und Michael Holz, wusste jedoch, dass dies nur Phantasiebezeichnungen waren. Sämtliche Leibwachen, die der
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