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004 - Geheimcode Alpha

004 - Geheimcode Alpha

Titel: 004 - Geheimcode Alpha
Autoren: STAR GATE - das Original
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Konzern ihm in den letzten Jahren zugeteilt hatte, hatten den Vornamen Michael und einen einsilbigen Nachnamen getragen. Vielleicht wollte Flibo verhindern, dass sich ein zu persönliches Verhältnis zwischen ihm und seinen Leibwachen entwickelte; der Konzern tauschte sie jedenfalls in regelmäßigen Abständen aus. Schon allein durch ihre Namensgebung wirkten sie wie Marionetten, deren Aufgaben jederzeit von gleichwertigen Ersatzleuten übernommen werden konnten.
    Einmal hatte Flibo ihm eine weibliche Leibwache mit dem Namen Michaela Kern zur Verfügung gestellt, die bereits am zweiten Tag ihrer Tätigkeit zu ihm in den Ruhetrakt gekommen war und mit ihm geschlafen hatte. Als sie wenige Wochen später von einer Michaela Mann abgelöst worden war, die ebenfalls Anstalten traf, zu ihm ins Bett zu steigen, hatte er die Nachfolgerin vor die Tür gesetzt und Flibo um Ablösung gebeten. Der Konzern schien um sein körperliches Wohlergehen besorgt zu sein, gleichzeitig aber Wert darauf zu legen, dass er keine feste Beziehung aufbaute. Eine Weile hatte sich von Wylbert sogar mit dem Gedanken gequält, Flibo könne am Tod seiner Frau nicht ganz unschuldig gewesen sein, diese Vorstellung dann jedoch als gegenstandslos verdrängt. Es gab nicht den geringsten Beweis …
    Aber wann gab es den schon, wenn die perfekt ausgebildeten Sicherheitsagenten des Konzerns einen Einsatz ausführten?
    Nick und Holz grüßten ihn mit einer knappen Kopfbewegung. Die beiden Männer trugen eng anliegende dunkelgraue Monturen – Einsatzkleidung.
    »Was ist?«, fuhr von Wylbert sie an. »Warum stören Sie mich? Auch wenn dies meine Privatwohnung ist – ich arbeite. Ich denke nach. Ich arbeite Tag und Nacht. Ich muss …«
    »Deshalb sind wir hier«, entgegnete Holz. »Professor von Wylbert, es tut mir leid, aber Ihre Sicherheit ist in Rheinstadt nicht mehr gewährleistet. Wir wissen aus zuverlässiger Quelle, dass drei Agenten von Mechanics Inc. beauftragt worden sind, Sie zu entführen. Die Arbeiten bei Mechanics sind in eine Sackgasse geraten. Clint Fisher persönlich hat den Auftrag gegeben, Sie zur Unterstützung des Mechanic-Teams zu kidnappen und …«
    »Gerüchte«, schnaubte von Wylbert. »Hirngespinste, wie sie alle paar Wochen in Umlauf gesetzt werden.«
    Holz schüttelte den Kopf. »Keine Gerüchte. Wir haben diese drei Agenten vor wenigen Stunden gefangen genommen.«
    Von Wylbert schluckte. »Wo?«, fragte er dann.
    »Hier in Rheinstadt. Kaum zwei Kilometer von Ihrer Wohnung entfernt. Sie waren schwer bewaffnet. Einer widersetzte sich der Festnahme und wurde an Ort und Stelle getötet.«
    »Wie konnten sie in die Sperrzone eindringen?«
    Holz schüttelte den Kopf. »Das wissen wir noch nicht. Die beiden Überlebenden – und wahrscheinlich auch der Tote – waren mit einem Psychoblock ausgestattet, wie auch wir ihn bei Spitzenagenten verwenden. Wir haben versucht, den Block zu knacken. Dabei interessierte uns in erster Linie, ob dieses Team als einziges auf Sie angesetzt war.«
    »Und?«
    Diesmal antwortete Nick, der etwas untersetzter als sein Kollege war, aber den gleichen grobschlächtigen Knochenbau aufwies. Muskulös waren sie beide; die kurz geschnittene, eher praktische, denn ansehnliche Frisur, erhöhte den Eindruck, es mit Brüdern zu tun zu haben.
    Von Wylbert hatte schon Dutzende dieser Geschwister kennen gelernt. Flibos Spekulation war aufgegangen; die Leibwachen wurden für ihn zunehmend gesichts- und identitätsloser.
    »Es war nicht das einzige Team«, antwortete Nick. »Ein halbes Dutzend weiterer Agententrupps sind unterwegs. Vielleicht befindet sich eine zweite Gruppe schon in unmittelbarer Nähe.«
    »Tot nutze ich Mechanics Inc. nichts«, überlegte von Wylbert laut. »Also übertreiben Sie. Mein Leben ist nicht unmittelbar bedroht.«
    »Ihr Leben nicht, aber Ihre Sicherheit. Und die Interessen des Konzerns.«
    »Haben Sie weitere Informationen aus den Agenten herausholen können?«
    Bedauernd schüttelte Nick den Kopf. »Der Psychoblock«, sagte er. »Wir haben versucht, ihn zu knacken, aber …« Das Ende des Satzes blieb unausgesprochen.
    Doch vor Wylbert verstand auch ohne Worte. Setzte man einem Menschen, dessen Gehirn durch einen Psychoblock geschützt war, zu arg zu, so versagte dieses Gehirn den Dienst.
    Gehirnschlag. Kurz und schmerzlos, hieß es, aber von Wylbert war nicht geneigt, dieser Behauptung Glauben zu schenken.
    Bedeutsam war dabei in erster Linie, dass der Verhörte keinerlei Informationen
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