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Rolf Torring 107 - Lola Montua

Rolf Torring 107 - Lola Montua

Titel: Rolf Torring 107 - Lola Montua
Autoren: Hans Warren
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Flugzeug wird die Siedlung der Biskhots vielleicht gar nicht entdecken können, wenn sie sehr versteckt im Urwald liegen sollte."  
      Schweigend marschierten wir weiter und achteten auf jedes Geräusch, das wir hörten, wußten wir doch, daß wir der Ansiedlung der Biskhots und damit dem Ziel unserer Exkursion immer näher kamen.  
      Als wir kurz vor Einbruch der Nacht wieder ein Lager aufschlugen, diesmal auf Anraten Pongos nicht auf einem Baume, sondern auf dem Boden, beschlossen wir, zu zweien Wache zu halten, da uns die Gegend nicht geheuer vorkam.  
     
     
     
     
      4. Kapitel  
      Der Urwald brennt  
     
      Rolf und Pongo übernahmen die erste Wache. Ich hatte traumlos und fest geschlafen, als mich Rolf nach zwei Stunden weckte. Er sagte mir, daß Pongo und er wieder mehrmals nachgeahmte Vogellockrufe gehört hätten, die sicher den Mitgliedern der Bettlergilde als Signale dienten.  
      Der Mond schien hell. Ich wies Trago an, welchen Teil der Lichtung er während unserer Wache beobachten sollte. Ich selbst umschritt wiederholt das Lager, jedesmal auf Maha achtend, der einen so leisen Schlaf hatte, daß er bei jedem verdächtigen Geräusche den Kopf hob.  
      Eine Stunde war vergangen, als Maha plötzlich aufstand und die Luft witternd durch die Nase einzog.  
      Fast gleichzeitig war Pongo munter. Auch er schnupperte und rief plötzlich laut:  
      „Masser Torring wecken! Schnell! Gefahr! Urwald brennt!"  
      Auch ich verspürte jetzt den brandigen Geruch. Ein Schauer rieselte mir über den Rücken, als ich daran dachte, wie gefährlich ein Urwaldbrand war. Würden wir schnell genug fliehen können? Urwaldbrände breiten sich mit unheimlicher Geschwindigkeit aus! Gab es für uns überhaupt eine Rettung?  
      Rolf blickte erschrocken auf, als er wach geworden war.  
      „Ob der Brand durch Selbstentzündung entstanden ist?" überlegte er laut. „Oder haben ihn die Biskhots oder die Bettler in Brand gesteckt?"  
      „Feuer kommt näher! Von dort!" schrie Pongo, der schnell rund um die Lichtung herumgegangen war.  
      Dabei zeigte er nach links. Das war die Richtung, in der wir am Morgen weitermarschieren wollten.  
      Allmählich wurde der Wald lebendig. Eilig strichen Tiere durch das Dickicht und benutzten den früheren Wildpfad. Wir sahen jetzt und bald danach Panther, Leoparden, wilde Hunde, wilde Katzen, Wildschweine, Hirsche und sogar ein Rhinozeros an uns vorbei stürmen. Die Tiere beachteten uns nicht. Auch in den Bäumen wurde es lebendig: Papageien flogen schreiend durch die mondhelle Nacht, Affen turnten von Ast zu Ast, von Baum zu Baum.  
      Der Brand schien schnell näherzukommen. Lohnte es sich für uns überhaupt noch, unser Heil in der Flucht zu suchen?  
      „Rucksäcke umschnallen!" gab Rolf das Kommando.  
      Immer zahlreicher wurden die Affenherden, die durch die Bäume polterten. Über den Waldboden fegten die Pflanzen- und Fleischfresser. Sie hatten alle einen gemeinsamen Feind: das Feuer.  
      Allmählich rötete sich der Himmel. Der brenzlige Geruch wurde immer stärker.  
      „Wenn wir uns seitwärts in den Wald schlagen, können wir vielleicht aus dem Bereich des Feuers herauskommen," meinte Rolf.  
      „Wald brennen auch seitwärts!" rief Pongo. „Dort nicht durchkommen, Massers! Anders machen!"  
      „Rückzug!" befahl Rolf. „So schnell wie möglich. Vielleicht gelingt uns die Flucht noch! Der Wald scheint vorerst nur im Unterholz zu brennen, das sehr trocken ist."  
      „Feuer kommt schnell!" widersprach Pongo. „Fliehen keinen Zweck! Massers anders machen, Pongo helfen!"  
      „Willst du etwa einen Graben auswerfen, Pongo?" rief Rolf schnell. „Dazu ist keine Zeit mehr!"  
      „Nicht Graben auswerfen!" belehrte uns Pongo. „Gegenfeuer anlegen, das Brand aufhalten. Massers Pongo helfen!"  
      Nach Pongos Anweisung verteilten wir uns auf möglichst weiter Strecke. Es war windstill, so daß die Flammen nicht durch den Wind vorgetrieben wurden, sondern sich weiterfressen mußten an dem brennbaren Material, das sie fanden.  
      Pongo ließ uns so weit auseinandergehen, daß der eine vom andern hundert Meter und mehr entfernt war. Zündhölzer hatte jeder einstecken. Jetzt hieß es, auf möglichst breiter Front ein Gegenfeuer in Gang zu bringen. Wir mußten das trockene Gestrüpp des Unterholzes so anstecken, daß es möglichst nur nach einer Seite, dem Waldbrand entgegen, vordringen konnte. Also suchten wir uns
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