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Rolf Torring 107 - Lola Montua

Rolf Torring 107 - Lola Montua

Titel: Rolf Torring 107 - Lola Montua
Autoren: Hans Warren
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Stellen heraus, die nach uns zu von frischem Grün bedeckt waren, nach der uns abgewandten Seite dürres Holz aufwiesen.  
      Rolf arbeitete am schnellsten, er hatte schon auf einer ziemlich großen Strecke kleine Gegenbrände angezündet. Pongo arbeitete nicht ganz so schnell, aber sehr sicher, indem er sich nur besonders gut geeignete Stellen auswählte.  
      Bald hatten wir eine Feuerleiste entfacht, die ziemliche Glut verbreitete und sich schnell dem Waldbrand entgegen weiterfraß.  
      Das Feuer beleuchtete den Wald gespenstisch hell. Der Anblick war ebenso schrecklich wie schön.  
      Da uns die Hitze weh tat, zogen wir uns eine Strecke weit zurück. Schweigend beobachteten wir nachdem wir uns wieder näher zusammengefunden hatten, die Entwicklung des Brandes.  
      „Feuer sich jetzt treffen, dann bald aus!" rief Pongo, der etwas abseits von uns stand. „Boden bleibt heiß!" fuhr er ruhiger fort. „Lange dauern, bis weitergehen können!"  
      Pongo schien mit seiner Prophezeiung recht zu haben. Ganz allmählich wurde der rote Glanz über dem Walde grauer und damit dunkler.  
      „Pongo Lager auf Baum bereiten!" sagte der schwarze Riese.  
      Wir waren gern damit einverstanden, nachdem wir uns überzeugt hatten, daß der Waldbrand tatsächlich durch unser Gegenfeuer zum Stehen gekommen war. Natürlich würde das dürre Holz in der Nähe des Bodens noch lange weiter brennen und weiter glimmen. Wenn aber kein Wind aufkam, der die Glut von neuem entfachte, konnten wir damit rechnen, daß die größte Gefahr beseitigt war.  
      Pongo war, nachdem er den Rucksack hatte auf die Erde gleiten lassen, im Laubwerk eines großen Baumes verschwunden.  
      Der Rauch, der sich durch die Baumkronen wälzte, belästigte uns wenig, da er seitwärts abfloss. Immer dunkler wurde der Himmel. Die rote Glut entfernte sich. Das Feuer in unserer Nähe brannte niedriger und verlöschte zu einem gelegentlich auflodernden Glimmen, bis auch das erstarb.  
      Nach einer Stunde meldete Pongo, daß das Lager fertig sei. Er nahm Maha auf den Arm und kletterte mit der schweren Last wieder in den Baum hinauf. Wir folgten und mußten diesmal ziemlich hoch klettern, bis wir auf die von Pongo erbaute Plattform kamen. Hier waren wir ziemlich sicher, zumal alle Tiere, auch die Schlangen, vor dem Feuer geflohen waren. Unsere Gegner aber mochten denken, daß wir in den Flammen umgekommen seien.  
      Pongo versprach, den Rest der Nacht zu wachen, so daß wir andern schlafen konnten. Wir brauchten dringend etwas Ruhe.  
      Ich erwachte erst, als die Sonne hell durch die Zweige schien. Pongo war schon dabei, unser Frühstück zu bereiten, das wir uns nach den Schrecken der Nacht besonders gut schmecken ließen.  
      „Ich habe, ehe ich einschlafen konnte," begann Rolf, „noch einmal über das Feuer nachgedacht. Meine Meinung ändert sich nicht: die Biskhots oder die Bettler haben das Feuer entzündet, um uns zu vernichten. Sie haben Lola Montua Bescheid gegeben, daß wir Jane Montua befreien wollen. Vielleicht spielt hier noch eine Familientragödie eine Rolle mit. Der gleichlautende Name hat mir zu denken gegeben. Es könnte ein Racheakt sein!"  
      „Wenn ich dich richtig verstehe, meinst du, Rolf, daß eine Lola Montua Frau Jane Montua verschleppen ließ."  
      „Ja," erwiderte Rolf. „Unverständlich bleibt mir dabei nur, aus welchem Grunde Lola Montua seit acht Jahren in der Einöde haust."  
      „Vielleicht nur, um Jane Montua gefangen zuhalten. Frauen handeln oft merkwürdig und für männliches Gefühl unlogisch."  
      „Massers bitte still sein, Pongo Schritte hören," unterbrach der schwarze Riese unser Gespräch.  
      Bald hörten wir selbst, was Pongo längst vor uns gehört hatte. Die Schritte kamen sehr nahe und hörten auf. Zwei Männer schienen es zu sein, die in der Nähe des Baumes sein mußten. Sie unterhielten sich leise, wir konnten nicht verstehen, was sie miteinander besprachen.  
      Pongo hatte eine Lücke gesucht, durch die wir durchsehen konnten, er hatte die Zweige sehr geschickt zur Seite gebogen. Unten standen zwei zerlumpte Gestalten, Bettler also aus Soerabaja. Der eine stieß einen Vogelruf aus, der bald beantwortet wurde. Sie schienen auf etwas zu warten.  
      Wieder näherten sich Schritte. Drei weitere Bettler kamen und unterhielten sich mit ihren Kameraden. Nach und nach stellten sich immer mehr ein, bis es etwa zwanzig waren. Die ganze Bettlergilde mußte sich hier
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