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Rolf Torring 107 - Lola Montua

Rolf Torring 107 - Lola Montua

Titel: Rolf Torring 107 - Lola Montua
Autoren: Hans Warren
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      „Ich weiß, daß mich der Leopard so schwer getroffen hat, daß ich sterben muß. Aber ich danke Ihnen, daß Sie mir durch Ihre Mittel die Schmerzen genommen haben."  
      Die Worte bewiesen, daß er bei vollem und klarem Bewusstsein war. Deshalb fragte Rolf ihn nach dem Aufenthalt Frau Montuas. Vor allem wollte er wissen, ob die Frau des Kommandanten noch lebte.  
      Der Bettler schwieg lange Zeit. Erst auf dringendere Bitten Rolfs öffnete er den Mund und sagte leise:  
      „Die weiße Frau lebt — sie lebt bei den Biskhots. Thilla muß sterben und darf jetzt alles sagen. Die Biskhots leben dort."  
      Mit einer schwachen Handbewegung gab er uns die Richtung an, ehe er mühsam zu sprechen fortfuhr:  
      „Sie sind schwer zu finden. Die Herren können hingehen und werden dort noch eine andere Frau finden. Lola Mon . . ."  
      Weiter kam er nicht, da der Tod ihm den Mund verschloß. Wir gruben ihm ein Grab, tief genug, daß ihn Raubtiere nicht ausscharren würden, und betteten ihn hinein. Rolf sprach ein kurzes Gebet, nachdem wir um das Grab Aufstellung genommen hatten. Dann warf Pongo mit dem kurzen, zusammenlegbaren Spaten, den wir bei Urwaldwanderungen immer mit uns führten und der uns schon manchen Dienst geleistet hatte, die Erde wieder zu. Wir entfernten uns eilig von der Stelle, da Rolf in der Nähe noch mehr Mitglieder der Bettlergilde von Soerabaja befürchtete.  
      „Was ich nicht verstehe, ist das letzte Wort des Mannes," sagte Rolf zu mir, als wir schon wieder fast eine Stunde unterwegs waren. „Der Bettler, der zum Schluß bestimmt den Namen Montua aussprechen wollte, warnte uns vor der Frau."  
      „So viel ich weiß, Rolf, heißt Frau Montua Jane mit Vornamen, nicht Lola, wie der Mann sagte. Ob es eine zweite Frau des gleichen Familiennamens gibt?"  
      „Wir müssen es abwarten! Aber etwas anderes: Hast du von den Biskhots schon mal etwas gehört?"  
      Ich verneinte. Den Stamm dieses Namens hatte ich zum ersten Male aus dem Munde des sterbenden Bettlers gehört.  
      „Wenn ich richtig kombiniere," fuhr Rolf nach einer Pause fort, „sind die Bettler uns vorausgeeilt, um das Volk der Biskhots gegen uns aufzuwiegeln."  
      Trago hatte einen Teil unseres Gespräches gehört, kam heran und teilte uns mit, daß er sich erinnere, den Namen der Biskhots einmal aus dem Munde des Kaufmanns Liziona gehört zu haben. Damit wäre die Beweiskette geschlossen gewesen, die ausreichen würde, Liziona zu überführen und den öffentlichen Gerichten zu übergeben. Aber wir mußten die Beweise noch erbringen, mußten Tatsachen nachweisen können, auf die sich das Gericht stützen konnte.  
      Wir hatten wenig auf unsere Umgebung geachtet, da Pongo mit Maha vorausging. Plötzlich blieb der Gepard stehen und zog die Luft in die Nase ein. Pongo war sofort auch stehengeblieben und schaute den Geparden von der Seite an, dann blickte er in die Richtung, nach der Maha den Kopf hielt.  
      Wir hatten die Pistolen gezogen und lauschten.  
      Merkwürdig! Mit einem Male senkte Maha den Kopf, seine Gespanntheit wich. Hatte er die Witterung verloren? Das würde bedeuten, daß der Mensch oder das Tier, das Maha gewittert hatte, im Begriff war, sich zu entfernen.  
      Vorsichtig schlich Pongo, gefolgt von Maha, der wieder ganz ruhig war, vor. Er konnte keine Spur eines Lebewesens entdecken. Sollte Maha sich getäuscht haben? Das war kaum anzunehmen.  
      „Ein unheimlicher Wald!" meinte Rolf. „Wir scheinen ständig beobachtet zu werden und sehen doch keinen Beobachter!"  
      „Die Leute werden den Wald genau kennen, Rolf. Vielleicht benutzen sie auch einen nahe vorbeiführenden Weg, der ihnen weniger Hindernisse bietet als der Wildpfad, den wir gewählt haben. Hoffentlich erreichen wir die Ansiedlung der Biskhots bald und stoßen auf keinen Widerstand!"  
      „Leicht wird es bestimmt nicht werden, Hans! Mich wundert übrigens, daß der Kommandant die Biskhots nicht entdeckt hat. Wenn er den Urwald mit Flugzeugen abgesucht hätte, würde er die Ansiedlung unbedingt gefunden haben."  
      „Was hast du eigentlich mit Montua noch verabredet, als du mit ihm allein sprachst, Rolf?"  
      „Ich bat ihn, unseren Spuren zu folgen, falls wir in zehn Tagen nicht zurückgekehrt sein sollten. Wir haben auch von der Möglichkeit eines Flugzeugeinsatzes gesprochen. Ich gab ihm Zeichen an, durch die wir uns möglicherweise einem Flugzeug bemerkbar machen könnten."  
      „Ein
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