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Rolf Torring 107 - Lola Montua

Rolf Torring 107 - Lola Montua

Titel: Rolf Torring 107 - Lola Montua
Autoren: Hans Warren
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Sie die Summe bezahlt?" fragte Rolf. „Sind Sie mit jemandem zusammengetroffen? Oder haben Sie die Summe irgendwo hinterlegt?"  
      „Ich mußte sie dort niederlegen, wo der erschlagene Javaner gefunden wurde. Der Brief enthielt gleichzeitig die Warnung und Drohung, daß meine Frau sterben müsse, wenn ich den Ort überwachen lassen sollte."  
      „Wer hat die Briefe unterzeichnet, Herr Kommandant?"  
      „Niemand! Eine Fledermaus war darauf abgebildet, meine Herren!"  
      „Eine Fledermaus — das Symbol des Vampirs! Können wir die Briefe einmal sehen, Herr Kommandant?"  
      „Gewiß! Ich habe sie hier im Schreibtisch."  
      Montua zog ein Seitenfach auf und griff hinein, machte aber sofort ein bestürztes Gesicht und schaute noch einmal in das Fach, sehr sorgfältig. Es war aber leer.  
      „Das verstehe ich nicht, meine Herren! Als Ihr Kapitän mir mitgeteilt hatte, daß Sie bald in Soerabaja eintreffen würden, habe ich selber die Briefe aus dem Tresor genommen und hierhin gelegt. Jetzt sind sie verschwunden!"  
      „Das beweist, Herr Kommandant, daß Sie ständig beobachtet werden und daß auch wir schon bekannt sind. Das erschwert die Nachforschungen, da unsere Gegner uns kennen, wir aber sie noch nicht."  
      Rolf bat den Kommandanten um eine genaue Skizze der Stelle, an der der Javaner aufgefunden worden war. Der Kommandant holte aus einem anderen Fach seines Schreibtisches ein Blatt Papier hervor. Eine solche Skizze hatte er schon vor Jahren fertiggestellt. Er zeigte uns die durch ein Kreuz markierte Stelle, an der seine Frau verschwunden war, wenn es dieselbe war, an der ihr Begleiter gelegen hatte.  
      „Sind Sie sicher, daß Ihre Frau noch lebt, Herr Kommandant?"  
      „Ganz sicher. Ich habe erst vor kurzem einen Brief von ihr erhalten, der einem der Erpresserbriefe beilag. Sie bat mich, die geforderte Summe zu zahlen, da dann ihr Leben angenehmer gestaltet würde. lch habe die Handschrift meiner Frau auf den ersten Blick wiedererkannt."  
      „Sind die Briefe mit der Post gekommen?"  
      „Ja, meine Herren! Sie können sich denken, daß ich auch die Post mobil gemacht habe. Aber es war nicht möglich, auf dem Umweg eine verdächtige Person zu fassen."  
      „Was wir in der Sache tun können, wollen wir nicht unversucht lassen, Herr Kommandant," tröstete Rolf den Mann, dessen Gesichtsausdruck bei dem Bericht immer vergrämter geworden war. „Vor allem wollen wir uns höchstens noch heimlich treffen. Ich bin fest davon überzeugt, daß wir dauernd unter Beobachtung stehen. Zur rechten Zeit lassen wir Ihnen Nachricht zukommen. Wir werden möglichst weit verbreiten, daß wir mit Ihrer Angelegenheit nichts zu tun haben wollen, da wir ja keine Detektive wären. Wenn Ihnen also etwas Ähnliches zu Ohren kommt, so kehren Sie sich nicht daran!"  
      „Ich verstehe, meine Herren!"  
      Mit vielen „Hals- und Beinbruch-Wünschen" verabschiedete sich Kommandant Montua von uns. Wir schritten durch die Vorhalle zum Eingang, wo ein Soldat stand, der uns hinausbegleitete.  
      Als wir wieder auf unserer Jacht waren, setzte sich Rolf so auf das Deck, daß er das Bollwerk gut beobachten konnte. Ich zog mir einen Stuhl in seine Nähe und fragte leise:  
      »Ist dir unterwegs noch etwas aufgefallen, Rolf?"  
      „Leider nein. Deshalb passe ich hier auf. Ich weiß noch gar nicht, wie wir die Sache anpacken könnten."  
      „Da die Briefe mit einer Fledermaus gezeichnet waren, Rolf, muß es einen einzelnen Menschen oder eine Gesellschaft geben, die sich das Tier als Wappen oder Symbol erkoren hat."  
      „Die ,Fledermaus' oder die "Fledermäuse" werden irgendwo in der Stadt ihr Hauptquartier haben."  
      „Wir können doch nicht die ganze Stadt absuchen, Rolf!"  
      „Wenn ich richtig tippe, werden sie sich selber bei uns melden. Alle Menschen, die etwas Verbotenes tun, leben ständig in der Angst, daß sie und ihre Taten entdeckt werden könnten, und begehen irgendwann eine Unvorsichtigkeit, die sie verrät. Wir können ja auch der Stelle einen Besuch abstatten, wo nach Montuas Meinung seine Frau verschwunden ist. Das halte ich sogar für sehr nützlich. Mich reizt die Sache besonders, weil sie mich an unser letztes Erlebnis erinnert. Auch Doktor Shipley war jahrelang verschwunden."  
      „Das schon, Rolf, aber unter ganz anderen Umständen und Voraussetzungen!"  
      „Natürlich, Hans. Daß wir bei der Suche nach Frau Montua einen unbekannten
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