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Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Titel: Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin
Autoren: Hans Warren
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gefährlich werden.  
      Das alles hatte sich viel schneller abgespielt, als man es nachträglich erzählen kann. Seitdem Jörn Farrow aufgesprungen war, konnten nur wenige Minuten vergangen sein. Man hat ja in solchen Situationen kein genaues Zeitgefühl.  
      Die Diener verschwanden bald in Türen, die kunstvoll versteckt waren. Aber Pongo gelang es, vorher noch einen niederzuschlagen, während Hein Gruber sogar zwei erledigte.  
      Ihre Waffen kamen uns sehr zustatten. Jetzt hatten wir jeder einen Dolch und einen Säbel.  
      Plötzlich sprang Rolf einem Menschen nach, der sich taumelnd auf eine Wand zutastete, und riß den Mann mit kräftigem Ruck zurück. Es war Fürst Bothia, der wieder zu sich gekommen war und nun versuchte, wenn auch noch halb benommen, zu entfliehen.  
      „Jetzt haben wir eine brauchbare Geisel," sagte Rolf ruhig. "Wenn die Inder wiederkommen sollten, vielleicht mit Verstärkung, töten wir den Fürsten."  
      Jörn Farrow sprang heran und hielt in hellem Zorn den Dolch dem Fürsten vor die Augen. Er zischte:  
      „Wo ist Sanja?"  
      Vielleicht hätte er dem Inder etwas angetan, wenn Bothia nicht sofort stotternd hervorgebracht hätte:  
      »In einem Nebenraum, mit Fürst Ghasna."  
      „Führen Sie uns" schrie Jörn.  
      Wenn Bothia nicht so sichtlich erschüttert gewesen wäre, hätten wir ihm wohl mehr mißtraut. Aber wir waren nach dem Kampfe schon sehr siegesgewiß. Rolf schüttelte den Fürsten kräftig und sagte:  
      „Schnell! Aber ohne Heimtücke! Wir spaßen nicht!"  
      Bothia schüttelte schwach den Kopf und deutete mit einer Bewegung auf die Wand, von der Rolf ihn zurückgerissen hatte.  
      „Hier ist der versteckte Eingang," sagte er mit schwacher Stimme. "Ich werde ihn öffnen."  
      Rolf führte den Fürsten an die Mauer heran. Bothia drückte auf eine Stelle, die sich in nichts von dem Aussehen der Wand unterschied. Ein leises Schnarren folgte. Dann öffnete sich eine kleine Tür. Der Raum dahinter war dunkel. Fürst Bothia sagte entschuldigend:  
      „Die Gefangenen sind im Dunkeln. Sie können sich nicht bewegen. Sie sind gefesselt und geknebelt."  
      „Rufen Sie einen Diener, der in dem Räume Fackeln ansteckt!" befahl Rolf.  
      Aber Jörn Farrow hatte schon eine Fackel aus einem der bronzenen Halter gerissen und trat auf die offene Tür zu.  
      „Ich werde hineingehen," erbot sich Jörn Farrow. "Wenn in dem Räume nicht alles so stimmt, wie er es gesagt hat, geben Sie ihm den Dolch zu kosten, Herr Torring!"  
      „Wird gemacht," erwiderte Rolf. "Aber wollen wir nicht lieber Pongo zuerst hineingehen lassen?"  
      „Nein, nein!" rief der junge Mann stürmisch. "Ich muß Sanja selbst befreien! Das soll kein anderer tun!"  
      Vorsichtig streckte er zuerst die Fackel in den Raum hinein. Dann rief er: „Da liegen sie!"  
      Schnell sprang Jörn hinein. Fürst Bothia stand ganz ruhig. Er führte wohl tatsächlich nichts Böses im Schilde. Der Dolch in Rolfs rechter Hand war ihm zu bedrohlich nahe.  
      „Sie können getrost hereinkommen" sagte Jörn aus dem kleinen Räume in die weite Halle hinein. „Fürst Ghasna und Sanja sind noch zu schwach, um sofort aufzustehen und zu Ihnen zu kommen."  
      „Das wollen wir lieber sein lassen" meinte Rolf. „Das ist eine zu gefährliche Mausefalle. Wir werden hier warten, bis Ihre Freunde sich erholt haben."  
      In diesem Augenblick geschah etwas Unerwartetes. Die Fackeln an den Wänden des großen Raumes erloschen schlagartig. Wir standen im Dunkeln. Nur durch die schmale Tür drang der Lichtschein von Jörn Farrows Fackel.  
      Eine halbe Sekunde später schrie Rolf:  
      „Haltet ihn! Bothia hat sich losgerissen! Licht! Licht! Seht zu, daß ihr ihn fassen könnt!"  
      Da klang aus der Entfernung bereits ein höhnisches Lachen.  
      „Meine Herren," rief der Fürst hastig, „noch haben Sie nicht gesiegt! Ich werde Ihnen Gegner in die Dunkelheit schicken, mit denen fertig zu werden auch Ihnen schwer fallen dürfte. Meine Diener waren dagegen nichts!"  
     
     
     
      5. Kapitel Ein harter Kampf  
     
      Ein paar Sekunden Stille. Wir standen regungslos. Dann klang die wetternde Stimme Hein Grubers durch den Raum:  
      „Sie sollen nur kommen! Mit jedem Gegner werden wir fertig!"  
      „Still!" rief Rolf. „Wir müssen lauschen, wenn sie sich nähern."  
      „Was gibt es?" rief Jörn Farrow aus dem Nebenraum.  
      „Das Licht
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