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Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Titel: Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin
Autoren: Hans Warren
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erlosch. Fürst Bothia ist entflohen!" sagte sein Vater leise. „Komm schnell mit der Fackel!"  
      Leise Geräusche. Ein Rascheln, Schurren, Gleiten. Von den verschiedensten Seiten. Von überall her. Gerade auf uns zu.  
      Unheimlich hörten sich die Töne an. Mich überlief es eiskalt und glühendheiß. Was mochten das für Gegner sein, die der Fürst als furchtbare Feinde bezeichnet hatte?  
      »Schnell, Jörn!" rief der Kapitän lauter als vorher.  
      In den Ruf des Kapitäns hinein mischte sich das unheimliche, drohende Zischen. Jetzt erkannte ich es. Das konnte nur die Königskobra sein. Aber es kam von allen Seiten. Stärker und drohender als oben in der Tempelhalle.  
      Der haßerfüllte Fürst mußte mehrere der Ungeheuer zu uns in den dunklen Raum gelassen haben.  
      Hinter uns wurde es heller. Jörn Farrow trat aus dem kleinen Raum durch die schmale Tür und hob die Fackel in die Höhe.  
      Ich blickte mich um. Schlangen, riesige Schlangen. Ich zählte sechs. Sechs Königskobras. Ihre großen Hauben blähten sich angriffslustig auf. Dicht vor uns standen die Tiere, jede Sekunde zum tödlichen Biß bereit.  
      „Helme entgegenwerfen!" rief Rolf. Er ließ seinen Worten die Tat folgen. Sein Tropenhelm flog mit Wucht der ihm zunächst befindlichen Schlange entgegen.  
      "Zischend wich das Reptil zur Seite. Da sprang Rolf im Halbdunkel des Scheins der einzigen Fackel, die Jörn Farrow noch immer emporhielt, schon mit einem Satz vor, schwang den Säbel und trennte mit einem gut gezielten Hieb der riesigen Schlange den Kopf vom langen Rumpf, dicht unterhalb des Nackenschildes.  
      Von rechts schoß eine andere Schlange auf ihn zu. Ihr warf ich, die akute Gefahr erkennend, in der mein Freund schwebte, meinen Tropenhelm entgegen.  
      Als die Schlange zurück zuckte, blitzte bereits wieder Rolfs Säbel auf. Mit einem genau berechneten Schräghieb traf er das Reptil so gewaltig oberhalb der Haube, daß der dreieckige Kopf halb abgetrennt wurde. In wilden Zuckungen wand sich das zu Tode verwundete Tier am Boden.  
      Jetzt kam Gruber in Gefahr. Die Schlange, die dicht neben ihm stand, stieß wuchtig vor. Sie hätte ihn auch erreicht, denn der Hüne sah sie erst im letzten Augenblick, als der Kopf nahe seinem Gesicht im Fackelschein auftauchte, wenn nicht ein Zufall ihm geholfen hätte.  
      Zwar zuckte seine Faust mit dem Säbel empor. Aber er konnte ohne die nötige Entfernung kaum einen so sicheren und kräftigen Hieb anbringen, daß das Untier zur Seite geschleudert worden wäre. Da wurde die zweite Schlange, die Rolf tödlich getroffen hatte, seine Retterin. In ihrem Todeskampf schlug sie gegen die Königskobra, die den tödlichen Biß gegen Hein Gruber auszuführen im Begriffe war. Durch den gewaltigen Stoß wurde die Schlange, die den Matrosen bedrohte, zur Seite geworfen.  
      Dicht am Gesicht des Matrosen fuhr der Kopf der Schlange vorbei. Da zuckte der Säbel des Hünen durch die Luft, und die dritte Schlange war unschädlich gemacht.  
      Aber noch waren drei andere da. Pongo, der am weitesten rechts der Tür zu dem kleinen Nebenraum und deshalb fast ganz im Dunkeln stand, war am meisten gefährdet. An ihn konnte die auf seiner Seite heran kriechende Schlange ungesehen herankommen. Ich wollte schon zu ihm hin, da zuckte von hinten neben meinem Gesicht ein Feuerstrahl vorbei.  
      Anstatt auf mich selbst zu achten, hatte ich nur zu Pongo hingeblickt und übersehen, daß sich eine Königskobra mir näherte und in dem Augenblick, als ich am wenigsten darauf vorbereitet war, einen Stoß gegen mich ausführte. Ich wäre unfehlbar getroffen worden. Jörn Farrow wurde mein Retter.  
      Er hatte die Gefahr rechtzeitig erkannt und seine Fackel dem Reptil in den Rachen gestoßen. Sofort schlug ich zu. Ich hatte ja ein nicht zu verfehlendes Ziel. Mit abgetrenntem Kopf wand sich der große Schlangenleib eine Sekunde später auf dem Boden des Raumes.  
      Noch zwei Giftschlangen waren übrig. Ich blickte wieder zu Pongo hin. Jörn Farrow hielt die Fackel mehr nach rechts. Da erkannten wir: Pongo schwebte in höchster Gefahr! Er hatte beide Schlangen gegen sich! Sie standen höchstens einen Meter von ihm entfernt. Als der Fackelschein sie beleuchtete, stießen sie fast gleichzeitig zu.  
      Ich stieß einen Ruf des Schreckens aus. Auch Farrow, sein Sohn und Hein Gruber schrien auf. Aber wir hatten nicht mit der Geistesgegenwart und Gewandtheit des schwarzen Riesen
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