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Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Titel: Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon
Autoren: Hans Warren
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Sie später erhalten. Sie alle gehören zu einer Bande Verbrecher!"  
      Das kalte Lächeln der Chinesen verstärkte sich. Ruhig sagte der Sprecher:  
      „Wir werden Sie freigeben. Sie werden den Gangeskanal hinab schwimmen. Ich glaube aber nicht daran, daß Jang-Se gestolpert ist und dabei zufällig den Mechanismus ausgelöst hat, der die Stufen beiseite schiebt. Er hatte zwar einen Streifschuß an der Stirn, das machte aber seiner Riesennatur kaum etwas aus. Er verfügte über Bärenkräfte . Erzählen Sie die ganze Wahrheit! Sonst zwingen Sie mich, dem hinter Ihnen stehenden Diener doch einen entsprechenden Wink zu geben. Wir haben nicht Lust, uns von Ihnen zum Narren halten zu lassen!"  
      „Ich wüßte nicht, was ich noch erzählen soll!" sträubte sich der Colonel. Das war ein anständiger Zug von ihm. Er schützte Pongo dadurch vor der Wut der Chinesen und ihrer Rache.  
      Der Chinese hob die Hand. Hinter uns raschelten Gewänder, dann klirrten Eisen. Die vier Chinesen traten dicht vor uns. Sie hatten kleine Zangen in den Händen, die sie uns drohend vor Augen hielten.  
      „Wollen Sie nun sprechen?" fragte der Chinese wieder.  
      Da sagte Pongo ruhig:  
      „Pongo Chinesen in Bauch treten. Er gegen Treppe fliegen. Treppe sich öffnen. Krokodile kommen, ihn packen, mitnehmen."  
      „So war es also!" zischte der Chinese. „Dann muß die Strafe härter sein. Dann sollt ihr nicht bewußtlos Opfer der Krokodile werden, sondern euren klaren Verstand behalten! Verschwinden müßt ihr!"  
      „Wieso müssen?!" begehrte der Colonel auf.  
      „Wenn es sein muß, werden wir es nicht ändern können, erklärte Lorry. „Aber ich hätte gern noch etwas vor meinem Tode gewußt: Sind die Fremden, die in Khanpur verschwanden, beraubt und dann den Krokodilen zum Fraße vorgeworfen worden?"  
      „Das brauchen wir euch gegenüber nicht mehr zu leugnen," meinte der Chinese. „Die Einnahmen waren nicht schlecht, wenn sie sich auch auf eine Reihe Mitglieder unserer Organisation verteilten. Wir hoffen, das Geschäft noch eine Weile fortsetzen zu können. Es war doch ein guter Gedanke, die Herren Torring und Warren ins Restaurant 'Krokodil' zu bitten. Die Herren haben die unangenehme Eigenschaft, sich in Dinge zu mischen, die sie absolut nichts angehen."  
      „Dann haben Sie also den beiden Herren durch die Inderin einen Zettel zustecken lassen?" wollte der Colonel wissen. „Ich bedauere, daß ich Herrn Torring nicht zum Abschied noch sprechen kann."  
      „Ihm ist ein bedauerliches Unglück zugestoßen," sagte der Sprecher der Chinesen mit höflicher Ironie. „Er stürzte bei einem Ringkampf mit unserem Freund hier" — er wies auf den großen, ihm zunächst sitzenden Chinesen — „in einen Schacht, der mit Wasser gefüllt ist. Da der Schacht mit dem Gangeskanal durch einen Tunnel in Verbindung steht, befinden sich meist Krokodile in ihm. Unser Freund hat leider beobachten müssen, wie Herr Torring von einem Alligator gepackt wurde. Er ist jetzt bei seinen Ahnen, fühlt sich sehr wohl und wartet auf euch. Haben Sie sonst noch Fragen, Herr Colonel?"  
      Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Rolf tot?! Von einem Krokodil zerrissen?!  
      Ich wollte es einfach nicht glauben. Aber die Chinesen saßen so ruhig am Tisch, daß es gar nicht anders sein konnte. Oder ob Rolf gefangen war und irgendwo in einem Verlies gefesselt und geknebelt lag?  
      Ehe der Colonel eine weitere Frage stellen konnte, rief ich deshalb:  
      „Das müssen Sie anderen Leuten erzählen! Mein Freund läßt sich nicht von einem Chinesen im Ringkampf überwältigen. Ich glaube nicht, daß er in einen Schacht gestürzt ist und ein Opfer der Krokodile wurde."  
      „Für Ihre Zweifel an meinen Worten werden Sie eine Extrastrafe erhalten," erklärte der Chinese seelenruhig. „Ich werde Ihnen zeigen, daß wir Chinesen auch mit so berühmten Abenteurern fertig werden, wie sie sich zu sein einbildeten."  
      Er gab den vier Chinesen hinter uns einen Wink. Der Colonel und ich wurden emporgehoben. Die Chinesen schleppten uns zwischen sich fort, so daß unsere Füße auf dem Boden nachschleiften.  
      „Die beiden anderen Herren können den Beweis anschließend sehen," sagte der Sprecher. „Es wird Ihnen allen sicher eine Beruhigung sein, daß Ihr Freund einen schönen, schnellen Tod gefunden hat."  
      Sollte ich jetzt den unumstößlichen Beweis erhalten, daß Rolf wirklich nicht mehr lebte? Sollte das
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