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Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Titel: Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon
Autoren: Hans Warren
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Restaurant, das der Chinese Kü-Mang leitet. Das Gebäude war früher ein kleiner Tempel. Die Marmorstufen führen bis ins Wasser hinein. Es ist sehr schön dort. Wenn Sie durch den Zettel eine Aufforderung erhalten haben, das Restaurant zu besuchen, kann es vielleicht ein Reklametrick des geschäftstüchtigen Besitzers sein. Kü-Mang ist allgemein, auch bei der Polizei, als ehrlicher, tüchtiger Wirt bekannt."  
      „Das ist etwas anderes," meinte Rolf, „das kann stimmen. Er wird junge Inderinnen in der Stadt umherschicken, die Ausländern auf diese Weise das Restaurant empfehlen sollen. Jetzt bin ich neugierig geworden, ich werde heute abend das 'Krokodil' besuchen."  
      „Nach unseren bisherigen Erfahrungen können Sie das unbesorgt tun, meine Herren," sagte der Polizist. „Allerdings möchte ich Sie warnen, einen weiteren Nachtbummel durch Khanpur zu unternehmen. Ich sagte bereits, daß verschiedene Reisende in letzter Zeit spurlos verschwunden sind."  
      „Ich danke Ihnen für die Warnung," sagte Rolf liebenswürdig, „wir werden sie befolgen. Bis zum Abend können wir uns im Heim des Colonels ausruhen, wir sind lange genug in der Stadt umher gelaufen."  
      Rolf winkte ein Auto herbei, das uns in rascher Fahrt zum Bungalow des Colonels brachte. Tumbac war im Amt, sein indischer Hausmeister servierte uns sofort einen kalten Imbiß. Dann nahmen wir ein erfrischendes Bad und legten uns zur Ruhe.  
      Die Hauptmahlzeit wurde gegen Abend eingenommen. Wir wollten dann aufbrechen, um das Restaurant des Chinesen zu besuchen. Pongo hielt sich mit Maha in seinem Zimmer auf, er hatte nie Lust, sich in den Straßen einer Stadt sehen zu lassen. Er fiel stets auf.  
      Als uns die Diener gegen Abend weckten, kam gerade Colonel Tumbac zurück. Er war sehr ernst und erzählte auf Rolfs Frage, daß man am Nachmittag etwas unterhalb der Stadt die Reste eines europäischen Reisenden gefunden habe, der in letzter Zeit spurlos verschwunden wäre. Die Krokodile hätten den übrigen Körper vernichtet.  
      „Sind Sie der Ansicht, daß die übrigen Reisenden, die aus Khanpur verschwunden sind, ebenfalls ihr Ende im Wasser fanden?" fragte Rolf. „Vielleicht sind Sie ermordet, beraubt und in den Fluß geworfen worden, damit die Krokodile jede Spur von ihnen vernichten sollten."  
      „Ja, Herr Torring, das nehmen wir auch an," sagte Tumbac ernst. „Wie sollen wir aber jetzt herausbekommen, wo und durch wen sie den Tod gefunden haben? Vor acht Tagen bereits ist der letzte Reisende, ein reicher Portugiese, verschwunden. Natürlich sind jetzt keine Spuren mehr zu entdecken."  
      „Die verschwundenen Reisenden sind auch in der 'Khanpur-Gazette' erwähnt worden?" fragte Rolf. „Wir haben heute zu unserem Leidwesen erfahren, daß unsere Ankunft ebenfalls gemeldet ist, auch daß wir bei Ihnen, Herr Colonel, wohnen."  
      „Ja, der Journalist Raffles ist ein sehr rühriger, tüchtiger Mann. Er verdient ja schließlich an solchen Notizen."  
      „Wie mag er aber herausbekommen haben, daß wir angekommen sind?" meinte Rolf. „Wir sind doch gleich vom Bahnhof zu Ihnen gefahren, Herr Colonel."  
      „Sie waren bereits in der 'Khanpur-Gazette' abgebildet, meine Herren," sagte der Colonel, „da hat Raffles, der stets bei der Ankunft der Züge am Bahnhof zu sein pflegt, Sie sofort erkannt. Da Sie von mir abgeholt wurden, wußte er, daß Sie bei mir Wohnung nehmen würden. Ist es Ihnen denn so unangenehm, daß Ihre Ankunft in Khanpur bekannt geworden ist?"  
      „Angenehm ist es uns nicht," meinte Rolf, „Sie wissen selbst, Herr Colonel, daß wir uns den Haß vieler Inder zugezogen haben, als wir die beiden Vettern Haider und Tippu Nega unschädlich machten. Wir sind bereits einige Male nur dadurch in sehr unangenehme Situationen gekommen, daß unsere Ankunft in einer Stadt bekannt wurde. Die heimlichen Anhänger der Aufstandsbewegung hatten nichts Eiligeres zu tun, als zu versuchen, sich an uns zu rächen. Sehen Sie, Herr Colonel, dieser Zettel wurde mir von einer jungen Inderin zugesteckt. Was meinen Sie dazu?"  
      Aufmerksam las der Colonel den Zettel, dann meinte er nachdenklich:  
      „Wenn Sie es nicht wären, meine Herren, würde ich annehmen, daß es eine geschickte Reklame Kü-Mangs ist. Der Chinese ist uns nur als ein sehr fleißiger, ehrlicher Gastronom bekannt, dessen Restaurant immer gut besucht ist. Auch die ersten Kreise Khanpurs sind dort zu finden. Es kann sein, daß die Inderin
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