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Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Titel: Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare
Autoren: Hans Warren
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eingetroffen seien.  
      Pongo ging vor mir. Plötzlich ertönte vor uns eine erstaunte Stimme:  
      „Nanu, Joe, du kommst ja zurück? Hat der alte Summer das Geld schon gebracht?"  
      Ich schaltete sofort meine Lampe ein, und ihr Schein fiel auf einen Mann, der wohl von Finder zur Unterstützung des überwältigten Postens geschickt war. Ehe er überhaupt nur den Mund noch einmal öffnen konnte, hing er schon in Pongos Faust und war nach kurzem Zappeln wehrlos.  
      Pongo gab ihn ruhig nach hinten, und ich hörte hinter mir das scharfe Schnappen stählerner Fesseln.  
      „Knebeln," rief ich leise zurück, dann ging ich langsam hinter Pongo weiter. Bald hörten wir leises Stimmengemurmel, und endlich sahen wir Lichtschimmer vor uns. Wir näherten uns der großen Halle, in der die Banditen immer noch in lebhaftem Meinungsaustausch zu sein schienen.  
      Die Polizisten stießen jetzt wieder zu uns, sie hatten den Bewußtlosen gut geknebelt. Immer lauter wurden die Stimmen, immer heller der Lichtschein, und endlich gelangten wir hinter eine hervorspringende Felsnase. Wir brauchten nur vorzuspringen, dann waren wir in der Halle.  
      Einige Minuten voll Spannung verstrichen. Da hörte ich Finders Stimme, der laut rief:  
      „Wir bleiben einfach hier in unserem Bau, Kameraden. Unsere Brandschatzungen führen wir weiter durch, jetzt ganz rücksichtlos. In einem Monat müssen wir soviel zusammenhaben, daß wir in aller Ruhe das Land verlassen und uns drüben auf Malakka als reiche Leute niederlassen können. Gefahren brauchen wir nicht zu fürchten, denn Hawkins unterrichtet uns über jeden Plan des Colonels. Jetzt wollen wir die beiden Schnüffler richten, sie haben einen schweren Tod verdient."  
      „O, bitte sehr," rief da Rolf, „wir stehen gern zur Verfügung. Aber jetzt Hände hoch!"  
      Als seine Stimme erklang, waren wir sofort vorgesprungen. Die überraschten Banditen sahen sich von zwei Seiten überrumpelt, und beim Anblick der vielen drohenden Pistolenmündungen hielten es die meisten für geraten, schnell die Hände hochzuheben. Nur drei Mann griffen blitzschnell zur Hüfttasche, aber im gleichen Augenblick brachen sie unter einer ganzen Salve zusammen.  
      „Alles verloren," schrie da Finder mit gellender Stimme, „schnell zur Schlucht."  
      Er machte kehrt und rannte mit wieselartiger Behendigkeit dem westlichen Teil der Halle zu, gefolgt von ungefähr zehn Mann. Sofort krachten alle Pistolen, und vier Mann stürzten zusammen. Finder aber verschwand in irgendeinem versteckten Gang.  
      „Pongo, Hans, ihnen nach," brüllte Rolf, „Colonel« lassen Sie diese Leute fesseln."  
      In weiten Sätzen durchquerte er die Halle, aber Pongo war eher als er an der Seite, an der die Banditen verschwunden waren. Ich langte gleichzeitig mit Rolf an, gleichzeitig schalteten wir unsere Lampen ein und sahen sofort den schmalen, zackigen Spalt, in dem die Banditen verschwunden sein mußten.  
      Pongo schlüpfte ohne Zaudern hinein, und wir folgten ihm auf dem Fuß. Undeutlich hörten wir vor uns Geräusche, die Schritte der Fliehenden, die jetzt ziemlich sinnlos davon stürmten.  
      Plötzlich krachten vor uns Schüsse. Gleichzeitig verspürten wir einen frischen Luftzug. Dann wurde es heller, und als wir eine scharfe Biegung der Spalte passiert hatten, sahen wir vor uns die Banditen, die sich scharf gegen eine runde Öffnung abhoben.  
      Die Polizisten am Rand der Schlucht waren auf dem Posten gewesen, denn Finder hatte den Felsblock, der diesen Gang abschloss, wohl öffnen können, aber jetzt kam niemand heraus. Es war das Unglück der Banditen, daß die Dunkelheit noch nicht hereingebrochen war.  
      „Kriecht mit erhobenen Händen heraus," brüllte Rolf plötzlich, „schnell, sonst machen wir Ernst." Und gleichzeitig jagte er einen Schuß über die erschrockenen Banditen hin.  
      Finder kreischte jetzt in voller Angst:  
      „Wir ergeben uns, wir kommen heraus."  
      Dann kroch er eiligst mit emporgestreckten Armen durch die Öffnung. Die Banditen folgten ihm ohne Besinnen und bald konnten auch wir hinter ihnen die enge Spalte verlassen.  
      Die Polizisten waren inzwischen den schmalen Pfad, der an der Felswand entlangführte, hinabgeklettert. Sie waren schon dabei, die Banditen zu fesseln. Als sie damit fertig waren, brach die Dunkelheit herein.  
      Zum Glück war jeder Polizist mit einer Taschenlampe ausgerüstet, die sie sofort einschalteten. In dem
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