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Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Titel: Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare
Autoren: Hans Warren
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diesen Posten einnehmen muß, im Gebüsch stecken."  
      Wir bogen jetzt von dem schmalen Weg ab und wandten uns dem Gewirr der Felstrümmer links von uns zu. Natürlich kamen wir jetzt sehr langsam vorwärts, denn wir mußten darauf achten, daß wir kein Geräusch verursachten.  
      Es war schon kurz vor der Dunkelheit, und im stillen fürchtete ich, daß wir vielleicht von ihr überrascht würden, und dann hätten wir kaum ohne Geräusch weiter vordringen können.  
      Rolf hatte mit wunderbarem Orientierungssinn geführt, denn als wir jetzt zwischen zwei mächtigen Felsblöcken hindurch traten, sahen wir das Gebüsch in kurzer Entfernung vor uns.  
      Fräulein Summer mußte jetzt im Schutz der Felsen zurückbleiben. Rolf hatte ihr eine Pistole gegeben, mit der sie gut umgehen zu können versicherte.  
      Wir schlichen uns auf das Gebüsch zu. Es war sehr dicht, und wir konnten nicht durch die Zweige blicken. Äußerst vorsichtig schob Rolf jetzt die Zweige auseinander, ich hielt sie fest, und Rolf nahm die nächsten vor. So drangen wir unendlich behutsam in den dichten Busch ein.  
      Endlich sahen wir die Felsblöcke vor uns schimmern, und als Rolf die letzten Zweige teilte, entdeckten wir auch die Spitze eines Hutes hinter dem nächsten mächtigen Felsblock Von beiden Seiten schlichen wir herum, dann sprangen wir vor und packten zu.  
      Der Mann — ich erkannte ihn sofort als einen Gast aus dem Restaurant des China-Jim — war so überrascht, daß er vor Schreck keinen Laut von sich geben konnte. Und da hatte ihn Rolf auch schon an der Kehle, riß ihn nach vorn, und ich bog ihm sofort die Arme auf den Rücken, die ich mit der festen Schnur, von der jeder von uns stets eine kleine Rolle bei sich führte, schnell, aber gründlich fesselte. Dann zog ich dem halb Bewußtlosen, der sich vergeblich unter Rolfs eisernem Griff wand, sein Taschentuch heraus und machte ihm einen Knebel, den ich noch durch eine Schnur befestigte. Dann wurden noch seine Beine gefesselt, und jetzt konnten wir unbesorgt weiter gehen.  
      „Hol du die Polizisten," sagte Rolf, „ich werde hier aufpassen. Ich vermute, daß bald noch mehr Banditen kommen werden. Sie erwarten ja den alten Summer bei Anbruch der Dunkelheit."  
      „Das wird nicht notwendig sein," meinte ich, „dort hinten scheinen die Polizisten schon zu kommen."  
      „Ja, es scheint so," meinte Rolf, „das wäre gut. Nun ja, Higgins muß ja seine Leute noch bei Hellem verteilen, auch muß Pongo einen guten Platz aussuchen, um den Hund, den sie erwarten, fangen zu können."  
      Bald erkannten wir, daß dort wirklich die Polizisten unter Führung von Higgins und Pongo kamen. Wir traten aus dem Gebüsch heraus, gingen aber nur so weit, daß wir immer noch die Felsblöcke und den Gefesselten im Auge behielten.  
      Higgins war aufs höchste erstaunt und erfreut, als er unsere Erlebnisse hörte. Und vollends froh war er, als Lucie Summer herankam, die er sofort durch zwei Leute nach Hause bringen ließ. Dann berichtete er, daß bei der Durchsuchung von Finders Haus nichts Verdächtiges gefunden worden war. Der alte „Spaßvogel" war zu schlau gewesen.  
      Die Dunkelheit konnte jeden Augenblick hereinbrechen. Rolf sagte jetzt:  
      „Herr Higgins, wir müssen uns trennen. Schließen Sie sich, bitte, mit einigen Leuten meinem Freund Hans an, er wird Sie durch den schmalen Gang in die kleine Grotte führen. Mit einem Teil der anderen Leute und mit Pongo werde ich von hier aus durch den Gang in die große Halle schleichen. Oder nein, das kannst du machen, Hans, ich werde mit dem Colonel den anderen, uns schon bekannten Gang nehmen. Es kann ja sein, daß unsere Flucht bald entdeckt wird, dann werden die Banditen durch diesen Gang kommen. Die übrigen Leute aber, Herr Colonel, schicken wir zur Unterstützung des Postens am Rand der Schlucht, denn ich vermute stark, daß die Bande auch nach dorthin Notausgänge hat."  
      Rolfs Plan war gut, deshalb hielten wir uns nicht mit Reden auf, sondern Higgins teilte sofort seine Leute ein, dann ging er mit Rolf zusammen den schmalen Pfad zu dem Felsblock entlang, der den Gang zur Grotte bedeckte. Ich drang mit Pongo ins Gebüsch. Der große Felsblock, an dem der überwältigte Posten gesessen hatte, wich sofort, als Pongo ihn packte.  
      Rolf hatte bestimmt, daß wir die Halle erst betreten sollten, wenn er das Kommando geben würde. Er wollte eine bestimmte Zeit warten, bis er annehmen konnte, daß wir
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