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Rolf Torring 041 - Vogelfrei

Rolf Torring 041 - Vogelfrei

Titel: Rolf Torring 041 - Vogelfrei
Autoren: Hans Warren
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Zweifel, daß die Reiter uns gesehen hatten, und nicht lange würde es dauern, bis sie heran waren. Unsere Lage war verzweifelt. Das Buschwerk bot keine wirkliche Deckung, vor uns war der Fluß! Wenn wir wirklich versuchten, uns schwimmend ans andere Ufer zu retten, konnten die Buschreiter uns vom Ufer aus leicht abschießen. Nun waren wir in der Falle!
    Flüchtend waren wir inzwischen ans Ufer gekommen, und Pongo blieb stehen und sah sich orientierend um. Dann winkte er uns und stürmte am Wasser entlang.
    Hatte Pongo ein günstiges Versteck entdeckt, oder war in der Nähe eine Furt, durch die wir schnell hinüberkommen konnten? Ohne zu wissen, wohin Pongo uns führte, rannten wir blindlings hinter ihm her.
    Plötzlich drang ein scharfes Rauschen an unser Ohr und bald sahen wir, daß wir an einem Katarakt angelangt waren. Aus zirka vier Meter Höhe stürzte das Wasser plötzlich herab.
    Pongo reichte uns die Hand. „Massers festhalten und mitkommen!" raunte er uns zu, und dann eilte er, ohne sich lange zu besinnen, ins Wasser, uns mit sich ziehend.
    Ich wagte kaum, mich umzusehen.
    Waren die Reiter nicht schon in allernächster Nähe? Doch ich hatte Mühe, mich auf den Füßen zu halten, denn der steinige Boden war glatt, und der Fuß fand nur schwer einen sicheren Halt.
    Jetzt, ich glaubte meinen Augen nicht trauen zu können, lief Pongo seitwärts direkt in das niederstürzende Wasser hinein! War er denn wahnsinnig geworden? Wollte er sich und uns einen schnellen Tod bereiten? Ich brach fast zusammen, als das Wasser mit Wucht auf mich herniederstürzte, aber Pongo riß mich mit sich, und ich hatte wieder Rolfs Handgelenk umspannt. Da plötzlich — ich mußte wohl träumen - sah ich, wie das Wasser rings um mich herniederrauschte, aber mich traf kein Strahl!
    Ich blickte zur Seite.
    Rechts von mir war Pongo, und Rolf stand auch da, und über uns hinweg stürzte das Wasser in weitem Bogen, während wir mit dem Rücken an dem Felsen lehnten. Es war, als wenn das Wasser einen schützenden Mantel um uns breitete, damit unsere Verfolger uns nicht sehen könnten.
    Nur wenige Spritzer trafen uns, und die Luft war angenehm kühl. Und unser Pongo grinste über sein ganzes Gesicht. Wahrlich, ein besseres Versteck hatte er uns nicht aussuchen können, und ich bewunderte seine Geistesgegenwart, denn Rolf und ich wären bestimmt nicht auf diesen genialen Einfall gekommen.
    Wie durch einen Schleier sahen wir nach kurzer Zeit die Buschreiter das Ufer absuchen. Sicher würden sie es sich nicht erklären können, wo wir geblieben waren. Lange ritten sie noch suchend umher, und dann, als sie sich überzeugt hatten, daß wir unmöglich in der Nähe sein könnten, durchschwammen sie mit ihren Pferden den Fluß. Wahrscheinlich dachten sie, daß wir schwimmend und tauchend das jenseitige Ufer erreicht hätten.
    Wir aber blieben noch eine ganze Weile in unserem Versteck, und erst als es dunkelte, setzten wir unsere Flucht auf dem diesseitigen Ufer fort.
    Wie wir wieder auf unsere Verfolger stießen, habe ich in

    Heft 42 erzählt. Der Titel lautet: Unsere Kopfpreise.
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