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Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Titel: Rolf Torring 027 - Tödliches Gold
Autoren: Hans Warren
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diesmal mit besserem Erfolg zu wiederholen?"
    „Nein, das ist völlig ausgeschlossen", widersprach Malony sofort, „ich möchte behaupten, daß sie sich vorher mit den anderen Wölfen vereinigt hätten, wenn wirklich noch mehr in der Nähe sein sollten. Da können Sie völlig ruhig sein, mein Fräulein."
    Sie streckte unserem Pongo, der soeben von seiner schweren Arbeit zurückkam, dankend die Hand entgegen, was unseren Riesen zu seinem bekannten, furchtbaren Gesichterschneiden veranlaßte.

    8. KapäteL
    Nach Osten in die Einöde.

    In aller Frühe des nächsten Tages ging es ans Abschiednehmen. Wir verstauten Tim Gallagher und seine Tochter in eines der Kanus, gaben ihnen genügend Proviant und Munition für ihre Waffen mit, dann, nach allgemeinem, herzlichem Händeschütteln, stieß Rolf das Kanu in den Fluß.
    Schäumend packten es die eiligen Wellen des Yukon und rissen es schnell mit sich, dem Meere, der Zivilisation zu Maud Gallagher winkte solange bis das Boot nur noch als winziger Punkt zu sehen war; sie mochte ebenso wie wir fühlen, daß gemeinsam ertragene Gefahren die Menschen schnell verbinden und zu Freunden werden lassen
    „Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn wir die Gallaghers wiedersehen würden", meinte jetzt Rolf, „es sind prächtige Menschen, die wohl alle Gefahren, die wir bisher ihretwegen überstanden haben, wert sind. Nun, in einem Monat denke ich unser Ziel sicher erreichen zu können."
    „So schnell", staunte Malony, „aber Herr Torring, bedenken Sie doch, daß ich schon zwei Jahre nach meiner Ellen gesucht habe."
    „Da wird es Ihnen selbstverständlich erstaunlich vorkommen, daß ich nur einen Monat brauchen will", lächelte Rolf, „aber ich muß Ihnen sagen, daß Sie doch völlig systemlos, ohne ein bestimmtes Ziel, hin und her gelaufen sind. Da Sie damals hörten, daß der verdächtige Indianerstamm nach Süden gezogen sei, haben Sie sich hier die ganze Zeit aufgehalten. Passen Sie nur auf, in Lakte werden wir sicher günstigen Bescheid finden"
    „Herrgott, das wäre ja kaum auszudenken", murmelte Malony, dem jetzt wohl erst so richtig seine Unterlassungssünde bewußt wurde, „wie lange hätte ich es schon tun können! Doch jetzt habe ich ein Bedenken, Herr Torring. Werden diese Indianer nicht wieder südwärts ziehen, wenn der strenge Frost einbricht!"
    „Sehr wahrscheinlich", sagte Rolf ruhig, „aber der ganz scharfe Frost kommt doch erst um das Jahresende herum. Und da haben wir noch etwas Zeit. Die Indianer müssen auch Kälte und Strapazen sehr gut vertragen können, denn sie sind doch damals ebenfalls im strengsten Winter aufgebrochen, und eine weite Wanderung in Schnee und grimmiger Kälte erfordert sehr kräftige, widerstandsfähige Naturen."
    „Das stimmt allerdings", gab Malony zu, „dann habe Ich ja doch Aussicht, sie noch zu treffen. Aber dann wollen wir recht rüstig ausschreiten, meine Herren, damit wir sie recht bald haben."
    Ich mußte unwillkürlich lächeln, tat es aber so verstohlen daß Malony nichts merkte. Jetzt hatte sich dieser Mann zwei Jahre völlig nutzlos im Land aufgehalten, hatte stets im Wald, stets unter Gefahren und ohne Menschen gelebt, war jetzt schon bereit gewesen, mit nach Andreieffski zu gehen, da machte Rolfs Zuversicht plötzlich einen ganz anderen Menschen aus ihm. Und jetzt kam es ihm sogar auf einige Marschstunden an, nachdem er viele Monate verschwendet hatte. Aber so sind ja die Menschen in den meisten Fällen.
    Wir schnallten unser Gepäck mit aller Gründlichkeit zusammen. Zum Glück besaßen wir noch einen erhebliches Vorrat an Konserven, so daß wir uns auf dem Hinweg wenigstens nicht mit Jagd zu beschäftigen brauchten, aber natürlich würden wir Wild, das uns zufällig in den Weg laufen sollte, schießen, denn frisches Fleisch schmeckt doch besser, und außerdem schont man seine Konserven für schlimme Zeiten, die vielleicht folgen.
    Als wir fertig waren, brachte uns Pongo im zweiten Kanu, das uns die Koluschenindianer gebaut hatten, in zwei Fahrten über den Yukon. Wir befanden uns nämlich am Nordufer und mußten hinüber, um den kolossalen Knick, den der Yukon zum Porcupine-River hin macht, abzuschneiden.
    Die drei Bären schwammen auf Konjas Befehl, dem sie sehr gut gehorchten, mit hinüber, und wir waren über diese prächtigen, allerdings sehr seltenen Bundesgenossen sehr erfreut. Zwar hatten wir den Rest der Wölfe von vergangener Nacht nicht mehr zu fürchten, denn jetzt lag der Yukon zwischen uns, aber
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