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Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Titel: Rolf Torring 027 - Tödliches Gold
Autoren: Hans Warren
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es konnte sehr leicht sein, daß hier ebenfalls Wolfsrudel vorhanden waren, die uns unter Umständen das Leben sauer machen konnten.
    Das leere Kanu verbargen wir im nahen Wald, denn es war ja nicht ausgeschlossen, daß wir ganz unversehens an diese Stelle zurückkamen, wie ja unser ganzes Leben in den letzten Jahren stets sonderbar und zufallsreich gewesen war.
    Unseren Tee hatten wir schon am anderen Ufer mit den Gallaghers in aller Frühe getrunken. Es mochte jetzt ungefähr neun Uhr vormittags sein, als wir uns in Marsch setzten. Zwar hatten wir unsere Kompasse, doch wich die Magnetnadel hier oben schon ganz bedeutend ab; so verließen wir uns lieber auf den Instinkt Malonys und der beiden Indianer, die uns in gerader Linie nach dem gewünschten Dorf bringen würden.
    Völlig ereignislos verlief der erste Tag. Wie stets machten wir unsere Pausen, um den Körper auszuruhen und Nahrung zu uns zu nehmen, sonst marschierten wir bis zum Abend, unterhielten uns nach dem Essen kurze Zeit am Lagerfeuer und schliefen dann, wobei wir uns stündlich in der Wache ablösten.
    Und so ereignislos und langwellig vergingen auch die nächsten Tage. Wir hatten siebzehn Tage für den Marsch gerechnet, ich glaubte aber, daß wir es in kürzerer Zeit schaffen würden, da wir schon aus Langeweile unsere Marschzelt jeden Tag verlängert hatten. Man konnte doch nicht immer essen und schlafen.
    Ungefähr zweihundert Kilometer mochten wir zurückgelegt haben, da kamen wir an einen Fluß, der nordwärts in den Yukon strömte. Er war ziemlich breit und hatte eine heftige Strömung, aber hinüber mußten wir auf jeden Fall. Es half alles nichts, wir mußten mit Hilfe der Riesenbären durch das eisige Wasser schwimmen, wobei wir unsere Kleider und anderen Sachen auf einem kleinen Floß neben uns herschoben.
    Wir machten es ebenso wie seinerzeit Pongo und ich. Unser treuer, schwarzer Freund schwamm als erster mit dem Bären Jim hinüber. Er hatte seine Sachen auf einem Floß aus starken, kurzen Ästen befestigt, das er mit der linken Hand hinter sich herzog, während er sich mit der Rechten im zottigen Fell des Bären festhielt.
    In schräger Linie überquerte das riesige Tier den heftig strömenden Fluß und landete drüben, uns fast genau gegenüber. Wir hatten an Jims Hals eine Schnur befestigt, zwar dünn, aber fast unzerreißbar. Das Ende hielten wir in der Hand, und jetzt konnten wir damit unser größeres Floß, das wir uns schnell gebaut hatten und auf dem sich unsere sämtlichen Sachen befanden, von Pongo hinüberziehen lassen, während wir selbst es nur noch zu dirigieren brauchten.
    Jim, der Bär, kam auf Konjas Befehl wieder herübergeschwommen. Jetzt schwammen Rolf und ich gleichzeitig mit dem großen Floß hinüber. Die anderen Gefährten wollten mit den beiden anderen Bären bald folgen.
    Alles ging auch sehr gut, Pongo half vorsichtig, aber doch kräftig, das schwere Floß ziehen, das wir nun nur festzuhalten brauchten Als wir an Land waren, kümmerte sich Pongo gar nicht um uns, sondern beschäftigte sich sofort eifrig damit, ein Feuer zu entfachen. Wir packten schnell das Floß ab, dann ließen wir uns erst am Feuer trocknen und schlüpften schnell in unsere Kleider, denn wir waren ja derartige Temperaturunterschiede seit Jahren nicht mehr gewöhnt.
    Auch die anderen Gefährten kamen glücklich hinüber, freuten sich sehr über das Feuer, das auch den Bären zu gefallen schien, denn sie drängten sich dicht an die Glut.
    Wir beschlossen, hier gleich Mittag zu essen, obwohl es eigentlich noch eine Stunde zu früh war, aber hier hatten wir Brennholz in der Nähe, hatten Wasser, um unseren Tee zu kochen, und das Feuer war schon entfacht. Außerdem entschuldigte die soeben überstandene Anstrengung auch die längere außergewöhnliche Unterbrechung.
    Während die Konserven dampften, das Teewasser kochte und wir anfingen, uns recht gemütlich zu fühlen, blickte ich unwillkürlich rings umher. Da glaubte ich in einiger Entfernung hinter einem dicken Gebüsch einen Kopf zu sehen, der blitzschnell verschwand.
    Ich sprang unwillkürlich auf und eilte auf den Busch zu, der ungefähr hundert Meter entfernt war. Kaum hatte ich zwanzig Meter zurückgelegt, als ich Schritte hinter mir hörte. Es war Pongo, den ich im Laufen fragte:
    „Hast du ebenfalls den Kopf gesehen, Pongo?"
    „Pongo nichts gesehen", war die Antwort, „Pongo Masser Warren beschützen wollen."
    Das war es also, der treue Mensch hatte sich sofort gedacht, daß ich
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