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Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Titel: Rolf Torring 024 - Am Fudschijama
Autoren: Hans Warren
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verband die Kräfte eines Gorillas mit der Geschmeidigkeit eines Panthers.
    Im Bruchteil einer Sekunde war er an den Chinesen herangeschnellt, der die furchtbare Gefahr noch garnicht recht gemerkt hatte. Mit dem linken Arm wirbelte Pongo den Chinesen mit dem jungen Mädchen herum, packte Hako fest um die Hüften und schleuderte im nächsten Augenblick den riesigen Chinesen mit einem furchtbaren Fausthieb weit in den Abgrund hinaus.
    Mit grauenhaftem Gebrüll verschwand der Bandit in der Tiefe.
    Oben auf der Klippe stand Pongo, mit der jungen Japanerin in den Armen. Wie ein Triumphator lachte er zu uns herab, und er konnte ja auf seine Tat auch sehr stolz sein.
    Da erwachte Hako, und als sie das häßliche Gesicht unseres treuen Pongo sah, warf sie mit gellendem Schrei die Arme zurück. Vielleicht glaubte sie jetzt aus den Händen der Verbrecher einem menschlichen Ungeheuer zum Opfer gefallen zu sein.
    Wenige Minuten später aber lag sie schon schluchzend in den Armen ihres Vaters, und nach kurzer Zeit schüttelte sie dem überaus verlegenen Pongo dankbar und abbittend zugleich die Hand.
    Auch wir beglückwünschten den Riesen, der offenbar sehr froh war, als Rolf endlich fragte:
    „Pongo, wie kamst du denn darauf, einfach zu verschwinden und hier hinaufzuklettern?"
    „Pongo hören von Klippe", sagte der Riese, „hören Schrei von Frau. Denken, daß besser, wenn oben, um Feind abzufangen, wenn fliehen will. Pongo recht tun."
    „Das hast du allerdings, alter, treuer Mensch" rief Rolf freudestrahlend, „ohne dich hätten wir kaum etwas gegen den Banditen erreichen können."
    Hako bedankte sich jetzt auch bei uns, dann stiegen wir schnell von dem „Hügel der bösen Geister" hinab Für das junge Mädchen hätte er ja allerdings beinahe seinem Namen Ehre gemacht.
    Als wir endlich unten waren und das Haus des alten Bauern erreichten, wollte dieser erst garnicht glauben daß wir heil und gesund davon gekommen waren. Dann betrachtete er aber Pongo mit scheuen, ehrfurchtsvollen Blicken, denn jetzt wußte er ja, daß dieser Riese die bösen Geister besiegt hatte.
    Hako dagegen betrachtete er sehr bedenklich, offenbar erschien sie ihm zur Schar der besiegten Geister zu gehören, die wir nun als Gefangene mitgenommen hatten.
    Es sollte mich nicht wundern, wenn er Reisenden die wundersame Mär erzählen würde. Hoffentlich vergißt er dann nicht das reichliche Trinkgeld zu erwähnen das ihm der glückliche Osaki noch extra zusteckte.
    Langsam wanderten wir auf der herrlichen Straße am Meer entlang. Und beim Anblick der leicht bewegten Wasserfläche kamen wir sofort wieder auf den überstandenen Taifun zu sprechen. Ich mußte jetzt meine Abenteuer auf der alten Gallione erzählen, denn seit unserem Zusammentreffen im „Londoner Hof", hatten wir zu persönlichen Erzählungen keine Zeit gehabt.
    Auch Rolf, ebenso wie Osaki, bedauerten es lebhaft, daß das alte Schiff nicht hatte gerettet werden können. Welche Schätze hätten wir vielleicht in seinem Innern gefunden
    Endlich begegnete uns der Wagen des Kapitäns und brachte uns schnell zu seinem Haus zurück. Nach dem Frühstück legte ich mich sofort hin, denn jetzt verlangte mein Körper dringend nach Ruhe, wenn ich auch die Folgen der betäubenden Bambusstockschläge durch das Herumklettern in der frischen Nachtluft gut überwunden hatte.
    Spät am Nachmittag erwachte ich frisch und gestärkt. Sofort erschien Osakis Diener und teilte mir mit, daß in einer Stunde ein Festessen im Kasino der Marineoffiziere stattfinde. Schnell nahm ich ein Bad. dachte aber mit Schrecken daran, daß ich keinen Gesellschaftsanzug hatte. Die beiden in Shanghai gekauften Anzüge waren zwar dauerhaft, aber mehr zum Streifen im Urwald geeignet.
    Doch Osaki hatte vorgesorgt. Ich fand einen echt japanischen Anzug vor, den ich auf Wunsch des Gastgebers anlegen sollte. Und ich muß sagen, daß er mich ganz gut kleidete, ebenso wie Rolf ganz vorzüglich aussah.
    Pongo hatte es verstanden, sich unsichtbar zu machen. Für ihn waren Gesellschaften ein Greuel, was ja auch nicht zu verwundern war, da er ja erst durch uns mit zivilisierten Menschen in Berührung gekommen war.
    Das Fest verlief glänzend, und ich vermag nicht anzugeben, wie oft wir dabei durch Reden gefeiert wurden.
    Das angenehmste aber sollte noch kurz vor Schluß des Abends erfolgen. Kapitän Osaki hatte längere Zeit mit einem höheren Offizier gesprochen. Ich hatte wohl gemerkt, daß von uns die Rede war, denn der alte Herr hatte oft
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