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Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald
Autoren: Hans Warren
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herkommen und Feinde töten." Das war allerdings kurz und summarisch erzählt, zeugte aber von den seltenen Fähigkeiten des schwarzen Riesen, der trotz seiner schweren Verwundung den zehn Bata gefolgt war, die uns einen Hinterhalt gelegt hatten. Er hatte also sofort erkannt, daß diese Gruppe für uns die schwerste Gefahr bedeutete. Aber wie er es fertiggebracht hatte, ihnen in der Dunkelheit und im fremden Terrain zu folgen, das erzählte er nicht, das konnten wir nur ahnen. Und obwohl wir mit der Wildnis, auch mit der nächtlichen, vertraut sind wie wohl wenige Europäer, das hätten wir ihm doch nie nachgemacht.
    Und für Pongo war jetzt die Erzählung seiner Abenteuer endgültig erledigt. Er legte sich wieder mit voller Wucht in seine Stoßstange und meinte keuchend: „Bald Wald kommen. Massers dann sicher." Das war allerdings eine erfreuliche Nachricht, denn wir sehnten uns jetzt wirklich nach Ruhe. Auch für die Wunden Hastings und Pongos war eine längere Rast unbedingt erforderlich, denn wir hatten noch den weiten Marsch durch den Urwald bis zur Küste vor uns. Zurück zu unserem Lager konnten wir nicht, denn wir waren zu weit nach Osten abgekommen, und sicher würden die feindlichen Bata noch längere Zeit sämtliche Wildpfade, die in der Nähe des eroberten Dorfes vorbeiführten, bewachen. Sie mußten ja aus den Erzählungen der übergetretenen Dorfbewohner schon wissen, daß sich Soldaten dort befänden, zu denen wir vielleicht stoßen wollten. Es blieb uns also nichts übrig, als irgendeine Küstenstation zu erreichen und von dort aus dem Standlager des Sergeanten Vaasen Bescheid zu geben. Er würde schon für guten Abtransport der gefangenen Tiger sorgen. Wir strengten uns jetzt kräftig an, um endlich aus diesen furchtbaren Sümpfen herauszukommen. Und bald merkten wir auch, daß wir uns dem Waldgelände näherten, denn das Bambusrohr verschwand jetzt völlig, und wir gelangten auf eine Niederung, die mit hohen Moosen und Farnen bestanden war. In der Ferne hob sich ein dunkler Strich von der mondüberfluteten Fläche ab - der Wald, den wir als letztes Hindernis durchqueren mußten. Wie von Menschenhand gestochen, führte der Wasserlauf in gerader Richtung auf diesen Strich zu. Es war jetzt eine Freude, aus den engen, drohenden Bambuswänden heraus zu sein und über die glitzernde Fläche zu fahren. Aber bald sollten wir merken, daß auch die Schönheit ihre Gefahren birgt.

    5. Kapitel Der Schoner

    Wir waren jetzt vielleicht fünfhundert Meter von dem Bambusdickicht entfernt, da erklangen hinter uns langgezogene Rufe, die sich weiter pflanzten, bis sie weit in der Ferne erstarben.
    „Feindliche Posten!" meinte Rolf kurz. „Gott sei Dank können sie uns nicht mehr einholen." „Massers nicht sagen", fiel Pongo ein, „Feinde Floß bauen, schnell folgen."
    Ja, daran hatten wir allerdings nicht gedacht. Die Rufe der Posten mußten ja bald eine genügend große Anzahl Krieger zusammenbringen, denen es ein leichtes war, neue Flöße zu bauen und uns zu folgen. So sollten wir also doch nicht zur Ruhe kommen, bis wir die Küste erreicht hatten, denn der Grimm der Bata auf uns, denen sie so viele Opfer zu verdanken hatten, machte sie sicher zu unerbittlichen Verfolgern.
    Und wir konnten den Wald auch nicht so schnell durchqueren, denn Pongo war durch seine Beinwunde stark behindert und mußte vielleicht sogar einen Pfad schlagen, während wir beide Hasting tragen mußten. Dann war es allerdings leicht möglich, daß uns die Bata trotz unseres Vorsprunges bald einholten und es zu neuen, schweren Kämpfen kam.
    Während mich diese nicht gerade sehr angenehmen Gedanken bewegten, arbeiteten wir fast ingrimmig weiter, und der ferne Strich wuchs schon bedeutend und kam näher und näher. Doch da rief Hasting, der sich halb aufgerichtet und zurück gespäht hatte.
    „Ich sehe viele dunkle Punkte, die sich am Wasserlauf sammeln. Sicher bauen sie jetzt Flöße, um uns zu folgen. Oh, es sind wenigstens zwanzig Mann, also werden die früheren Dorfbewohner auch dabei sein. Und sie dürfen uns nicht schonen, wenn sie nicht selbst einen furchtbaren Tod erleiden wollen."
    „Na, diese Nächstenliebe können wir ihnen nicht zumuten", meinte Rolf trocken, „im Gegenteil, sie werden sich gerade bei unserer Tötung hervortun wollen. Aber legen Sie sich ruhig wieder hin, Herr Hasting, ich werde von Zeit zu Zeit zurückschauen. Jetzt heißt es vor allem für uns, den Wald zu gewinnen, vielleicht können wir ihnen in der
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