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Rita das Raubschaf

Rita das Raubschaf

Titel: Rita das Raubschaf
Autoren: Martin Klein
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Satz aufs Schiff. Die Angreifer hechten kläffend hinterher. Aber sie kommen zu spät und landen jaulend im Meer.
    Rita und Ruth klemmen sich die Kiesel vors rechte Auge und paddeln mit Teppichklopfer und Löffel drauflos, als wäre das Klabauterschaf hinter ihnen her. Schnell entfernen sie sich vom Ufer, und bald sind die Köpfe ihrer Verfolger nur noch kleine Knöpfe in der Brandung.
    »Wir haben sie abgehängt!«, ruft Rita.
    »Hej-ho!«, grölt Ruth. »Wir sind die Größten!«
    Am Horizont kommt ein Schiff in Sicht, kleiner als eine Haselnuss.
    »Klar zum Entern!«, schreit Rita und macht aus dem Teppichklopfer-Paddel einen Säbel.
    »Ist der Kahn groß genug für uns?«, fragt Ruth.
    »Für den Anfang wird’s reichen!«, erwidert Rita.
    Das Schiff ist etwas größer geworden, wie eine Walnuss etwa.
    »Hej-ho, wir brauchen ein möglichst großes Schiff!!«, grölt Ruth. »Fünfzehn Nager auf des Totenmeerschweins Kiste! Und ’ne Bottel voll Möhrensaft!«
    Das Schiff ist jetzt so groß wie eine Wassermelone.
    Oder wie ein Sack voller Wassermelonen.
    Oder wie ein Lkw voller Säcke voller Wassermelonen.
    Oder wie eine Fähre voller Lkws voller Säcke voller Wassermelonen.
    Die stählerne Bordwand ist jetzt so hoch wie ein Haus.
    »Scharf dingsbord«, schreit Rita.
    Zu spät.

    Die Fähre rammt das Piratenfloß. Es zersplittert krachend. Rita und Ruth stürzen kopfüber ins salzige Wasser. Ihre Augenklappen sinken auf den Meeresgrund, immer der Kariblick hinterher. Piratenschicksal.
    »Manöver beendet«, prustet Rita, als sie wieder auftaucht. »Kein Pirat entert ohne Augenklappe. Alle Schafe in die Rettungsboote!«
    »Und alle Meerschweine!«, gluckert Ruth.
    Aber sie haben nur das Floß gehabt. Also müssen sie schwimmen. Zum Glück sind Ritas rotes Piratentuch und Ruths Mützchen nicht verloren gegangen. Und zum Glück findet Rita einen Palettenrest zum Festklammern. Ruth kann sich auf Ritas Kopf retten. Am Strand aber warten die nassen Hunde und japsen vor Freude.
    »Oje«, murmelt Rita. »Was sollen wir tun?«
    »Weiß nicht«, piepst Ruth und sucht nach ihrer gefährlichen Stimme.
    »Hurra! Bravo! Großes Kino! Cooler Stunt!«, bellen die Hunde.

    Einer springt vor Freude wieder ins Wasser und schwimmt Rita und Ruth entgegen.
    »Großartig! Ihr wart großartig«, hechelt er, hebt freundlich seine feuchte Pfote und streckt sie ihnen entgegen. »Freut mich sehr, euch kennenzulernen: Hasso Puck, Regisseur von Knurrfilm-Productions!«
    »Aha«, sagt Rita und spuckt etwas Wasser aus.
    »Oho«, murmelt Ruth und starrt Hasso mit offenem Meerschweinschnäuzchen an.
    »Ich drehe mit meinem Team in der Gegend hier gerade einen Piratenfilm«, berichtet Hasso, steigt aus dem Wasser und schüttelt heftig sein nasses Fell. »Der Fluch der Karibikhunde! Wird ein guter Streifen, aber es sollen nicht nur Hunde darin vorkommen. Lange, viel zu lange habe ich nach den richtigen Leuten gesucht. Ihr werdet mir kaum glauben, wenn ich euch erzähle, wo mein Team und ich überall herumgerannt sind! Im Stadtwald und auf sämtlichen Weiden und hier und da und was weiß ich wo. Sogar im Streichelzoo haben wir ein Casting gemacht. Hat alles nichts gebracht. Aber egal!« Hasso zieht die Lefzen hoch und strahlt bis zu den Schlappohren. »Am Ende hat die Suche sich doch gelohnt. Jetzt ist alles klar: Ihr seid die Richtigen! Ihr und niemand sonst! Bitte macht bei uns mit!«
    Rita und Ruth schauen sich an.
    »Wir wollten gerade Richtung Karibik segeln«, sagt Rita.
    »Ach so?!« Hasso kläfft vor Freude und wedelt heftig mit dem Schwanz. »Das trifft sich prima! Wenn man Filme dreht, kommt man überallhin. Ihr werdet es sehen.«
    Kurz darauf prasselt am Strand ein gemütliches Feuer. Das Raubschaf, das Raubmeerschwein und die Hundemeute trocknen ihr Fell. Bald sind Ruth und Rita mit Hasso Puck und seinen Mitarbeitern in Fachgespräche über die berühmtesten Freibeuter und besten Piratenfilme aller Zeiten vertieft. Es dauert bis spät in die Nacht.

Der Fluch der Karibikhunde

    R ita, Ruth und Hasso Puck mit seiner Crew sind lange mit den Dreharbeiten beschäftigt. Rita spielt den Kapitän Rit Rauhuf und Ruth seinen besten Freund, Käpt’n Rut Rückruf. Aus Sehnsucht nach dem weiten Horizont verlassen die beiden ihr trübes Zuhause und werden Seefahrer. Sie gründen eine edle Freibeutergemeinschaft und führen einen heldenhaften Kampf der Flauschigen gegen grimmige Schiffsköter aller unangenehmen Rassen, die wie ein Fluch über der
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