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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt
Autoren: Larry Niven
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VORBEMERKUNG
     
     
    Die Ringwelt besitzt in etwa die Masse des Jupiters. Dabei entspricht ihre Form einem Band von einer Million Meilen Breite und sechshundert Millionen Meilen Länge – womit sie geringfügig größer ist als die Umlaufbahn der Erde; dabei ist sie nur wenige Meilen stark. Sie umkreist einen gelben Zwergstern. Ihr Spin ist groß genug, um durch die resultierende Zentrifugalkraft eine Pseudoschwerkraft zu erzeugen, die in etwa der der Erde entspricht. Wälle, jeweils eintausend Meilen hoch: hoch genug, um die Atmosphäre für Jahrmillionen zurückzuhalten, ragen zu beiden Seiten an den Rändern auf.
    Fast alles weitere leitet sich direkt oder indirekt von diesen Grundvoraussetzungen ab.
    Die innere Oberfläche der Ringwelt bildet ein Habitat, das von der Fläche her dem Dreimillionenfachen des Planeten Erde entspricht. Die Topografie der Ringwelt ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kunstwerk, denn sie ist gezielt von deren Erbauern, wer auch immer das gewesen sein mag, genau auf diese und keine andere Weise erschaffen worden – folglich gleicht die Unterseite der Ringwelt in etwa der Innenseite einer Maske.
    Ein zweiter Ring aus Schattenblenden verdeckt zeitweise die Sonne, damit es auch Dunkelperioden gibt – sonst herrschte für alle Zeiten Mittagszeit. Ein Röhrensystem führt vom Grund der Ozeane unter dem Boden der Ringwelt entlang und wieder hinauf über den Randwall in die dortigen Berge, um den Schlick vom Meeresgrund (auch als Flup bezeichnet) in Form von Schüttbergen noch einmal zu verwerten. Am Randwall befinden sich riesige Korrekturtriebwerke, gewaltige Bussard-Ramjets, die als Treibstoff die Protonen des Sonnenwindes nutzen und stetig die der Ringwelt inhärente Instabilität ausgleichen. Plattformen für Raumhäfen befinden sich an der Außenseite der Randwälle. Zwei gewaltige Ozeane dienen als Reservate für Meerestiere und haben auch noch anderes zu bieten: vollständige Karten verschiedener Planeten im Maßstab 1:1. Das Fundament der Ringwelt besteht aus ungewöhnlich stabilem Material, das als Scrith bezeichnet wird, und das neben seiner unnatürlich hohen Stabilität auch noch andere außergewöhnliche Eigenschaften aufweist.
    Die Sonne selbst ist Bestandteil des Meteoriten-Abwehr-Systems der Ringwelt. Mit Hilfe eines supraleitenden Gitternetzwerks, das in das Fundament der Ringwelt eingelassen ist, kann über eine Sonnenprotuberanz ein Superthermallaser-Effekt hervorgerufen werden. Der Nachteil: Durch die Ringwelt selbst kann nicht geschossen werden. Also wird jeder Meteorit, der die Ringwelt trifft, etwa wie derjenige, durch dessen Aufprall ›Die Faust Gottes‹, ein riesiger Berg, entstanden ist, immer von der Unterseite her auf die Ringwelt treffen.
    Einige Details lassen Rückschlüsse auf die Baumeister zu.
    Die Vielzahl an Buchten und Fjorden, dazu die nur seichten Ozeane (das gilt zumindest für die meisten) lassen darauf schließen, dass diese Erbauer einer Rasse angehörten, die in erster Linie nur die Oberfläche eines Ozeans nutzte.
    Sämtliche weniger angenehmen Lebensformen – Moskitos, Fliegen, Schakale, Haie, Vampirfledermäuse – existieren auf der Ringwelt einfach nicht. Manche der sich daraus ergebenden ökologischen Nischen wurden inzwischen von Hominiden besetzt. Die Ingenieure der Ringwelt waren keine Ökologen, sie waren Gärtner.
    Bei den Bewohnern der Ringwelt handelt es sich hauptsächlich um Hominiden, die in bemerkenswerter Vielfalt anzutreffen sind – einige sind intelligent, andere nicht. Sie besetzen ökologische Nischen, die auf der Erde fast immer von Säugetieren ausgefüllt werden, vor allem jedoch diejenigen der weniger angenehmen Lebensformen – die erwähnten Schakale und Wölfe und Vampirfledermäuse … als sei der Vorfahre des Menschen, der Homo habilis, beschützt worden, bis seine Zahl in die hunderte von Milliarden Individuen ging und dann sich selbst überlassen worden, fähig zu neuerlichen Mutationen.
     
    Man kann nicht behaupten, die Ringwelt zu kennen, solange man nicht verstanden hat, um welche Größenordnungen es geht.
    Nachdem das Buch erschienen war, wollte ein Freund von mir für eine anstehende Convention ein maßstabsgetreues Modell bauen. Zum Größenvergleich sollte eine blaue Murmel (für Experten des Murmelspiels: ein Immie) die Erde darstellen. Es stellte sich heraus, dass er für die Ringwelt ein Stoffband von fünf Fuß Breite und einer halben Meile Länge gebraucht hätte. Für dieses Modell war das
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