Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Küchenautomatik hinüber und tastete seine Bestellung, Cappuccino und einen Teller mit verschiedenen Obstsorten, ein. Er aß. Dann zog er sich an: eine Hose, ein Hemd und eine Weste, die fast nur aus Taschen zu bestehen schien; eine der Taschen wurde durch den Stecker ausgebeult. Er aß das Obst auf, dann tastete er ein Omelett ein, Kartoffeln, einen weiteren Cappuccino und eine Waffel.
    Während er aß, dachte er nach. Was wollte er denn tatsächlich? Den Hintersten wecken? Er brauchte den Hintersten, damit dieser ihm berichten konnte, was hier eigentlich vor sich ging … aber Puppenspieler waren manipulativ und verschlossen, und das Gleichgewicht der Kräfte im Reparaturzentrum war ständigen Veränderungen unterworfen. Es war besser, erst mehr zu erfahren. Es wäre gewiss nützlich, ein paar Druckmittel in der Hand zu haben, bevor man versuchte, die Wahrheit herauszufinden.
    Die Frühstücksteller ließ Louis in den Recycler fallen. Dann kletterte er wieder vorsichtig an der Wand entlang zurück. »Stimme Des Hintersten!«, rief er.
    »Zur Verfügung! Du brauchst keinen Absturz zu riskieren. Hier befindet sich eine Stepperscheiben-Verbindung.« – ein Cursorpfeil wies auf eine Stelle auf dem Fußboden der Mannschaftsquartiere.
    »Zeig mir den Meteoriten-Abwehr-Raum!«
    »Dieser Ausdruck ist mir unbekannt.« Ein Hologrammfenster erschien in der Backbord-Wand. »Ist das der Ort, den du meinst?«
     
    Das Meteoriten-Abwehr-System unterhalb der Karte des Mars befand sich in einem riesigen, dunklen Raum. Alle Sterne des Universums bewegten sich ringsum über eine ellipsoide Wand von dreißig Fuß Höhe, über den Fußboden und über die Decke. An drei langen, schwingenden Auslegern befanden sich mit Tastaturen ausgestattete Sessel, die sich schwarz auf schwarz vor dem Sternendisplay an der Wand abzeichneten.
    Hinter einem Dialogfenster waren in hellem Licht wulstig-knotige Knochen so ausgebreitet worden, als wolle jemand sie studieren. Sie gehörten dem ältesten Protektor, von dem Louis wusste; Louis hatte ihn ›Kronos‹ getauft. Im Schatten in der Ferne standen mehrere Säulen, auf deren Oberseite große Platten befestigt waren, wie mechanische Pilze. Louis deutete auf das Fenster. »Was ist denn das da?«
    »Wartungsstapel«, erklärte die Stimme Des Hintersten. »Jeder einzelne besteht aus mehreren Transportplattformen, auf denen eine Stepperscheibe angebracht wurde.«
    Louis nickte. Die Ingenieure der Ringwelt hatten überall im Reparaturzentrum diese Transportplattformen zurückgelassen. Wenn man sie übereinander stapelte, konnten sie größere Lasten tragen. Daran noch eine Stepperscheibe zu befestigen, war eigentlich eine recht offensichtliche Verfeinerung … wenn man eine solche Stepperscheibe entbehren konnte.
    Louis sah, dass einer der Ausleger über das Sternendisplay geschwenkt wurde. Am Ende des Auslegers war ein knotig-knochiger Schatten zu erkennen.
    Alle Protektoren ähnelten ein wenig Rittern in ihren Rüstungen, wie man sie aus dem Mittelalter der Erde kannte.
    Dieser Protektor hier betrachtete gerade den Sternennebel. Seine Kameras mussten auf der Ringwelt selbst aufgestellt sein, vielleicht auf der Außenseite des Randwalls, sodass sie der Sonne abgewandt waren. Der Protektor schien nicht bemerkt zu haben, dass er beobachtet wurde.
    Louis wusste, dass es hier weder Asteroiden noch Planeten zu entdecken gab. Unbekannte Ingenieure hatten all das aus dem System der Ringwelt entfernt. Die winzigen Lichter, die sich dort langsam bewegten, mussten Raumschiffe verschiedener Spezies sein. Jetzt wurde der Blick auf ein hauchdünn und zerbrechlich wirkendes Outsider-Schiff fokussiert, dann auf eine gläserne Nadel, eine General-Products-Zelle Mark Zwo – über die Spezies, die dieses Schiff befehligte, konnte nichts ausgesagt werden –, dann ein ARM-Kriegsschiff, das die Form einer Brechstange aufwies.
    Tonschmied wirkte völlig konzentriert. Er vergrößerte einen Ausschnitt der Sternenlandschaft, der von einem dunstigen Objekt verschleiert wurde, einem Proto-Kometen. Winzige, eckig wirkende Maschinen schwebten darum herum; sie waren durch blinkende Cursor-Kreise gekennzeichnet. Eine Lanze aus grellem Licht leuchtete sehr viel heller: Das war der Fusionsantrieb eines Kriegsschiffs. Dort kam ein weiteres, es jagte über den Schirm hinweg. Keine Waffe wurde abgefeuert.
    Der Randzonenkrieg ist immer noch ein kalter Krieg, dachte Louis. Er fragte sich, wie lange dies wohl so bleiben würde. Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher