Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Hotel nicht groß genug.
    Einem anderen, der versucht hatte, eine Karte der Ringwelt anzufertigen, ging, wie er mir berichtete, recht schnell der Speicherplatz auf dem Computer aus. Es waren einfach zu viele Zehnerpotenzen zu berechnen.
    Für David Gerrold existiert eine bestimmte Unterart des SF-Romans, deren Thema er als ›das enorme Riesending‹ bezeichnet. Heutzutage kann man mit Büchern über dieses Thema ein beachtliches Bücherregal füllen. Arthur C. Clarkes Rendezvous with Rama (Rendevous mit 31/439) und Bob Shaws Orbitsville (Orbitsville) gehören dazu, und Gleiches gilt auch für mein eigenes Werk Rainbow Mars.
    Aber die Ringwelt gab es vor all diesen anderen Romanen, sie erschien erstmals 1970.
    Man hätte diesen Entwurf einer Welt verlachen können. Zu groß, zu unwahrscheinlich. Jeder normale Konstruktionswerkstoff wäre allein durch den Spin des Systems in Stücke gerissen worden. Zugegebenermaßen wartete ich recht verängstigt auf die ersten Rezensionen.
    James Blish schrieb damals, er habe gedacht, das Buch dürfte wohl den Hugo Award gewinnen, sollte es aber besser nicht. Die Leser verliehen Ringwelt dennoch den Hugo Award.
    Die Schriftstellerkollegen vergaben den Nebula.
    Eine Fortsetzung hatte ich nie geplant. Ich hatte nicht damit gerechnet, mit einer ganzen Flut von Umgestaltungsvorschlägen konfrontiert zu werden.
    Während einer meiner Vorträge wies jemand darauf hin, dass, mathematisch gesehen, die Ringwelt sehr einfach zu beschreiben sei: Es handele sich um eine Hängebrücke ohne Auflagepunkte.
    In England betonte ein Dozent, die Zugfestigkeit des Ringwelt-Fundaments müsse in etwa in der Größenordnung der Kräfte liegen, die einen Atomkern zusammenhalten (daher das Scrith).
    Ein Graduiertenkolleg in Florida befasste sich ein ganzes Semester lang mit der Ringwelt. Ihre Schlussfolgerung: Das Hauptproblem bestünde darin, dass in Ermangelung jeglicher tektonischer Aktivitäten der gesamte Mutterboden innerhalb weniger tausend Jahre in die Ozeane gespült werden müsste (daher kamen Flup und die Schüttrohre hinzu).
    Auf der World Science Fiction Convention 1970 stieß man immer wieder auf Studenten des MIT, die im Chor skandierten: »Die Ringwelt ist instabil! Die Ringwelt ist instabil!« (Und dabei hatte ich mir solche Mühe gegeben … daher also jetzt auch die Korrekturtriebwerke).
    Irgendjemand entschied, dass es mit den Schattenblenden, so wie ich sie beschrieben hatte, zu viel Halbdunkel gäbe. In Wirklichkeit brauchte man fünf große Schattenblenden, die in der der Ringwelt entgegengesetzten Richtung um die Sonne rotierten.
    Alles in allem gab es also viel zu viele Ansatzpunkte für Umgestaltungsmaßnahmen. Ich musste einfach die Ringwelt Ingenieure schreiben.
     
    Alle diese Leser hatten Wissenswertes entdeckt. Die Ringwelt ist eine ungeheuer komplizierte Denksportaufgabe: ein Spielplatz, dessen Eingangstore weit offen stehen.
    Manche Leser lesen nur ein einziges Buch aus dem Ringwelt-Zyklus und nehmen nicht auch die anderen zur Hand.
    Andere spielen mit den Charakteren, mit den Grundvoraussetzungen oder mit der Umwelt. Diese Leser geben sich sozusagen ihre eigenen Hausaufgaben auf. Und wir Leser haben das seit unzähligen Jahrtausenden stets so gehalten: Wir haben von Platon genauere Daten über Atlantis verlangt, wir haben das Fegefeuer erfunden und es zwischen Himmel und Hölle verortet, Dantes Höllendarstellung aus der Göttlichen Komödie umgestaltet und neue Odysseen geschrieben. Um ›Star Trek‹ herum ist eine erstaunlich vielfältige, eigenständige Subkultur entstanden.
    Das Internet eröffnet derartig Interessierten einen völlig neuen Metaspielplatz. Eine ganze Reihe Internet-Seiten sind aus dem Boden geschossen (naja, mindestens zwei), die sich mit dem Werk von Larry Niven befassen.
    Auf Anraten meiner entzückenden Agentin Eleanor Wood loggte ich mich im September 1999 bei [email protected] ein. Dort wurde darüber diskutiert, ob man einen Protektor würde klonen können und ob Sucher und Teela Brown vielleicht ein Kind hinterlassen hätten. Hätten sie Recht gehabt, dann hätte sich daraus für mich keine eigenständige Geschichte ergeben, aber sie hatten es falsch angepackt, und das konnte ich richten. Nachdem ich diese Diskussionen einige Monate lang beobachtet und mich dabei nur sehr selten eingemischt hatte, hatte ich genügend Material für Die Hüter der Ringwelt.
     
    Das Folgende ist auch wieder ein Denk-Spielplatz. Zugleich ist es auch ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher