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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)
Autoren: Janine Höcker
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Füßen und Pranken, die mit scharfen Krallen bewehrt waren. Diese Kreatur hatte das gleiche Aussehen wie die kleinen Erdgeister zuvor, nur waren ihre Krallen ausgeprägter und ihr Gesicht bestand fast ausschließlich aus einem weit aufgerissenen Maul voll langer, scharfer Reißzähne. Die Augen der Bestie leuchteten und der Schrei, der ihrer Kehle entfuhr, ließ die Bäume des Waldes erzittern.
    Einige der Orks stürzten zu Boden und selbst Auriel hatte Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten, obwohl sie gewusst hatte, was mit den kleinen Erdgeistern geschehen würde.
    Rhavîn indes hatte aufgrund seiner Leichtfüßigkeit keinerlei Probleme, dieser Attacke zu widerstehen. Außerdem war er in seinem langen Leben bereits zu vielen Dämonen und anderen grauenvollen Kreaturen begegnet, um sich von dieser Bestie einschüchtern zu lassen. Er wirkte einen Zauber der Ni´kyrtaz-Magie, woraufhin seine Stiefel grün zu glimmen begannen. Noch mit dem gleichen Herzschlag sprang der Sícyr´Glýnħ mehrere Mannshöhen in die Luft. Das Erdbeben versank, ohne ihn zu berühren.
    Der Meuchelmörder landete schließlich schlitternd auf der Lichtung. Er glitt an einem Ork vorüber, holte aus, halbierte den Gegner mit einem Schlag. Rhavîn kam zum Stehen, der Oberkörper das Orks glitt neben ihm zu Boden.
    Der riesige Erdgeist griff einen Ork nach dem anderen aus dem Kampf heraus und zerquetschte sie mit einer Hand, um sie sofort zu verspeisen. Blut lief über die Lippen des Riesen. Zwischen seinen Reißzähnen steckten orkische Körperteile, während die Knochen der Opfer zwischen seinen Kiefern zersplitterten. Der riesige Erdgeist schien Gefallen daran zu finden, denn er wurde immer schneller und fasste die Orks gezielter und ungestümer, je mehr Opfer er zu fressen bekam.
    Die übrigen Orks erzitterten vor Angst, als sie erkannten, welches Schicksal ihnen drohte. Schreiend versuchten sie, dem blutrünstigen Gegner zu entgehen.
    Auriel weidete sich an diesem Anblick. Mit einem Mal fühlte sich die Hexerin wieder vollständig der dunklen Seite der Magie zugehörig. Sie genoss es, die Orks zu quälen, liebte den Schmerz, den sie mit ihrer Waffe verursachte, und labte sich an der Panik in den Augen ihrer Gegner.
    Wunderbar , frohlockte die Zauberin. Wie lang habe ich dieses Gefühl völliger Erfüllung nicht mehr gespürt. Diese überragende Empfindung von Macht. Und die Sehnsucht, Tod und Leid um mich herum zu spüren. Es war der Durst nach diesem überwältigenden Fluss der finsteren Magie, der mich rastlos werden ließ. Ja, ich spüre, wie ich wieder erwache, wieder ich selbst werde. Wie sehr danke ich den Göttern, dass sie mir beigestanden haben und ich dies alles nicht für Rhavîns Zuneigung opfern musste. Dass ich ich selbst bleiben durfte und ihn doch gewinnen konnte.
    Die Magie, die Auriel an diesem Tag gewirkt hatte, entstammte den dunkelsten Strömen der Magie. Die Erdgeister hatte sie der finsteren Naturmagie selbst entrissen – den chaotischen, schwarzgrünen Strömen der Wildnis, der Magie, die im Gegensatz zu der schützenden, lebenserweckenden Naturmagie der Elfen stand. Es schien, als hatte sich die Hexerin an diesen Kräften laben, ihre Lebensgeister wecken und ihr wahres Ich zurückgewinnen können. Jeder Ork, der auf diesem Feld seinen Tod fand, ließ Auriel ihre Verwundung vergessen. Das Blut, das vergossen wurde, schenkte ihr Kraft, erfrischte sie wohltuend.
    „Kraaaaaaataraghhhhh!“, brüllte einer der noch lebenden Orks in diesem Moment. Gleichzeitig stürzte der Häuptling des Stammes unter Rhavîns Schwertstreichen zu Boden.
    Der Dunkelelf holte zu einem weiteren Schlag aus und versetzte dem Ork den Todesstoß, während die übrigen Orks in heilloser Panik über die Lichtung rannten.
    In Todesangst ließen sie von ihren Opfern ab und suchten Heil in der Flucht. Ein weiterer Ork wurde von dem Erdgeist gefasst, die anderen konnten unbehelligt in den Wald fliehen.
    „Orks!“ Rhavîn schnaubte verächtlich, als alle Orks geflohen waren. „Wie ich sie hasse.“ Der Dunkelelf trat missbilligend gegen den toten Körper des Orkhäuptlings, blickte nachdenklich auf den schmalen Strom schwarzen Blutes, der aus der Brust des Kriegers in den Boden sickerte. „In unserer Kultur werden sie ausschließlich benutzt, um niedere Arbeiten zu verrichten. Sie sind sozusagen die Meute, die in vorderster Front das Futter für die Bogenschützen stellen. Für nichts weiter sind sie zu gebrauchen.“
    „Ja, sie sind
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