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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)
Autoren: Janine Höcker
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Revelya“, stellte Rhavîn freudlos fest.
    „Das ist noch herauszufinden“, hielt die Hexerin dagegen. „Soweit ich weiß, sind die Orithaneyone normalerweise so erfüllt von grüner Magie, dass die in sie eingelassenen magischen Symbole als Filter nach außen fungieren müssen. Sie strahlen für gewöhnlich in sattgrünem Licht, gleich ob es Tag oder Nacht ist.“ Auriel deutete auf die filigranen Zeichen, die in die Felsen gehauen waren, und erklärte: „Sieh doch. Diese Symbole leuchten nicht, sie sind völlig erloschen.“
    „Nun, dann wird dieser Orithaneyon seine Anziehungskraft eingebüßt haben“, erklärte Rhavîn. „Vielleicht gibt es hier keine grüne Magie mehr.“
    Auriel schüttelte heftig den Kopf. „Nein, das kann es nicht sein! Ich kenne mich nicht gut aus in der grünen Naturmagie, doch etwas weiß ich: Die Orithaneyone können ihre Fähigkeit, Magie anzuziehen, nicht verlieren. So lang sie unbeschadet existieren, mehren sie die Naturmagie um sich herum. Das kann man gerade in diesem Teil des Waldes an seiner Vielfältigkeit und Schönheit erkennen.“
    „Was vermutest du dann, Auriel?“ Rhavîn wurde ungeduldig. Er wollte unbedingt wissen, was aus seinem besten Freund geworden war. „Sprich schneller, wir haben keine Zeit zu verlieren!“
    „Diese heiligen Stätten existieren ewig, es sei denn, sie werden durch riesige Kräfte zerstört, oder aber ihre magischen Fähigkeiten werden aufgehoben. Dies ist allein durch finsterste Magie möglich und auch nur durch einen Zauberer, der mächtiger ist, als der Erschaffer des Orithaneyons es war.“ Sie warf noch einen schnellen, prüfenden Blick auf das steinerne Heiligtum, bevor sie ergänzte: „Ich bin mir absolut sicher, dass Revelya diese Stätte durch ihre Magie ausgeschaltet hat, da sie die kraftvolle, pulsierende Naturmagie in ihrer Nähe nicht ertragen kann.“
    Rhavîn zog die Nase kraus. Auriels Worte kamen ihm bekannt vor.
    Auriel lächelte flüchtig.
    „Mir selbst ging es bis vor Kurzem nicht anders. Die grüne Magie verursacht schreckliche Kopfschmerzen und verwirrt die Lebensgeister.“
    „Du hast recht, diese Erfahrungen habe ich auch bereits gemacht. Das scheint jedem Wesen so zu ergehen, das eine dunkle Aura verströmt.“ Rhavîn nickte. „Womöglich wirkt daher die verfluchte Elfenmagie auf solch mächtige Weise schädlich gegen die Unseren. Sie gebrauchen ebenfalls die grüne Magie der Natur.“
    „Mhm“, machte die Hexerin und zuckte mit den Schultern. „Jedenfalls bin ich mir sicher, dass wir hier das Quartier dieser Vampiress gefunden haben!“
    Die beiden überlegten, dass es das Beste wäre, noch vor Anbruch des Abends in das Lager der Orks einzudringen. Sie beschlossen, die Orks durch eine List auszuschalten, da sie es nicht für möglich hielten, die Umgebung absuchen zu können, während die Krieger ihr Lager bewachten.
    Auriel wollte den Boden des Lagers in eine einzige Sumpflandschaft verwandeln und zugleich Erdgeister beschwören, welche die orkischen Krieger attackieren sollten. Rhavîn dagegen plante, weiterhin hinter dem Gebüsch in Deckung zu bleiben und mit seiner Teydraga so gezielt wie möglich einen Ork nach dem anderen zur Strecke zu bringen.
    „Ich hoffe, unser Plan gelingt“, äußerte Auriel aufgeregt. In Gedanken wiederholte sie immer wieder die Zauberformeln, die sie gleich würde sprechen müssen. Durch diese starke Konzentration verlosch ihr Tarnzauber, doch die Hexerin wähnte sich hinter dem dichten Gebüsch gut verborgen.
    „Es wird schon gut gehen!“, beruhigte Rhavîn. „Wir müssen nur sorgfältig vorgehen und dürfen am Anfang keinen Fehler machen.“
    „Ich hoffe nur, dass wir selbst nicht in den Nahkampf geraten. Ich bin durch die viele Magie, die ich heute schon gewirkt habe, ein wenig geschwächt.“
    „Ich beschütze dich!“, versicherte der Meuchelmörder. Für einen Moment sah Auriel seine weißen Zähne im Schatten der Kapuze aufblitzen. Dann hüllte sich Rhavîn wieder in Dunkelheit und gab Auriel das Zeichen, ihre Magie zu wirken.

Fünfzehntes Kapitel: Für den Fürsten
     
    „Die Götter mögen mir beistehen!“, bat Auriel wispernd, als sie ihre Hände zusammenlegte und mit den Zeigefingern sacht ihre Stirn berührte. Mit geschlossenen Augen begann sie, die magische Formel zu sprechen, welche die Erdgeister herbeibeschwören sollte. Ihre Worte klangen monoton, von gläserner Kälte beseelt. Auriels Körper wirkte steif, wie eingefroren und dennoch waren ihr
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