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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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bemerkt?« Er schüttelte den Kopf und griff sich an die Stirn. » Ganz einfach , sagt sie, ich bin Mann und Frau . Und nun erwartet sie, dass ich das genauso hinnehme wie eine Idee zuviel Zucker im Tee. Ich kann es nicht fassen!«
    Saint Dominas Miene spiegelte ihr Schuldbewusstsein wieder. »Ich habe versucht, mit dir darüber zu sprechen, aber du hast immer wieder betont, dass du kein Interesse an Männern hast, und so hielt ich es für besser, für dich eine Frau zu sein.«
    Shin bemerkte, dass er immer noch auf ihrem Bauch saß. Er glitt herunter, hockte sich neben ihr auf den Boden und schlang die Arme um seine Knie. »Geheimnisse. Immer Geheimnisse. Und Ausreden.« Er sah sie nicht an, sondern fixierte die Wand. »Weshalb bin ich überhaupt bei dir, wenn du…«
    »Darum.« Saint Domina kniete neben ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Es tut mir Leid. Ich wollte es dir wirklich nicht verheimlichen. Doch immer, wenn ich Andeutungen machte, hast du abgeblockt. Ich hatte Angst, du würdest nicht mehr mit mir zusammen sein wollen, wenn dir der Gedanke so zuwider ist, neben einem Mann - oder einer Frau, die sich in einen Mann verwandeln kann - im Bett zu liegen.«
    »Dom, es spielt für mich keine Rolle, wer oder was du bist - solange es nur du bist..., der Mensch, den ich liebe. Aber du machst es mir verdammt schwer. Irgendwie wäre ich schon damit fertig geworden, wenn du es mir einfach nur gesagt hättest.«
    »Ich weiß«, erwiderte Saint Domina ernst. »Gibst du mir noch eine Chance?«
    Shin nagte an seiner Unterlippe. Es war immer dasselbe. Dom ging ihre/seine eigenen Wege, hütete ihre/seine Geheimnisse, und kam zufällig etwas an die Oberfläche bat sie/er um Verzeihung und versprach alles, was Shin wollte - bis zum nächsten Mal. Er hatte es so satt..., und doch wollte er ihr/ihm immer wieder gern glauben, dass sie/er wirklich meinte, was sie/er sagte und ihn nicht wieder übergehen würde. Irgendwo wusste Shin, dass er immer nachgeben würde, selbst wenn sie/er alle Beteuerungen gleich vergessen haben würde und sich das leidige Spiel wiederholte und wiederholte. Und sie ein er war, manchmal. Shin schluckte den Kloß herunter, der sich in einer Kehle gebildet hatte. Selbst wenn es einen anderen Ort geben würde, an den er hätte gehen können..., s elbst wenn sie ein verdammter Kerl war, manchmal... - ohne Dom...
    »Keine Geheimnisse mehr?«
    »Keine Geheimnisse mehr.« Saint Domina nickte. »Was ich dir bisher von mir erzählt habe, ist die Wahrheit. Lediglich ein paar kleine Details habe ich ... ausgelassen.«
    »Kleine Details...« Er schnaubte. »Also, los, ich will jetzt alles wissen - und keine Märchenstunde.«
    »Aber…«
    »Kein Aber. Egal, was du vorhast, es kann warten. Ich jedoch nicht.«
    »Na, schön.« Saint Domina gab sich geschlagen. Ihr Blick verschleierte sich leicht, während sie sich an zurückliegende Ereignisse erinnerte. »Ich bin aus einem Labor geflohen, genauso wie du. Die Fähigkeit, meine Gestalt zu verändern, ist das Resultat der genetischen Manipulationen, die man an mir vorgenommen hat. Wie ich mich nach meiner Flucht durchschlug und wie ich zu Geld kam, um das hier aufzubauen, weißt du bereits. Dass ich mich verwandeln kann, war mir dabei sehr von Nutzen. Es gibt Orte, die man nur als Mann aufsuchen kann, Dinge, die nur eine Frau zu tun vermag. Vor allem bestimmte Geheimnisse vertraut man bloß einer Frau an, und wieder andere, die verrät man lieber einem Mann. Was Saint Domina nicht im Bett erfährt, findet Vater Darkh heraus.«
    »Vater?«
    »Als Priester.« Sie deutete nach hinten. »Sieh dich doch um.«
    Religiöse Symbole waren in kleinen Nischen, die zur Beichte einluden, eingelassen. Shin konnte ein verschlungenes Symbol erkennen, das er noch nie zuvor gesehen hatte, ein Kreuz, die Statue einer mehrarmigen, nackt tanzenden Frau, einen schwarzen Würfel... Die übrigen Objekte entzogen sich seinem Blickfeld durch das dämmrige Licht und in den Raum ragende Wände.
    »Du... bist... Priester?« Shin konnte es kaum glauben.
    »Na ja«, Saint Domina betrachtete ihre gepflegten, langen Fingernägel. »Zumindest weiß ich, was die Leute von einem Priester erwarten. Ich habe viele Bücher gelesen, um möglichst jede gängige Glaubensrichtung abdecken zu können. Wer zu mir kommt, vertraut mir, und ich erfahre eine Menge interessanter Dinge.«
    »Und ich habe nichts von deinem Alter Ego auch nur geahnt...«
    »Vater Darkh wird eher selten in Anspruch
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