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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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Eifersucht gehabt, trotzdem... Sein Gespür trog ihn nie: Etwas war faul. Das Davonstehlen, der geringfügig veränderte Geruch...
    Entschlossen drückte er auf den Öffnungsmechanismus. Für ihn gab es keine verschlossenen Räume: Das Schoßtier der Chefin hatte überall Zutritt. Dass er nicht die übliche Kleidung trug, mit der Gäste über seine wahre Natur hinweggetäuscht wurden, hatte er völlig vergessen. Er hatte nur eines im Sinn, Saint Domina zu finden, herauszubekommen, was los war und ihr gegebenenfalls zu helfen, ob sie es wollte oder nicht.
    Als die Tür aufglitt, sah er nicht das, was er erwartet hatte. Eine Frau, die zweite Person, die er gewittert hatte - Sonja DiMersi -, drehte sich überrascht um. Ärger über die Störung blitzte in ihren Augen auf. Für sie interessierte sich Shin nicht. Sein Blick ruhte auf dem anderen Anwesenden. Ein Mann? Wo war Dom? Es roch nach ihr, der Kerl roch nach ihr ..., aber sie war nirgends zu sehen. Moment. Shin kannte jeden an Bord, doch den Kerl hatte er noch nie gesehen. Wer war das? Wo kam er her? Warum wurde er von Dom versteckt? Und weshalb verbarg sich Dom?
    Shin zischte wütend. Mit einem Satz sprang er an Sonja vorbei, hechtete über den Schreibtisch und warf den Fremden mitsamt dem Sessel zu Boden.
    Sonja war sofort auf den Beinen. Im Reflex griff sie an ihre Hüfte - die Waffe war jedoch auf der Ikarus geblieben. »Darkh!«, rief sie. »Was…«
    »Bitte, gehen Sie, Sonja«, erwiderte Darkh atemlos, »ich komme zurecht.«
    »Aber -«
    »Bitte!«
     

     
    Zögernd verließ Sonja das Zimmer. Für einen Moment blieb sie vor dem geschlossenen Schott stehen und lauschte, doch drangen keinerlei Geräusche an ihr Ohr, die darauf schließen ließen, dass ein Kampf stattfand.
    Was hatte das nur zu bedeuten? Weshalb hatte Saint Dominas Schoßkätzchen Darkh angegriffen? Einzig der Umstand, dass Darkhs Simme nicht beunruhigt geklungen hatte, hatte Sonja veranlasst, seiner Bitte nachzukommen, statt sich auf den Tiermenschen zu stürzen und ihn mit einigen gezielten Tritten und Schlägen außer Gefecht zu setzen. Der Kater war eindeutig Mann genug, um an den richtigen Stellen verwundbar zu sein.
    Sonja rang mit sich selbst. Einerseits sorgte sie sich um Darkh und wollte sicher gehen, dass für ihn keine Gefahr bestand, andererseits hatte sie etwas bekommen, das sie unbedingt Sentenza zeigen musste. Die Sache duldete keinen Aufschub. Der Commander musste den Abflug verschieben, bis sie der Angelegenheit auf den Grund gegangen waren.
    Schweren Herzens eilte sie zur Ikarus zurück.
    Später, Darkh , dachte sie, später!
     

     
    Die Tür schloss sich. Gut. Die Frau war draußen, es würde keine lästige Zeugin geben.
    Shin saß noch immer auf dem unbekannten Mann, der sich nicht gewehrt hatte und den wilden Blick gelassen aus blauen Augen erwiderte.
    »Okay«, fauchte Shin, dem es im Moment völlig egal war, dass ein Nichteingeweihter erfuhr, dass er keineswegs ein Tier war. Die Sorge um Saint Domina und sein Zorn ließen ihn jegliche Vorsicht vergessen. »Wo ist Dom? Was hast du mit ihr gemacht? Und wer bist du?«
    Der Mann seufzte. »Wenn du aufhören würdest, mich zu würgen, erkläre ich dir alles.«
    Zögernd lockerte Shin seinen Griff, ließ die kräftigen Hände jedoch auf den Schultern des anderes liegen. Mit den Daumen konnte er dem Unbekannten jederzeit die Luftzufuhr rauben oder ihm den Kehlkopf eindrücken, sollte der Kerl einen Trick versuchen. Er musste wissen, wo sich Dom befand, denn er roch nach ihr, und ihr Duft hing im ganzen Raum.
    Shin knurrte ungeduldig. Es war merkwürdig. Die Stimme klang vertraut, der Geruch war vertraut, die Augen... Der Unbekannte war Saint Domina wie aus dem Gesicht geschnitten, ja, er hätte ihr Zwillingsbruder sein können.
    »Mich wundert, dass du es nicht längst erraten hast.«
    Shin blinzelte. Das Gesicht vor ihm wurde weicher, der Körper rundlicher. Pralle Brüste drohten den dünnen Stoff des Hemdes zu sprengen.
    » Dom!? «
    »Ja.«
    Sprachlos blickte Shin auf Saint Domina hinab. Es dauerte einen Moment, bis er seine Stimme wieder fand. »Dom...«, japste er, »was ... wie ist das möglich?« Als habe er sich verbrannt, zog er seine Hände zurück.
    »Ganz einfach: Ich bin beides, Mann und Frau. Welches Geschlecht ich annehme, kann ich selbst entscheiden.«
    Wieder verging ein Augenblick, bis Shin die Bedeutung der Worte erfasst hatte. »Ein Jahr – und du hast mir nie etwas davon gesagt. Und ich habe nichts
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