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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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genommen, und du bist die wenigen Male nie bei mir gewesen, wenn er gerufen wurde.« Sie drehte eine lange Locke um ihren Zeigefinger und schaute sinnierend ins Leere. »Wie du wohl reagiert hättest, wenn ich zu dir gesagt hätte, entschuldige, Süßer, wir machen nachher weiter, Vater Darkh wird verlangt, und ich muss mich mal eben verwandeln ?«
    Wider Willen musste Shin bei dieser Vorstellung lachen. »Vermutlich wäre ich in Ohnmacht gefallen...«
    »Ist der Gedanke wirklich so abstoßend für dich, dass ich auch ein Mann sein kann?«
    Sie rückte noch näher, und er konnte die Wärme ihres Körpers durch den dünnen Stoff seiner Kleidung spüren. Das rote Fell auf seinen Ohren und dem langen Schweif sträubte sich, ein Zeichen für seine Nervosität.
    Shin zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung... Das kam zu plötzlich... Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Hm..., wahrscheinlich werde ich mich im Laufe der Zeit daran gewöhnen. Muss ich ja, nicht wahr?«
    Saint Domina schlang ihre Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Glättend strich sie über sein Fell, um ihn zu beruhigen. »So ist es. Aber du kannst dir immer aussuchen, wie ich zu dir komme... Auch meine andere Form hat ihre Vorzüge.«
    Leicht zuckte Shin zusammen. »Äh... ich denke, als Frau bist du mir vorerst lieber... Gib mir etwas Zeit...«
    »Natürlich.« Saint Domina rief ihre Nase an seiner Wange und hauchte federleichte Küsse über sein Gesicht. »Du kannst Vater Darkh beispielsweise bei einem Tennisspiel näher kennen lernen. Was glaubst du, wie gut ich spiele, wenn ich diese Dinger nicht habe?« Ihre Brüste pressten gegen seinen Oberarm.
    »Ich mag aber diese Dinger ... Sag mal, versuchst du wieder, vom Thema abzulenken? Du hast mir immer noch nicht verraten, was du nun schon wieder ausgeheckt hast.«
    »Na, was wohl: Wenn ein Wagen nicht von allein fahren will, stößt man ihn an, und wenn Sentenza seine Nase nicht freiwillig in Ds Angelegenheiten steckt, dann gibt man ihm einen leichten Tritt in die richtige Richtung. Ich bin mir sicher, dass Sonja den Köder geschluckt hat - und dann habe ich auch Sentenza am Haken.«
    »Und wenn es misslingt? Du weißt, wie gefährlich das Spiel mit der Niggel-Pest ist. Für jeden! Wenn herauskommt, dass du D einen modifizierten Virus verpasst hast, landest du in der nächsten Strafkolonie – oder in einem Forschungslabor des Raumcorps, wenn sie herausfinden, dass du ... anders bist. Hast du denn gar keine Angst? Sie brauchen nur Eins und Eins zusammenzuzählen, wenn sie nachforschen und nicht die geringsten Indizien dafür entdecken, dass auf dem Planeten, den D zuletzt besucht hat, der Erreger aufgetaucht ist.«
    »Zunächst, für niemanden bestand eine Gefahr. An Claris und Zelda wurden vor Jahren Experimente mit Niggel-Erregern gemacht. Beide sind daher immun. Dr. Suriv entwickelte Niggel-B, die schnellere Variante, aus ihren Antikörpern. Die beiden erklärten sich bereit, D mit den Viren zu infizieren. Statt der üblichen zwei Wochen dauerte es nur zwei Tage, bis er ins Koma fiel. Infektiös waren seine Körperflüssigkeiten lediglich in den drei Stunden, in denen die Mädchen D beschäftigten. Dieser Anande hätte schon wissen müssen, wonach er zu suchen hat, um den Unterschied zu bemerken. Natürlich wurden ihm falsche Berichte und Proben gezeigt, und inzwischen ist der Virus ohnehin aus D verschwunden. Die verbleibenden Antikörper sind identisch mit jenen, die andere Niggel-Patienten aufweisen, er kann sich an nichts erinnern, was ihm während der letzten Tage passierte – und somit gibt es keine Spuren mehr, die verraten könnten, dass er von uns absichtlich infiziert wurde.«
    Shin schauderte. »Stellst du dich nicht mit solchen Aktionen auf dieselbe Stufe wie diese Verbrecher?«
    »Manchmal heiligt der Zweck eben doch die Mittel.«
    »Amen.« Shins Stimme hatte einen sarkastischen Unterton. »Gerade wir sollten wissen, wie verwerflich Derartiges ist und anderen nicht dasselbe Leid zufügen.«
    »Du hast Recht«, stimmte Saint Domina zu. »Ich habe lange nachgedacht, ob ich es tun soll. Allerdings fiel mir nichts Besseres ein, um D auszuschalten und Offizielle für die Sache zu interessieren. Ich denke, wenn sich das Raumkorps nun mit seiner Mission befasst und herausfindet, von wo er wirklich kam und was dort geschieht, dann war es die Sache wert. D wird nächste Woche kerngesund sein, wenn sie ihn zu einem Strafplaneten deportieren.«
    »Willst du etwa andeuten, Sentenza
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