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Die Nonnen von Sant'Ambrogio: Eine wahre Geschichte (German Edition)

Die Nonnen von Sant'Ambrogio: Eine wahre Geschichte (German Edition)

Titel: Die Nonnen von Sant'Ambrogio: Eine wahre Geschichte (German Edition)
Autoren: Hubert Wolf
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Dramatis personae
    KATHARINA FÜRSTIN VON HOHENZOLLERN-SIGMARINGEN
    für fünfzehn Monate als Novizin Luisa Maria in Sant’Ambrogio, erfährt von Klostergeheimnissen und gerät in Lebensgefahr
    GUSTAV ADOLF ZU HOHENLOHE-SCHILLINGSFÜRST
    Titularerzbischof von Edessa und Vertrauter von Papst Pius IX., Cousin Katharinas und deren Retter
    MARIA AGNESE FIRRAO
    Gründerin des Klosters von Sant’Ambrogio, als Heilige verehrt, vom Heiligen Offizium jedoch als falsche Heilige verurteilt
    MARIA LUISA
    schöne junge Novizenmeisterin und Madre Vicaria des Klosters, hat Visionen und gilt als Heilige
    MARIA VERONICA
    Äbtissin von Sant’Ambrogio, jedoch von Maria Luisas Gnaden
    LUIGI FRANCESCHETTI
    Anwalt und zuständig für die Rechtsgeschäfte des Klosters
    AGNESE ELETTA
    Nichte der Agnese Firrao, Ordensschwester, teilt das Bett mit Maria Luisa
    MARIA GIACINTA
    leibliche Schwester Franceschettis, Ordensschwester, die ebenfalls das Bett mit Maria Luisa teilt
    AGNESE CELESTE
    Novizin, kennt sich als Tochter eines Arztes mit Medikamenten und Giften aus
    MARIA FRANCESCA
    Novizin mit einer himmlisch schönen Handschrift
    MARIA GIUSEPPA
    Krankenschwester mit dem Schlüssel zur Klosterapotheke
    MARIA IGNAZIA
    Novizin und Komplizin Maria Luisas
    MARIA FELICE
    Novizin und ebenfalls Komplizin Maria Luisas
    PETER KREUZBURG
    der «Americano», besessen vom Teufel und von Maria Luisa
    GIUSEPPE LEZIROLI
    Jesuitenpater, Geistlicher Direktor und erster Beichtvater in Sant’Ambrogio, verehrt die beiden heiligen Frauen des Klosters
    GIUSEPPE PETERS
    Jesuitenpater und zweiter Beichtvater in Sant’Ambrogio, verehrt vor allem Maria Luisa und ist mehr, als es scheint
    KARL AUGUST GRAF VON REISACH
    Kardinal und eine Zeit lang Seelenführer Katharinas, hat eine Schwäche für stigmatisierte Frauen
    MAURUS WOLTER
    Benediktiner, Katharinas neuer Seelenführer, der ihr zur Anzeige bei der Inquisition rät
    COSTANTINO PATRIZI
    Kardinalprotektor des Klosters Sant’Ambrogio und gleichzeitig Kardinalvikar der Römischen Kurie, kennt Geheimnisse
    VINCENZO LEONE SALLUA
    Dominikaner und Untersuchungsrichter der Römischen Inquisition
    PIUS IX.
    Papst von 1846 bis 1878, glaubt an das Eingreifen der Gottesmutter in dieser Welt
    MARIA
    Mutter Jesu Christi, erscheint und schreibt Briefe

FÜNFTES KAPITEL
     
«Eine Tat in göttlicher Herrlichkeit»
Mord auf Befehl der Gottesmutter
Der Americano und sein obszöner Brief
    Nachdem der Untersuchungsrichter die ersten beiden Hauptanklagepunkte im Informativprozess – die Verehrung Agnese Firraos als Heilige und die angemaßte Heiligkeit Maria Luisas – abgearbeitet hatte, ging es nun um die Giftanschläge auf das Leben Katharinas von Hohenzollern. Hier betrat Sallua ein besonders vermintes Gelände, hatte doch der Papst große Zweifel an der Glaubwürdigkeit der ganzen Geschichte erkennen lassen. Außerdem verfügte der Dominikaner über keine Kenntnisse in der Ermittlung von Kapitalverbrechen, da für Mord und Totschlag eigentlich andere päpstliche Gerichtshöfe in Rom zuständig waren.
    Die mangelnde Erfahrung des obersten Glaubenstribunals im Umgang mit solchen Verbrechen spiegelt sich in der Aktenführung zu diesem Anklagepunkt wider. Während sich die Argumentation des Untersuchungsgerichts in den Glaubensdelikten durch Klarheit und Stringenz auszeichnet, machen die Zusammenfassungen Salluas hierzu einen ungeordneten und unfertigen Eindruck. Dazu passt auch ein Lapsus, der ihm in diesem Zusammenhang passierte: Er hatte nämlich ausgerechnet die wichtigste Zeugenaussage zur Vergiftung Katharinas vergessen und musste diese später nachliefern.[ 1 ] So räumte er in seiner Relazione an die Kardinäle vom Januar 1861 auch selbstkritisch ein, er habe mit der Mordermittlung Neuland betreten, da «das Prozesssystem unseres Heiligen Gerichtes ganz anders ist als jenes der Strafgerichte, die sich mit Verbrechen solcher Härte und Schwere beschäftigen».[ 2 ]
    Katharina wie Hohenlohe hatten schwere Vorwürfe gegen die Madre Vicaria erhoben und sie des mehrfach versuchten Giftmordes beschuldigt. Das reichte aber für den Nachweis der Schuld Maria Luisas keinesfalls aus. Der Dominikaner brauchte belastbare Zeugenaussagen und Beweise. Er musste die Hintergründe der Vergiftung erhellen, um so an das Motiv für die Mordanschläge heranzukommen.[ 3 ]
    Einen Ansatzpunkt bildete die Behauptung Katharinas, ihr bis dahin sehr gutes Verhältnis zur Madre Vicaria sei schwer beschädigt worden, als diese ihr einen auf
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