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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai
Autoren: Irene Salzmann
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ermöglicht hätte.
    Tatsächlich hatten sich nur Moose und Flechten auf der glatten Oberfläche
niedergelassen. Die höheren Pflanzen benötigten offenbar einen nährstoffhaltigen
Boden, um gedeihen zu können. Ansonsten krabbelten lediglich einige Insekten
umher; und geflügelte Echsen, die teilweise auch schon Gefieder aufwiesen,
hatten in höheren Regionen ihre Nester gebaut.
    Die üppigen Gräser und Sträucher reichten bis an den Felsen heran,
und stellenweise hatten die drei große Mühe, für sich und die
Trage einen Weg zu bahnen.
    Plötzlich blieb Taisho wie angewurzelt stehen.
    »Was ist los?«, wollte Jason wissen.
    Asahi Drel murmelte etwas Unfreundliches. Sie rieb sich beide Arme. Etwas hatte
sie gestreift und einen leicht juckenden Ausschlag auf der nackten, von Tattoos
verzierten Haut hinterlassen. Jason und Taisho hatten, als die Pilotin die Ärmel
ihrer zerfetzten Jacke abgerissen hatte, interessiert die verschlungenen Ornamente
betrachtet und sich gewundert, ob es damit eine bestimmte Bewandtnis hatte,
doch keiner wollte danach fragen.
    Taisho deutete nach vorn.
    Mit zusammengekniffenen Augen versuchte Jason zu erkennen, was die Aufmerksamkeit
des Freundes erregt hatte.
    Vor ihm befand sich die rötlichbraune Steinwand, durchzogen von mehr oder
minder tiefen Rillen und Riefen. Nach einem Moment bemerkte er es auch: Einige
dieser Risse waren regelmäßig und schnitten tiefer in den Felsen
hinein als die übrigen. Mit den Augen folgte er ihnen und bemerkte, dass
sie ein Rechteck markierten.
    »Das sieht aus wie ein Tor.«
    »Ja«, antwortete Taisho schlicht.
    »Was tuschelt ihr beiden?«, rief die Pilotin, die mit der Trage etwas
zurück geblieben war.
    »Komm her und schau es dir selbst an«, gab Jason zurück. Es hatte
sich ganz automatisch ergeben, dass sie sich alle duzten.
    Die hagere Frau blickte über Taishos Schulter.
    »Ein Tor!«
    Jason zuckte leicht zusammen. Wieso hatte nur er so lange gebraucht, um es zu
erkennen?
    »Was mag dahinter sein?« Taishos Stimme klang neugierig.
    »Vielleicht die Station jener, die vor zigtausend Jahren diesen Mond besuchten«,
mutmaßte Asahi Drel. »Ich hätte nicht gedacht, dass etwas Derartiges
noch existiert. Oder wir es finden.«
    »Wie kriegen wir das Tor auf?«
    »Gibt es einen Öffnungsmechanismus?«
    »Ich kann nichts entdecken.«
    »Wir könnten es aufschießen.«
    »Und eventuelle Abwehranlagen aktivieren«, schaltete sich Jason in
den Dialog der Kameraden ein.
    »Wir wissen nicht, wer die Erbauer des Monuments und des darunter befindlichen
Bunkers, oder was auch immer hier verborgen ist, waren. Vielleicht sind es gar
unsere Freunde aus dem Ypsilonraumer. Sagt nicht, ihr habt die vergessen!
    Wenn wir hier etwas anrühren, haben wir die Unbekannten womöglich
sofort auf dem Hals und unser letztes Stündlein ist gekommen.«
    »Seit wann bist du so vorsichtig?«, mokierte sich Taisho. »Sonst
bist du doch immer derjenige, der die verrücktesten Pläne ausheckt
und auch noch in die Tat umsetzt.«
    » Verrückt? «
    »Auf jeden Fall«, Taisho ignorierte Jasons beleidigte Miene, »sollten
wir herausfinden, mit wem oder was wir es hier zu tun haben. Unsere Verfolger
sind es bestimmt nicht. Denkt daran, wie alt das hier sein muss! Es sieht auch
nicht danach aus, als habe jemand in den letzten Jahrtausenden dieses Tor durchschritten,
anderenfalls hätten wir Spuren gefunden oder wären längst kontaktiert
worden. Ich bezweifle, dass es zwischen der Besatzung dieser Schiffe und dem
Relikt eine Beziehung gibt. Unsere Verfolger kamen überdies vom siebten
Planeten.«
    »Ich bin ebenfalls dafür, die Station zu erkunden.«
    Asahi Drel war auf Taishos Seite.
    »Der Dschungel wird uns eher früher als später töten. Schlimmer
kann es dort drin auch nicht für uns werden. Im Gegenteil: Wir könnten
unsere Situation verbessern, wenn wir uns da drin einrichten. Außerdem«,
mit dem Daumen wies sie auf die Trage, »wie lange soll das Püppchen
in diesem Zustand bleiben? Und wie lange machst du es ohne das Owari?«
    »Ihr habt Recht, aber es gefällt mir trotzdem nicht«, erwiderte
Jason zögernd. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir wie
die Ratten in der Falle sitzen, wenn wir da hinein gehen.«
    »Wir sollten erst einmal versuchen, das Tor zu öffnen«, schlug
Taisho vor.
    »Wenn das geschafft ist, können wir weiter überlegen. Bekommen
wir es nicht auf, sind weitere
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