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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai
Autoren: Irene Salzmann
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überlegte Jason. »Mit
Sicherheit hat dies keine native Spezies geschaffen, dafür ist der Mond
noch zu jung und die Lebensformen sind noch nicht weit genug entwickelt. Es
muss sich um Raumfahrer gehandelt haben, die hier einen Stützpunkt unterhielten
Oder glaubt ihr, jemand hinterlässt so was einfach nur aus Spaß oder
um zu zeigen, dass er mal hier gewesen ist? Ich kann es mir nicht vorstellen.«
    »Zumindest werden sie schon lange fort sein und wenn sie hier einmal eine
Basis hatten, dann ist sie längst außer Betrieb und vom Dschungel
verschlungen worden«, gab sich Asahi Drel realistisch.
    »Ja, vermutlich.« Taisho seufzte. Es wäre ja auch zu schön
gewesen, hätten sie etwas gefunden, das ihnen aus ihrer Misere geholfen
hätte.
    »Egal, wir schauen uns den Felsen trotzdem genauer an«, sagte Jason.
»Wir haben ohnehin nichts Besseres zu tun. Eventuell können wir uns
in einer Nische niederlassen, in der wir vor unliebsamen Überraschungen
sicher sind oder die wir leichter verteidigen können.«
    Einen weiteren Mann verloren sie an eine unbekannte Frucht. Was den Rebellen
dazu getrieben hatte, sie zu pflücken und zu probieren, konnte sich niemand
erklären, schließlich wussten sie alle, dass man keine unbekannten
Speisen von fremden Planeten ohne vorherige Untersuchung essen sollte, gleich
wie verlockend sie erschienen. Taisho schrieb es dem Duft zu, den das Obst verströmte
und der ihnen allen das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Schon der
Anblick des sich in Krämpfen windenden Kameraden, dem grauer Schaum aus
mehreren Körperöffnungen quoll, als löse er sich von Innen her
auf, genügte, um sie der Versuchung widerstehen zu lassen. Schließlich
erlöste Asahi Drel den Sterbenden durch einen Schuss in den Kopf.
    Nun waren nur noch Jason, Shilla, Taisho und Asahi Drel übrig.
    Zerschunden aber lebendig erreichten sie mit Einbruch der Dämmerung den
Felsen.
    Die Pilotin hatte sich der Schwebetrage angenommen, während Jason weiterhin
den Projektor schleppte und zusammen mit Taisho nach allen Seiten sicherte,
um etwaige weitere Attacken der unberechenbaren Flora und Fauna abzuwehren.
Mehrmals waren sie nur um Haaresbreite klebrigen Schlingpflanzen, blutsaugenden
Faltern, bissigen Kleinsäugern und anderen gefräßigen Bewohnern
des Dschungels entronnen. Langsam lernten sie, die Zeichen für Gefahr zu
erkennen: Bleiche Skelette, Flecken von Blut oder ätzenden Sekreten, eine
unheimliche Still. Es lauerten aber noch viel zu viele letale Überraschungen
zwischen Gräsern und Blättern. Ließ die Aufmerksamkeit auch
nur für einen Moment nach, konnte das den Tod von ihnen allen bedeuten.
    Taisho und Asahi Drel waren beide zu müde, um Jasons Vorschlag, für
heute nichts mehr zu unternehmen und sich einen Schlafplatz zu suchen, zu diskutieren.
Tatsächlich entdeckten sie noch vor Sonnenuntergang einen geeigneten Spalt,
in den sie die Trage schoben und es sich leidlich gemütlich machten.
    Zu spät dachte Jason daran, dass sich schon jemand anderes in der Höhle
niedergelassen haben mochte, aber wenigstens diesmal hatten sie Glück.
Niemand machte ihnen die Nische streitig oder setzte Mensch auf seine
Speisekarte. Wieder wurde abwechselnd Wache gehalten, doch diese Nacht geschah
nichts. Es war, als hätten die Tiere und Pflanzen einen ungeheuren Respekt
vor dem Felsen.

    Am nächsten Morgen wurde beschlossen, den Felsen zu erkunden. Zunächst
hatte Asahi Drel mit Shilla im Versteck bleiben wollen, aber Jason hatte abgelehnt.
Sie wussten zu wenig über die hiesigen Spezies und hatten schon zu viele
Leute verloren, um zu riskieren, dass jemand alleine blieb und nur deshalb ums
Leben kam, weil die anderen zu spät kamen, um Hilfe zu leisten. Zusammen,
davon war er überzeugt, hatten sie bessere Chancen.
    Wenig begeistert vom Forschungsdrang ihrer Begleiter hatte die Pilotin schließlich
zugestimmt. Wenn sie hier bleiben wollten, mussten sie sich ohnehin mit der
Umgebung vertraut machen und mehr über die Lebensformen erfahren, die ihnen
gefährlich werden konnten.
    Schnell stellte sich heraus, dass die rund siebzig Meter hohe Erhebung zu steil
war, um sie zu erklimmen. Selbst wenn einige Vorsprünge Halt boten, so
war nach wenigen Metern das Ende der Klettertour gekommen, da sich der nächste
Sims außerhalb der Reichweite ihrer Arme befand und sie keine Ausrüstung
besaßen, die ihnen einen weiteren Aufstieg
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