Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
Experimente missbraucht worden, hatten fragwürdige Forscher und
Mediziner Nanotechnologie in seinen Körper eingeführt, waren von namenlosen
Pillen und Flüssigkeiten Krämpfe und Schlimmeres ausgelöst worden,
hatten andere Leidensgenossen ein qualvolles Ende genommen. Nicht noch einmal!
Alles, bloß das nicht!
    Nur mühsam bezwang er seine Panik.
    Taisho, der ihn schweigend beobachtet hatte, wollte Jason beruhigend die Hand
auf die Schulter legen, aber dieser wich zurück.
    »Lass das«, krächzte er. »Ich bin in Ordnung. Hast du eine
Idee, was das für ein Ding ist?«
    »Möglich, aber ich bin mir nicht sicher.« Als Jason nicht antwortete,
fuhr Taisho langsam fort: »Es ist bloß eine Theorie. Das Objekt war
in dem Holowürfel verborgen. Dieser stammte aus dem Nachlass von Markasit
Ansarek. Nachdem der Mann alles verloren hatte, gab es nur noch eine Person,
die ihm etwas bedeutete, und zwar seine Enkelin Marjell. Ihre Bilder sind in
dem Würfel, den er ständig bei sich trug. Ist es nicht nahe liegend,
im Inneren des für ihn wertvollen Gegenstands andere wichtige Kleinigkeiten
zu verbergen? Jeder konnte den Holowürfel sehen. Immer wieder, so hieß
es, zeigte der alte Mann Bilder des Kindes. Niemand hat sich dabei etwas gedacht,
denn wer käme schon auf die Idee, mit einer geheimen Waffe, einem wichtigen
Datenchip oder Sonstigem vor der Nase derer herumzuwedeln, die am wenigsten
davon wissen durften? Nach meiner Meinung war der Holowürfel das perfekte
Versteck für das Implantat. Bevor Ansarek testen konnte, ob es wirklich
funktioniert, ist er gestorben. Wer seinen Kampf fortsetzen wollte, dem hat
er auf diese Weise einen Wink hinterlassen. Marjell war die Spur, aber nicht
sie selbst war die Hüterin des Holowürfels – womöglich hat
Ansarek zuletzt erkannt, dass die Frau seine Ideale verraten würde –,
sondern seine Freunde, Mitstreiter, wie immer man sie nennen will. Allerdings
hat er es dem Rat der Weisen von Poterne auch nicht leicht machen wollen, denn
auch hier hätte sich ein schwarzes Schaf einschleichen können. Wenn
meine Vermutung richtig ist, hast du per Zufall gefunden, wonach wir suchten.
Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, ob ich richtig liege und das Implantat
unsere Erwartungen erfüllt.«
    Taishos Ausführungen ergaben Sinn, fand Jason. Aber war das nicht zu schön,
um wahr zu sein? Nach all den Gefahren, denen sie sich ausgesetzt hatten, sollte
das Objekt die ganze Zeit vor ihren Augen gelegen und sich ausgerechnet seinen
Körper ausgesucht haben?
    Oder war es doch etwas völlig anderes?
    »Und wenn es nicht das Implantat ist? Es könnte doch sein, dass Ansarek
weitere Wege fand, es vor den falschen Leuten zu schützen, beispielsweise
durch solch ein Ding, das den Finder glauben lässt, er habe das Implantat
in seinen Besitz gebracht, bis es ihn im entscheidenden Moment im Stich lässt
oder ihm gar Schaden zufügt.«
    »Dein Einwand ist berechtigt«, sagte Taisho, »aber ich kann mir
das beim besten Willen nicht vorstellen. Ansarek soll zwar ein gewitzter, ideenreicher
Mann gewesen sein, aber ein solches Vorgehen wäre untypisch für ihn.
Außerdem hätten in der Vergangenheit mehr von diesen Dingern auftauchen
müssen, wenn es sich tatsächlich nur um etwas handelt, das vom echten
Implantat ablenken soll. Je mehr ich darüber nachdenke, umso überzeugter
bin ich, dass wir es wirklich gefunden haben. Absolut sicher können wir
natürlich erst sein, wenn du einem Angeli oder einem Exekutor gegenüberstehst
und er sich mit dir verbrüdern will.«
    Es gab aber noch einen weiteren Punkt, der Jason störte:
    Angesichts der veralteten Technologie, mit der Jason bisher im Nexoversum konfrontiert
worden war, erschien es unwahrscheinlich, dass Ansarek das Wissen und die notwendigen
Mittel besessen hatte, um ein solches Implantat herzustellen. Die Bevölkerung
dieses riesigen Sternenreiches wurde von seinen Herren unterdrückt und
an der natürlichen Evolution in jeglicher Hinsicht gehindert. Was sie besaßen,
waren alte und älteste Artefakte aus Zeiten, in denen die jeweiligen Galaxien
vielleicht noch nicht zum Nexoversum gehört hatten. Jüngere Errungenschaften
mochten ihnen nach einer verlustreichen Assimilation im Rahmen des Wiederaufbaus
zugestanden worden sein. Obwohl es allen Wesen zu besseren Lebensbedingungen
verholfen hätte und sicherlich auch den unbekannten Herrschern von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher