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Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks

Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks
Autoren: Sylke Brandt
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verdeckte.
    »Das waren jetzt drei Minuten. Runter, Weenderveen!«
    »Wenn Sie mich immer scheuchen, brauche ich bald kein Laufband mehr«,
grummelte der Robotiker und kam der Aufforderung nach.
    »Ihr Enthusiasmus wird ohnehin nachlassen, sobald Ihnen Ihre Hosen wieder
passen.« Der Chief aktivierte das Laufband und fiel in einen leichten Trab.
    »Seien Sie sich da nicht so sicher – so leicht räume ich das
Feld nicht. Ich denke eher, diese Schluttnick-Sache war nur ein guter Auslöser.«
Weenderveen trocknete sich das Gesicht ab und griff nach einer Wasserflasche.
    »Oho, das klingt doch sehr ambitioniert«, spöttelte Sonja. »Sind
Sie auf dem weiten Weg zum Muskelmann?«
    »Machen Sie sich ruhig lustig, Sie junger Hüpfer.« Der ältere
Mann nahm die Häme gelassen und grinste. »Es stimmt schon, dass ich
in den letzten Jahren etwas auseinander gegangen bin. Aber das kann sich auch
wieder ändern. Und dann brenne ich darauf, Sie zum Armdrücken herauszufordern.«
    »Sagen Sie Bescheid, wann immer Sie mögen. Ich kann es kaum erwarten
...«
    Mit einem abschätzenden Blick musterte Darius Weenderveen die anderen Trainingsgeräte,
dann zuckte er mit den Schultern. Es hatte auch keinen Sinn, jetzt zu übertreiben
...
    »Ich räume dann mal das Feld – vermutlich wird der Captain in
den nächsten Minuten ohnehin hier auftauchen.«
    »Ich bin ganz froh, dass wir uns hier nur zu dritt drängeln. Thorpa
meinte, er kann sich nichts abtrainieren – vermutlich würde er in
den nächsten Wochen nur etwas dichter ›im Laub‹ stehen. Und dann
sind die Folgen der Völlerei schon vergessen.«
    »Beneidenswert«, seufzte der Robotiker. »Und Anande kann ich
mir auf dem Laufband auch kaum vorstellen. Er hat angekündigt, dass er
Fasten wird – Kräutertee und Meditation. Nun, er ist dabei ja nicht
ganz alleine.«
    Ein boshaftes Lächeln breitete sich zeitgleich auf Sonjas und Darius' Gesicht
aus, als sie an den Gast in der Krankenstation der Ikarus dachten. Oh ja, es
gab noch jemanden an Bord, der Gewicht verlieren würde – und zwar
so viel, dass sie alle zusammen genommen dagegen recht kleinlich erschienen.
    »Wie gut, dass die Krankenstation ziemlich schallisoliert ist. Dann müssen
wir sein Jammern nicht immer hören.«
    »Ja, Diät tut weh ... Und ich glaube mich zu erinnern, dass Paknak
eine ziemlich laute Stimme hat.«
    »Wie lange wird es wohl dauern, 25 Kilo abzunehmen?«
    »Wenn Fluchen und Schreien viele Kalorien verbraucht, dann ist er damit
durch, ehe wir Vortex Outpost erreichen. Ansonsten kann das bei seinem geringen
Bewegungsdrang einige Wochen dauern ... oder Monate.«
    »Armer Anande. So bitter es auch für Paknak ist, degradiert worden
zu sein, mein Mitleid gilt nur unserem guten Doktor. Er hat die Aufsicht und
muss dem Schluttnick-Direktorium Rechenschaft darüber ablegen, dass Paknak
wirklich in der vorgegebenen Zeit sein Gewicht reduziert. Ich hoffe, er hat
sehr beruhigenden Kräutertee in seiner Sammlung.«
    Sonja DiMersi schaltete das Laufband eine Stufe höher – ihre Schritte
wurden weiter und trafen gleichmäßig auf den gefederten Untergrund.
    »Eigentlich wundert es mich, dass Paknak so glimpflich weggekommen ist.
Immerhin hat er uns vor dem ganzen Direktorium ziemlich deutlich gemacht, dass
diese äußerst unseriöse Sache nicht nur auf seinem eigenen Mist
gewachsen ist.«
    »Seine Stellung als Flugdirektor und sein Schiff zu verlieren nennen Sie
glimpflich?«, wunderte sich Weenderveen, nickte dann aber. »Es stimmt,
es hätte für ihn noch weitaus schlimmer kommen können. Aber ich
denke, diese ›Gnade‹ hat ganz handfeste Gründe. Soweit ich gehört
habe, musste der Großdirektor nach dem Streitgespräch mit Paknak
wegen zu großer Gefährdung der Gesundheit abdanken. Er wird sich
jetzt irgendwo einen ruhigen, fetten Lebensabend machen, bis sein Körper
ganz aufgibt.«
    »Das bedeutet also, dass Saktek seinen Platz einnimmt – und das hat
er im Grunde nur Paknaks Dreistigkeit zu verdanken. Scheint so, als wäre
er sich dieses Umstandes wirklich bewusst.«
    »Das auch.« Mit einer lässigen Handbewegung warf sich Weenderveen
sein Handtuch über die Schulter. »Aber gleichzeitig weiß er
auch, dass Paknak ein ziemlich unhandlicher Dickkopf ist. Ich schätze,
er wollte ihn einfach aus der Reichweite haben. Nicht, dass unser guter Ex-Flugdirektor
irgendwann mal öffentlich auf die Gründe für
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