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Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks

Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 013 - Das Leid der Schluttnicks
Autoren: Sylke Brandt
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verbunden mit dem Rat, gut zu Essen, um rasch die 30 Kilo Gewicht zuzulegen
...
    Ein Dienstbote unterbrach die behaglichen Gedanken des Flugdirektors und brachte
eine Nachricht vom Direktorium. Der schmale Mann würde später berichten,
er habe nie ein so feistes Lächeln auf dem Gesicht eines Schluttnicks gesehen
wie auf dem Paknaks, als dieser die Karte in Empfang nahm. Allerdings, so würde
er mit einem mehr als nur leicht gehässigen Ton hinzufügen, hatte
er auch noch nie einen Schluttnick so laut schreien hören wie den ehrenwerten
Flugdirektor, oder freiwillig so schnell rennen, sobald er die Nachricht gelesen
hatte. Wie ein Kugelblitz sei Paknak durch das Haus geschossen, habe sich in
seine Präsentationskleidung geworfen und dabei unablässig geflucht.
Oknoks Name hätte in diesen malerischen Beschreibungen grässlichen
Elends eine erhebliche Rolle gespielt. Die Frauen des Flugdirektors ließen
sich von der Hysterie anstecken, und bald war das ganze Anwesen ein Ort des
Gekreisches und Getobes. Als Paknak endlich aus der Tür gestürmt war,
ließ er drei seiner Frauen hyperventilierend zurück, zwei schrien
noch immer, und eine weitere war malerisch auf einem Kissenberg in Ohnmacht
gesunken. Da Paknak seine Frauen nach allen anderen Kriterien als der Intelligenz
aussuchte, stellten sie erst zwei Stunden später fest, dass sie nicht einmal
wussten, was den Patriarchen des Hauses so erregt hatte.
    Derweil hatte der Flugdirektor atemlos den Direktoriumspalast erreicht –
wer Paknak näher kannte, hätte seinen höchst aufgewühlten
emotionalen Zustand alleine daran erkannt, dass er dem Fahrer des Mietwagens
nicht nur ein Trinkgeld gab, sondern zudem darauf verzichtete, dabei ausführlich
seine Großzügigkeit zu preisen. Er drückte dem verwirrten Schluttnick
einfach einen Batzen Münzen in die Hand und eilte, so rasch ihm Herzrasen
und der Wunsch nach Würde es erlaubten, die Rampe zum Eingang hinauf. Ohne
Probleme wurde er durch die Flure geleitet – die Laufbänder erschienen
ihm heute unendlich langsam, und er krallte unruhig an den Lehnen der darauf
montierten, bequemen Sessel. Als das große Doppeltor zum Sitzungssaal
in Sicht kam, war seine Kehle vor Zorn und bösen Erwartungen so zugeschnürt,
dass er für einen Moment befürchtete, nie wieder einen Happen schlucken
zu können. Dann öffneten sich die Torflügel und gaben den Blick
frei auf seinen größten Albtraum ... wenngleich der bei zweitem Hinsehen
etwas anders aussah, als er ihn sich den ganzen Weg lang vorgestellt hatte.
Denn ja, da waren die ehrenwerten Gewichtigkeiten des Direktoriums, auch der
Großdirektor – eine unförmige Masse auf seiner Podestliege in
goldschimmernder Pracht. Und neben ihm standen, im Genuss seiner uneingeschränkten
Aufmerksamkeit, die Mitglieder der Ikarus- Crew. Bei ihnen war eine weitere
Person, die der Flugdirektor noch nie gesehen hatte. Es war eine dürre,
menschliche Frau in einem schwarzen, widerlich engen Anzug.
    Während Paknak sich von dem Laufband mühte und nicht wusste, ob er
sich dem Direktorium nun als gescheiterter Held oder lieber kriechend nähern
sollte, bemerkte er eine flache, silberne Flasche, die Sonja DiMersi gerade
an Sentenza weiterreichte. Der Captain stand wie ein vom Sturm halb geknickter Holhil -Stängel und hatte eine für einen Menschen ungewöhnlich
natürliche Hautfarbe. Er verzog das Gesicht und trank dann einen tiefen
Schluck, während sein Chief sich wieder unauffällig auf den älteren
Mann ... Weenderveen ... zu stützen schien. Der Arzt Anande hielt sich
am Rande des Sesselpodestes des Großdirektors fest und stand so, als hätte
er einen Stock verschluckt. Und von dem Pentakka ging ein fast unablässiges
Kichern aus.
    Sobald Paknak nahe genug herangekommen war, erklang ein Rascheln von Brokat
und Seidenstoffen, begleitet von dem diskreten Summen der Hydraulik, die die
Sessellehnen der Direktoriumsmitglieder höher stellte. Und gleich darauf
konnte es keinen Zweifel mehr geben, wie die Stimmung gegenüber dem Neuankömmling
war ...
    »Paknak, du magere Larve eines Geld fressenden Käfers!«, raunzte
ihn der Großdirektor mit einem Ausdruck tiefster Empörung an. Die
anderen Schluttnick-Größen stimmten ein beifälliges, vor Verachtung
triefendes Gemurmel an. »Was, bei allen Sonnen und Profiten, hast du dir
dabei gedacht, du unwürdige Kreatur eines Intrigen
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