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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute
Autoren: Margot Berger
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und steckte den Kopf aus dem Fenster. Wieso verließ Bennos Truppe so überstürzt den Reiterhof?
    Der große Einsatzwagen stoppte. Benno sprang heraus. »Gut, dass ich dich erwische, Conny. Bei euch im Stall war kein Mensch mehr.«
    »Was ist denn los?«
    »Wir haben gerade einen Anruf bekommen. Ein Großtier soll hier irgendwo schwimmen.« Benno machte eine ausladende Handbewegung. »Auf einer der überschwemmten Wiesen.«
    » Großtier ? Ein Elefant oder was?«
    »Nein, nein. Der Anrufer konnte nicht erkennen, ob Reh oder Hirsch oder Kuh oder Pferd.« »Was? Der kann keine Kuh von einem Pferd unterscheiden?«
    Der Feuerwehr-Fahrer hupte ungeduldig. »Wollen wir jetzt heiteres Großtierraten machen oder hilfst du uns, Conny?«, fragte Benno.
    »Klar helfe ich.« Was für eine Frage! »Sobald ich mich mit eigenen Augen davon überzeugt habe, dass Rocky gesund in seinem Stall steht.«
    »Vergiss es.« Benno winkte ab und kletterte in den Wagen zurück. »Darauf können wir nicht warten.« Hans Reet schaltete sich ein. »Dein Traber läuft dir doch nicht weg, Conny. Das hier eilt wirklich.« Er lehnte sich aus dem Fenster und wandte sich an Benno. »Wir fahren sofort zu unserem Reiterverein, also zum Lottbacher Teich. Mal sehen, ob bei uns ein Pferd fehlt. Und beim Bio-Bauem nebenan fragen wir auch nach. Wegen seiner Kühe und Jungbullen.«
    »Bestens.« Der Einsatzleiter tippte dankend an seinen Helm.
    Conny stieg in den Feuerwehrwagen um und fuhr zum Reiterhof Birkenhain zurück. Unterwegs streifte sie die Sicherheitsweste über, die Benno ihr zugeschoben hatte.
    Während seine acht Männer routiniert zwei Schlauchboote fertig machten, suchte Benno rasch mit dem Fernglas die Umgebung ab.
    »Nichts.« Mit dem Uniformärmel wischte er sich über die Stirn, es war drückend schwül. »Lange kann ein Tier sich mit Schwimmen nicht über Wasser halten. Viel zu anstrengend.«
    Conny schirmte die Augen mit der Hand ab. Blendend heller Dunst waberte über die überschwemmte Fläche. »Aber das Wasser ist doch nicht hoch. Das geht mir nur bis zum Bauch. Darin könnte zum Beispiel eine Kuh gut stehen. Ein Pferd auch. Sogar ein Reh«, meinte sie hoffnungsvoll.
    »Bei diesem aufgeweichten Boden? Nein. Unter dem Wasser ist nur noch Sumpf. In dem Morast versackt jedes Tier und gerät in Panik.«
    Benno gab zweien seiner Leute ein Zeichen, das schwarze Boot in tieferes Wasser zu schaffen. »Wenn wir das Tier nicht bald finden, hat es keine Chance.«
    Er zog die langen Handschuhe wieder über, die er vorhin wegen der Wärme ausgezogen hatte. Bennos Hände waren immer noch verbunden. Die Verletzungen durch die Rehhufe heilten schlecht. Dr. Völker hatte ihm streng verboten, ohne Handschuhe zu arbeiten. Und erst recht, mit dem Hochwasser in Berührung zu kommen.
    Benno wies die zurückbleibenden Feuerwehrmänner am Einsatzwagen an, ihr Funkgerät einzuschalten. »Und du fährst mit A. und B. Weiß«, sagte er zu Conny. »Du bist die Einzige außer mir, die Ahnung von Pferden hat. Falls es ein Pferd ist.«
    »Ja . . . aber wir können doch kein ausgewachsenes Pferd ins Boot ziehen«, rief Conny ihm nach. »So wie ihr das mit dem Reh gemacht habt.«
    Benno schwang sich schon über die Reling des schwarzen Schlauchbootes und winkte ihr beruhigend zu. »Meine Männer wissen Bescheid!«
    Die Dreiergruppe entfernte sich Richtung Lottbach. Kurz darauf folgte Connys rotes Boot, besetzt mit den Brüdern Weiß. Sie steuerten nach Südost und hielten Ausschau nach einem hilflosen Großtier.
    Conny fühlte sich selbst hilflos. Warum gab es immer nur schlimme Überraschungen? Wie Tiere in Not? Das einzig Gute, was man dieser Rettungsfahrt abgewinnen konnte, war die Vorstellung von Imke Zavelsteins wütendem Gesicht. Sie tobte garantiert, wenn sie von Connys Einsatz mit A. Weiß hörte, Imkes Supermann. Aber um diesem Gedanken richtig nachzuhängen, dazu war jetzt keine Zeit. Denn eine andere Überlegung schob sich wie eine drohende Wolke davor -wenn es nun Rocky war, der im Morast um sein Leben kämpfte?
    Augenblicklich kroch eine Gänsehaut über Connys Rücken. Sie zählte stumm bis zehn. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren! Conny versuchte sich zu beruhigen. Wie sollte der Traber vom Museumsdorf hierher kommen? Dazu hätte er vorher durch ganz Großmoorstedt laufen müssen. Ziemlich unwahrscheinlich. Warum sollte er überhaupt aus seiner Ersatz-Box flüchten? Schließlich hatte er es dort gut. Basta.
    Conny suchte erneut den glatten
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