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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute
Autoren: Margot Berger
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Luisa zu.
    »Lass den Korb fallen, Mädchen.«
    Da endlich gab Luisa nach. Blaumanns Korb hüpfte ein paar Mal auf dem Jackenstoff hoch, dann nahm Conny ihn an sich.
    Zwei Feuerwehrkollegen kamen mit einer Leiter um die Ecke und lehnten sie an die Mauer.
    Wohlbehalten kletterte Luisa nach unten.
    Kai Jensen packte sie an den Schultern und musterte sie besorgt. »Alles okay?«
    »Blaumanns Augen tränen«, sagte Luisa und streichelte Blaumann durch die Gitterklappe.
    Jensen starrte sie an. »Sonst hast du keine Sorgen?« Luisa nickte. »Doch. Auf der Stallgasse steht Wasser.« »Mannomannomann«, sagte Dankwart Löwe. Wehrführer Benno wandte sich seiner Truppe zu und zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Vier Mann an die TS. Geht nicht anders. Der Rest marschiert schon mal zum Grillen. Bevor Wilmas Würstchen verkohlen.« TS - das war die Abkürzung für Tragkraftspritze. Damit pumpte man nasse Keller leer. In Ausnahmefällen auch Reitställe. Vier erwachsene Männer waren nötig, um das schwere Gerät vom Einsatzwagen in den Stall zu schleppen.
    Während die Feuerwehrleute ans Auspumpen gingen, saßen die anderen wieder auf Dankwarts Garage und Luisa erzählte von ihrem Abenteuer auf dem Heuboden.
    Blaumann durfte im Transportkorb mit dabei sein. Conny fütterte ihn mit ihrem Würstchen, weil sie als Vegetarierin kein Fleisch aß. Obwohl, streng genommen, auch Katzen keine Grillwürstchen fressen sollten. Aber wer fragte schon danach - an einem Tag wie diesem?

11. Kapitel
    Im Geisterstall

    Man begann sich mit dem Hochwasser einzurichten. Das hätte vor einer Woche niemand geglaubt!
    Die täglichen Stippvisiten der Feuerwehr, die nachgesickertes Wasser aus dem Stall pumpte, gehörten zum Alltag. Genauso wie die Besuche der Männer vom Umweltamt. Sie entnahmen überall Wasserproben.
    Der Strom blieb abgeschaltet. Herr Jensen bekam keinen Kaffee, dafür aber jede Menge Grillkoteletts. Denn Grillpartys auf Dankwarts Garage gehörten zu den Highlights des Tages. Schließlich musste die Kühltruhe leer werden.
    Imke sah man seit dem Gullyunfall nicht mehr. Sie saß zu Hause mit Gips bis zum Knie und ärgerte sich über ihren gebrochenen Knöchel. Imke haderte mit ihrem Schicksal, weil sie A. Weiß nicht mehr umgarnen konnte. Blaumann genoss Oma Hillas Pflege. Luisas Kaninchen war absolut nicht begeistert von dem Gastkater. Trotz seiner kranken Augen sah Blaumann den Pelzkollegen nämlich gut genug, um ihm an den Kragen zu gehen. Das Kaninchen zog deshalb vorübergehend zu Conny Clasen um.
    Conny war froh, etwas zum Schmusen zu haben. Wo sie doch Rocky so vermisste. Aber Herr Jensen sagte: »Besser, du besuchst ihn nicht.«
    Der Museumswart meinte, die vier Pferde fühlten sich ganz wohl bei ihm. Conny war da nicht so sicher. Sie wusste, wie sehr Rocky an seinem Stall hing, seinem Zuhause.
    Wie gut Conny ihren Traber kannte, sollte sich bald zeigen. Aber bisher ahnte niemand, dass Rocky an diesem Freitagnachmittag für eine Horror-Vorstellung sorgen würde. Und dass sein Heimweh ihm fast zum Verhängnis werden würde.
    Es sah so aus, als ob der Tag so undramatisch bleiben würde wie die beiden letzten Tage. Das Wasser stieg nicht mehr. Vielleicht hieß es schon bald: »Der Höchststand ist überschritten.«
    Diese erfreuliche Aussicht verkündete Benno, nachdem er mit seinen Männern den größten Teil des eingedrungenen Wassers aus der Stallgasse gepumpt hatte.
    Als sei es die natürlichste Sache der Welt, erschienen auch Bastian und die Mädchen jeden Tag auf dem Reiterhof. Obwohl er im Moment der reinste Geisterstall war. Weit und breit kein Pferd zu sehen. Aber Birkenhain war für alle nun mal der schönste Platz auf der Welt! Da nahm man sogar in Kauf, dass der Hof im Moment pferdelos war.
    Zu tun gab es genügend, auch ohne die Vierbeiner. Die Wasserreste mussten von der Stallgasse nach draußen gefegt werden. Vor die Eingangstür, versteht sich. Die Hoftür war nach wie vor mit 600 Sandsäcken verbarrikadiert.
    Mehr als ein Dutzend Taschenlampen, alle von zu Hause mitgebracht, hingen an Türen und Gitterstäben. Die Mädchen krochen in die Ecken der Boxen, um feuchte Winkel mit Lappen und alten Handtüchern trocken zu lagern. Je weniger Nässe drinnen blieb, umso besser für die Mauern.
    Als an diesem Freitag alles erledigt war, setzten sich die fleißigen Helfer auf die klamme Bank bei der Sattelkammer, knabberten Kekse und überlegten, wer heute welche Pferde versorgen sollte.
    Jule bot sich an, mit dem Bus
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