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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute
Autoren: Margot Berger
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Sie wollte wegen »Gefährdung für Leib und Leben« Löwes Garten nie mehr betreten. Und keinen einzigen Brief mehr in den Kasten werfen. Nicht einmal eine Postkarte. Und das nur, weil Rocky ihr die Jackentasche abgerissen hatte, in der Leckerlis für bissige Hunde steckten.
    Der Leiter der Filiale schrieb an Löwes, sie sollten ihre Post gefälligst selbst abholen. Die Zustellung der zustellungspflichtigen Briefsendungen sei der Zustellerin nicht zuzumuten, da sich auf dem Grundstück Mördertiere befänden. So direkt schrieb er es nicht, aber ungefähr.
    Das Post-Problem erledigte sich von allein.
    Während Löwes noch grübelten, wie sie den Post-Filialleiter versöhnen könnten, klingelte Bastian Sturm an ihrer Haustür.
    Hinter ihm drängten sich Rocky und Ankum auf dem Treppenabsatz. Am liebsten wären sie wohl mit zur Tür hochgestiegen. Doch ein großer Haufen Feldsteine hielt sie zurück. Solche Pferde-Barrieren hatte Dankwart klugerweise vor die Treppe und rund um seine Blumenbeete geschichtet.
    Als Wilma öffnete, strahlte Bastian übers ganze Gesicht. Er hielt Frau Löwe seinen Fotoapparat unter die Nase und sprudelte gleich los: »Was glauben Sie, was für Hammer-Aufnahmen da drauf sind?«
    »Pferde«, sagte Wilma Löwe trocken. »Oder ich esse einen Besen. Nein - besser ein Schlauchboot mit Besatzung.« Sie zog das T-Shirt zurecht, das Bastian ihr vorgestern geschenkt hatte. Auf ihrem Baby-Bauch graste Sally.
    Bastian grinste. »Guten Appetit. Nein, Frau Löwe -Weidepfosten sind drauf. Und wissen Sie, warum?« »Vielleicht . . . willst du bei einem Preisausschreiben mitmachen? Bei dem die nässesten Zaunpflöcke in Hamburg gesucht werden?«
    »Viel besser.« Verschwörerisch beugte Bastian sich vor. »An jedem Holzpfosten ist ein breiter, schmutziger Rand zu sehen. Na ... Meldung verarbeitet?«
    »Nein, absolut nicht.«
    Dankwart Löwe erschien in der Tür. »Kann mir jemand erklären, was hier los ist?«
    »Das - Wasser - fällt!«
    Bastian schrie jedes Wort einzeln hinaus. Dann packte er Wilma lachend bei den Schultern. »Das sieht man an den Dreckstreifen am Holz, Frau Löwe. Sagt die Feuerwehr. Die Pferde können bald zurück, meint Herr jensen.«
    Wilma sah ihren Mann an. »Dann findet auf der Garage heute wohl eine große Party statt? Die Hochwasser-Happy-End-Fete? Was meinst du, Dankwart?«
    Weil Rocky und Ankum zustimmend schnaubten und mit den Hufen scharrten, sagte Dankwart, da könne er wohl kein Spielverderber sein.
    Die HHEF (Hochwasser-Happy-End-Fete) fand im Schein der Lichtmasten statt, die der Feuerwehrwagen auf Dankwarts Garage richtete.
    Benno meinte, seine Leute müssten unbedingt dabei sein. Nicht wegen der Grill Würstchen (deswegen natürlich in erster Linie), sondern weil er jede Minute damit rechnete, dass das Flachdach einbrach. Die Befürchtung war nicht dumm, denn das Garagendach war sicher nicht für über 30 Menschen gebaut. So viele quetschten sich aber im Moment darauf.
    Am Fuß der Garage lungerten Rocky und Ankum. Die beiden lugten immer wieder nach oben. Man sah deutlich, was in den Pferdeköpfen vorging - waren sie nicht die Hauptdarsteller bei der Überschwemmung gewesen? Warum durften sie dann nicht mitfeiem? Schließlich waren alle anderen auch da! Die Feuerwehrgruppe, Kai jensen und Axel Rakete, Dr. Teichmüller und Dr. Völker.
    »Das Hochwasser hat auch seine guten Seiten«, sagte Dr. Völker. »Ich muss den Rasen nicht mähen.«
    Connys Vater war mit einigen Freunden aus seiner Umweltgruppe gekommen. Sie brachten Unterschriftenlisten mit. Mehr als fünfhundert Großmoorstedter hatten sich schon eingetragen. Das Ziel: Der Lottbach sollte sein altes Flussbett zurückbekommen, um Hochwasser künftig zu verhindern. Die Chancen dafür standen gut. Bastian hockte eingekeilt zwischen zehn Reitermädchen auf der Bank. Jule, Conny und Luisa waren natürlich dabei. Heiße Würstchen wurden weitergegeben, saftige Grilltomaten und gegrilltes Weißbrot.
    Auch die Nervis saßen am Tisch.
    Ja, alle drei. Sogar Imke Zavelstein mit Gipsbein. Sie wollte sich die Chance nicht entgehen lassen, A. Weiß noch einmal anzubaggem. Mit vereinten Kräften hatte man das Mädchen über die Leiter nach oben geschafft. Großzügig bot Jule an, sich in den nächsten Wochen um Imkes Holsteiner Wallach zu kümmern. »Das heißt -wenn es deswegen keinen Stress mit meinem Eltern gibt.«
    Imke hatte so viel Anstand, Jule eine Schachtel Knabbergebäck mitzubringen. »Weil du Deichgraf in der
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