Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute
Autoren: Margot Berger
Vom Netzwerk:
Wasserspiegel bis zum Horizont nach auffälligen Wellen ab.
    Und sein Heimweh?, bohrte eine andere Stimme in ihr weiter. Du weißt doch, wie sehr Rocky an diesem Stall hängt, an seinem Zuhause.
    Ach was.
    Conny schüttelte sich, um den quälenden Gedanken loszuwerden. Mindestens 100 Pferde gab es hier am Hamburger Stadtrand. Und ebenso viele Kühe, Bullen, Schafe. Dazu sicher einige dutzende Rehe und Hirsche. Ziemlich krank von ihr zu glauben, dass ausgerechnet Rocky...
    Jetzt musste sie lachen. Zu komisch, wie Bruno Weiß fortwährend nach den Mücken-Schwärmen vor seiner Nase schlug.
    »Ich glaube, die stehen auf Feuerwehr-Blut«, seufzte er. »Hoffentlich meldet sich Benno bald über die Florentine.«
    Conny machte große Augen.
    »Florentine? Wer ist das denn?«
    B. Weiß zeigte auf das Funkgerät, das er gerade an Bruder Achim weitergab, um an seinen Mückenstichen kratzen zu können.
    »Das ist der Funkrufname dieser Geräte bei der Feuerwehr.« Als ob das schwarze Gerät nur auf das Stichwort gewartet hätte, schnarrte es plötzlich los: »Florentine Großmoorstedt Wassertrupp von Florentine Groß-moorstedt Wehrführer - kommen.«
    A. Weiß drückte die Sprechtaste. Aufgeregt rutschte Conny näher an ihn heran, um nichts zu verpassen.
    »Hier Florentine Großmoorstedt Wassertrupp. Was gibt es, Benno?«
    »Tier gesichtet. Durch Sträucher verdeckt. Wir vermuten Pferd. Fahrt weiter östlich und versucht, es Richtung Birkenweg zu treiben. In diesem tiefen Wasser kriegen wir es nicht zu fassen.«
    »Verstanden. Wir fahren weiter östlich.«
    »Haltet mich auf dem Laufenden. Ende.«
    Noch während Benno antwortete, änderte B. Weiß die Richtung.
    »Ein Pferd. Ausgerechnet«, murmelte er. »Hoffentlich übernehmen die Kollegen die Rettung.« B. Weiß hatte nämlich großen Respekt vor Pferden. Angst wäre vielleicht etwas zu viel gesagt.
    Conny sprang auf und beugte sich über den Bug, um weiter nach vom spähen zu können.
    »Setz dich hin«, sagte B. Weiß streng und tippte sie mit dem Paddel an. »Sonst liegst du gleich in der Brühe und wir müssen erst mal dich retten.«
    Conny verschluckte sich fast, so aufgeregt war sie.
    Wo schwamm dieses Pferd? Warum sah man keine Bewegung? Ruhig und still lag das Wasser vor ihr. Grüne Baumkronen ragten malerisch heraus. Eine trügerische Idylle! In der Wasserfalle kämpfte ein Pferd ums Überleben... Nervös drehte Conny ein paar blonde Haare um ihren Zeigefinger, bis der blau anlief und schmerzte. Sie ließ die Strähne los und schickte ein Stoßgebet zum Himmel: »Bitte, lass es nicht Rocky sein.«
    Knisternde Spannung lag in der Luft. Conny ergänzte ihr Gebet.
    »Egal, was für ein Pferd es ist, lass ihm nichts zustoßen.« Endlich! Das Funkgerät! Benno meldete sich wieder. »Eindeutig ein Pferd. Braun oder schwarz. Schwimmt in eure Richtung. Ihr müsstet es gleich sehen.«
    Conny hielt die Luft an. Wenn sie völlig mit dem Atmen aufhörte, bis das Pferd vor ihnen auftauchte, war es nicht Rocky. Ein Schicksalstest.
    Aufgeregt zeigte A. Weiß auf die Reihe mit niedrigen Birken und Holunderbüschen, während er das Funkgerät an die Lippen hielt.
    »Ja! Wir haben Sichtkontakt.«
    Conny vergaß ihren Schicksalstest und riss B. Weiß das Fernglas aus der Hand.
    »Wo?«
    »Hinter der Holunder-Gruppe.«
    Da! Ein angsterfülltes Wiehern zerriss die Stille.
    Mit fliegenden Fingern stellte Conny die Schärfe richtig ein. Und dann... vor der Linse erschien der Kopf eines Pferdes. Nur von hinten zu erkennen. Es war schwarz. Durch die nasse, zerzauste Mähne sah man den Riemen eines roten Halfters.
    »Rocky«, schrie sie auf. »Es ist Rocky. Oh Gott!« Connys Herz klopfte wie wild.
    Die ganze Zeit hatte sie befürchtet, dass es Rocky war! Dieses ungute Gefühl, das sie beschlichen hatte. Die böse Ahnung hatte sie nicht getäuscht. Conny stockte der Atem, als sie Rocky um sein Leben schwimmen sah.
    Die Stimme von Wehrführer Benno krächzte im Funkgerät.
    »Treibt das Pferd langsam zu Löwes Garten. Der liegt am höchsten. Ende.«
    A. Weiß hatte während des Funkspruchs aus Connys Aufschrei geschlossen, dass das Pferd zum Reiterhof Birkenhain gehörte. Beruhigend legte er ihr die Hand auf den Arm. »Wir schaffen das. Und wenn ich Rocky persönlich abschleppen muss. Ich kann das, ich bin DLRG-Schwimmer, weißt du.«
    Natürlich war es vermessen anzunehmen, dass ein Schwimmer, selbst ein einmetemeunzig großer wie A. Weiß, ein Pferd auf den Rücken drehen, an den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher