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Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira

Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira

Titel: Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira
Autoren: Linda Chapman
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    Wolkes Horn blitzte und funkelte vor Aufregung. Hastig schluckte sie den letzten Rest Haferbrei hinunter und verbrannte sich dabei die Zunge. Aber das bemerkte sie gar nicht.
    „Los, kommt jetzt!“, wieherte sie ihren Freunden zu. „Unsere erste Kunststunde beginnt gleich. Ich will auf keinen Fall zu spät kommen!“
    Wolke und ihre Freunde wurden an der Einhornschule in vielen interessanten Fächern unterrichtet: Geschichte, Zaubern und Fliegen. Außerdem lernten sie, mithilfe eines Rosenquarzes zu sehen, was an anderen Orten in Arkadia passierte. Doch Kunst hattensie vorher noch nicht gehabt. Aber jetzt, im zweiten Schuljahr, würde sich das ändern. Und Wolke konnte es kaum erwarten. Schon immer hatte sie zeichnen und malen lernen wollen.
    Sturmwind, ein auffallend großes Einhorn, sah zögernd in seinen erst halb leer gegessenen Eimer mit Frühstücksbrei. „Wir haben genug Zeit“, meinte er. „Außerdem bin ich noch nicht satt.“
    „Du hast doch immer Hunger, Sturmwind“, neckte ihn Wolke. „Und wenn wir im Kunstsaal gute Plätze bekommen wollen, dann müssen wir jetzt los. Also, wer kommt mit? Saphira?“ Erwartungsvoll sah sie ihre beste Freundin an. Saphira hatte ihren hübschen Kopf über den Frühstückseimer gebeugt, sodass ihr die Mähne wie ein silberner Wasserfall über die Schultern fiel.
    „Saphira ist auch noch nicht fertig“, antwortete Sturmwind an ihrer Stelle. „Hetz uns doch nicht so, Wolke!“
    „Ich versteh die ganze Aufregung auch nicht“, mischte sich Mondstrahl, ein gut aussehendes, sportliches Einhorn, ein, während sich Sturmwind wieder seinem Brei widmete. „Ich male und zeichne schon ewig. Das ist doch keine große Sache.“
    „Ja, aber immerhin bist du der Prinz von Arkadia“, erwiderte Wolke ungeduldig. „Wahrscheinlich hattest du im Palast schon Zeichenunterricht.“
    „Das stimmt“, gab Mondstrahl zu.
    „Aber ich habe noch nie irgendetwas gezeichnet“, erklärte Wolke. In Gedanken malte sie bereits ein wundervolles Bild mit einem strahlenden Regenbogen, bunten Blumen und flatternden Vögeln. „Mag nicht doch irgendjemand mitkommen?“, bettelte sie.
    „Also, ich bin dabei“, verkündete Stella undschüttelte ihre seidige Mähne. „Ich möchte auch einen guten Platz haben. Außerdem will ich mir besonders schöne Farben aussuchen können. Und wenn wir spät kommen, dann sind vielleicht nur noch irgendwelche langweiligen Farben übrig.“
    „Eben“, stellte Wolke zufrieden fest. „Dann nichts wie los!“
    Im Kunstsaal warteten noch viel mehr aufregende Materialien auf sie, als sich Wolke vorgestellt hatte. Es gab Röhrchen mit Farben, die wie Edelsteine glitzerten, und Ballen von glänzendem Stoff. Auf den Tischen stapelte sich Papier in allen Farben. Es gab Töpfe mit Kleber und Glitzer, Schachteln mit Federn und überall lagen große Tonklumpen. Sogar unbehauene weiße Marmorblöcke für Skulpturen lagen bereit.
    „Wow“, jubelte Wolke. „Ist das toll!“
    Wolke und Stella suchten sich ihren Platz vor einem niedrigen Tisch, auf dem Papier, Werkzeug und leere Farbeimer standen.
    „Ich würde am liebsten sofort anfangen!“, verkündete Stella.
    Allmählich trudelten auch die anderen Einhornschüler im Kunstsaal ein. Saphira, Sturmwind und Mondstrahl kamen zu Wolke und Stella an den Tisch. Wolke drehte sich zu Saphira um und wollte sie fragen, ob sie das alles auch so aufregend fand. Doch zu ihrem Entsetzen sah sie, dass an Saphiras samtiger Nase eine Träne entlangrollte und vor ihr auf den Boden tropfte.
    „Was ist denn passiert?“, fragte sie besorgt.
    „Ich habe vorhin einen Brief von meinen Eltern bekommen“, schniefte Saphira. „Sie werden noch diese Woche umziehen. Und ich hätte mich so gerne von meiner Weide,meinem Stall und meiner Lieblingseiche verabschiedet. Aber das geht jetzt nicht mehr und das ist ganz schrecklich!“
    „Ach, Saphira!“, rief Wolke. Tröstend schmiegte sie sich an Saphira. „Das tut mir wirklich leid!“
    Auch Stella drückte ihre rosige Wange an Saphiras Hals. „Umziehen ist immer schlimm“, sagte sie. „Ich habe das oft durchgemacht.“
    Saphira lächelte unter Tränen. „Vielen Dank“, schniefte sie. „Ich hab ja gewusst, dass wir umziehen werden. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es mir so viel ausmachen würde.“
    Alle wandten sich neugierig um, als eine langbeinige, cremefarbene Einhorndame mit ergrauter Mähne in den Kunstsaal trat.
    „Herzlich willkommen zur ersten Stunde“, begrüßte sie
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