Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1645 - Blutsturm

1645 - Blutsturm

Titel: 1645 - Blutsturm
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Dass es so etwas bei uns gibt«, flüsterte Kirk.
    »Ob die sich verlaufen hat?«
    Kirk stemmte beide Hände in die Hüften. »Sieht nicht so aus. Sie scheint aber unschlüssig zu sein, wenn du siehst, wie sie sich umschaut. Die muss was suchen.«
    Basil leckte über seine Lippen.
    Die Blonde war ein Schuss.
    Genau das Richtige für ihn. Im Ort und der Umgebung war er als Aufreißer bekannt. Wer als Frau nicht schnell genug auf den Baum kam oder sich versteckte, geriet in seine Fänge. Er konnte charmant, aber auch leicht gewalttätig sein, was sich herumgesprochen hatte.
    Aus diesem Grund hatte Basil schon zweimal im Knast gesessen. Sein Gewaltpotenzial hatte er unter Kontrolle bekommen, den großen Auf reißer spielte er noch immer. Besonders im Sommer, wenn mehr Touristen an die Küste kamen. Jetzt war die Zeit des Urlaubs am Meer vorbei. Nur noch Hartgesottene kamen, meist ältere Menschen, die sich bei langen Spaziergängen erholen wollten.
    Und jetzt war diese Blonde da. Die passte nicht in diesen grauen Alltag.
    Das war wie eine Aufhellung, als hätte sich ein Stern in einen Menschen verwandelt.
    Basil und Kirk standen am Hafen. Die nächsten bewohnten Häuser lagen weiter weg. In der Nähe dümpelten die Boote an der Mole. Wellen bewegten sie, sodass sie immer wieder mit ihren Bordwänden gegeneinander rieben.
    Andere Menschen befanden sich nicht in der Nähe. Das Wetter war umgeschlagen. Regen war angesagt worden, und seit gut fünf Minuten fegten erste kleine Tropfen als Sprüh den beiden Männern in die Gesichter und gegen die Jacken.
    Noch standen sie geschützt unter dem Vordach eines Schuppens. Es verging schon Zeit, bis Basil seinen Blick von der Blonden nahm, die neben ihrem Wagen stand und sich umschaute.
    »Soll ich dir was sagen, Kirk?«
    »Ja.«
    »Mach die Fliege.«
    Kirk schluckte und lachte danach meckernd. »Wie kommst du denn darauf? Wir sind noch gar nicht angefangen. Du hast gesagt, dass ich dir dabei helfen soll, den alten Krempel zu verstauen, den du sonst auf den Flohmärkten verscherbelst.«
    »Später. Jetzt hau ab.«
    »Ach.« Er lachte erneut. »Du willst den Schuss für dich allein haben. Stimmt’s?«
    »Gut getroffen. Ich gebe dir frei. Geh in den Pub und trink einen auf meine Rechnung.«
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Hau ab, sonnst werde ich sauer.«
    Kirk kannte seinen Freund gut genug. Basil verstand bei gewissen Dingen keinen Spaß. Körperlich war Kirk ihm sowieso unterlegen, und er wollte es sich mit dem Trödler auch nicht verderben. Schließlich bekam er hin und wieder Jobs durch ihn.
    »Ja, ja, ich gehe schon.«
    »Aber hurtig.«
    Kirk sah zu, dass er wegkam.
    Sollte Basil sich um die Frau kümmern, die Kirk mit einem Seitenblick bedachte, als er den Weg ins Dorf einschlug.
    Sie war in der Tat ein Schuss. Nach einer solchen Person leckte man sich als Mann die Finger, aber er spürte auch, dass die Blonde nichts für ihn war. Die fiel zu sehr auf.
    Allein die Art, wie sie da neben ihrem Wagen stand, verriet eine ungemein starke Selbstsicherheit, und plötzlich war er froh, ihre Nähe zu verlassen. Von der Person ging etwas aus, das bei ihm ein Frösteln hinterließ.
    Als er die Gasse erreichte, die zu den Häusern führte, drehte er sich noch mal um.
    Die Blonde stand nicht mehr an ihrem Wagen. Sie ging bereits auf Basil zu, der es offenbar kaum erwarten konnte.
    Er stand da und ließ sie kommen. Sein Gesicht zeigte ein Grinsen, das die Frauen, die ihn kannten, gewarnt hätte. Nicht so die Blonde, die auf ihn zuschlenderte. Obwohl sie nicht hart auftrat, zeigte ihr Gesicht einen Ausdruck von Selbstsicherheit und Arroganz, der Basil schon leicht verwunderte.
    Dann besann er sich auf seine Macho-Rolle und setzte sein breites, unechtes Lächeln auf.
    »Hallo, Schönheit. Du hast mich gesucht, das weiß ich. Und du hast mich gefunden.«
    Justine ließ ihren Blick über die Gestalt des Mannes gleiten. Was er trug, interessierte sie nicht besonders, sie sah nur in sein Gesicht, das etwas verwüstet aussah. Narben bedeckten die Haut oder hatten sich in sie eingegraben. Eine Erwachsenen-Akne, die ihn nicht weiter störte und bestimmte Frauen auch nicht. Sein Haar war nach hinten gekämmt und lag glatt auf dem Kopf.
    »Ja, ich habe dich gefunden.«
    »Super. Ich bin Basil.«
    »Du kannst mich Justine nennen.«
    »Starker Name.«
    »Ich weiß.«
    Basil starrte gierig auf den Ausschnitt. Was er noch verbarg, das wollte er sehen, und er suchte nach einem Grund, sie in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher