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1645 - Blutsturm

1645 - Blutsturm

Titel: 1645 - Blutsturm
Autoren: Jason Dark
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darüber nachdenken und einfach nur handeln.
    Neben Suko kniete ich mich nieder. Ich hoffte, dass mir Zeit blieb, bevor Mallmann etwas unternahm. Er sprach nicht mehr, aber ich hörte seine wütenden Laute.
    Ich hatte Suko leicht gedreht, um unter seine Jacke fassen zu können. In der Innentasche steckte der magische Stab, der, wenn ich ein bestimmtes Wort rief, dafür sorgte, dass für die Dauer von fünf Sekunden die Zeit angehalten wurde, in der sich diejenigen Personen nicht mehr bewegen konnten, die in Rufweite standen.
    Fünf Sekunden nur, mehr nicht.
    Ich bekam den Stab zu fassen und zog ihn aus der Innentasche hervor, als Mallmann bei mir war und hart zutrat.
    Er erwischte zum Glück nicht meinen Kopf, sondern nur meine Schulter.
    Der Treffer schleuderte mich zur Seite. Ich landete auf dem Boden und hörte seine wütende Stimme.
    »Was immer du vorhast, du legst mich nicht rein. Sinclair, ich werde dich…«
    Er verstummte, denn ich hatte mich auf den Rücken gedreht. Da er auf mich nieder schaute, sah er nicht mehr den Pfahl in meiner Hand, sondern Sukos Stab.
    Er kannte ihn. Er wusste über seine Wirkung Bescheid. Es war hell genug, um mich erkennen zu lassen, wie sich sein Gesicht verzog und es durch Hass entstellt wurde.
    Jetzt half mir nur noch ein Wort.
    Und das rief ich jetzt.
    »Topar!«
    ***
    Ab jetzt hatte ich fünf Sekunden Zeit, um meinen Plan in die Tat umzusetzen. Es war ein Risiko, aber es war die einzige Chance, die mir noch blieb. Zwar schmerzte meine Schulter durch den Tritt, doch daran dachte ich nicht, als ich auf die Beine kam.
    Dracula II stand unbeweglich vor mir. Ich hätte ihm Mareks Pfahl in den Körper rammen können. Das ließ ich bleiben, weil es mich Zeit gekostet hätte und ich auf Nummer sicher gehen wollte.
    In meinen Taschen steckten die beiden Handgranaten.
    Eine Sekunde später nicht mehr. Da hatte ich sie scharf gemacht und in Mallmanns Taschen verschwinden lassen. Sofort rannte ich weg, denn ich wusste, dass mir höchstens drei Sekunden blieben, um Deckung zu finden.
    Die fünf Sekunden waren vorbei.
    Mallmann konnte sich wieder bewegen. Er sah mich rennen, er schrie mich an, und ich warf mich mit einem Hechtsprung zu Boden. Alles andere war mir jetzt egal.
    Die beiden Handgranaten explodierten, als ich bereits auf dem Boden lag und beide Arme über meinem Kopf verschränkt hatte…
    ***
    Zwei Granaten, aber eine Explosion. So laut, so krachend, als wollte sie das Haus in der Nähe und auch einen Teil des Waldes zerstören.
    Was um mich herum geschah, sah ich nicht. Ich wurde von Erdresten getroffen, in meinen Ohren war ein taubes Gefühl, und ich glaubte sogar, durch die entstandene Druckwelle ein Stück vom Boden abgehoben zu werden.
    Mehr passierte mir nicht. Abgesehen vom Staub und Dreck, der auf mich niederfiel.
    Urplötzlich war der Krach vorbei. Es trat eine besondere Stille ein, die nur von einem leisen Rieseln unterbrochen wurde, das entstand, als letzte Reste auf dem Boden landeten.
    Ich lag noch immer da, wo ich mich zu Boden geworfen hatte, und wartete darauf, dass ich von Mallmann angesprochen wurde.
    Da kam nichts.
    Erst einige Zeit später wurde mir klar, was passiert sein musste. Jetzt traute ich mich auch, mich zu bewegen. Steif und etwas mühselig stand ich auf. Nur die linke Schulter tat mir weh, ansonsten hatte ich nichts abbekommen.
    Ich hörte ein leises Lachen, das aber nicht von einem Mann stammte. Es war Justine. Um sie kümmerte ich mich nicht. Ich bekam nur mit, dass ihr Gefängnis noch von der Druckwelle hin und her schwang.
    Wo steckte Mallmann?
    Zuerst sah ich nichts, weil ich mich wieder an die schlechten Lichtverhältnisse gewöhnen musste. Dann fiel mein Blick dorthin, wo er zuletzt gestanden hatte. Leider recht nah bei Suko, der aber lag am Boden.
    Von Mallmann sah ich nichts, aber dort, wo er gestanden hatte, befand sich ein Krater im Erdreich. Er war von der Wucht der Detonation geschaffen worden und er war mein Ziel.
    Ich holte mit einer wahren Zitterhand die kleine Lampe hervor. Als ich sie eingeschaltet hatte, da zitterte auch der Kreis am Boden, der wenig später auf den Krater zuwanderte.
    Allmählich wurde mir etwas Bestimmtes bewusst, was ich aber nicht nachvollziehen wollte, weil es für mich einfach noch zu unglaublich klang. Kurze Zeit später wurde ich eines Besseren belehrt, denn da hatte ich den Krater erreicht.
    Ich leuchtete hinein.
    Ich sah Will Mallmann. Oder besser gesagt das, was von Dracula II übrig geblieben
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