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Regelschaltung Jungbrunnen

Regelschaltung Jungbrunnen

Titel: Regelschaltung Jungbrunnen
Autoren: K. H. Scheer
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Landeerlaubnis kann nur gewährt werden, wenn Sie mir bindend beweisen, daß es sich um Ihre Untergebe nen handelt. Andernfalls eröffne ich das Feuer. Defensivverhalten ist bei Annäherung an die Landeplattform trotz Hochrangimpuls nicht mehr möglich.«
    Ich überlegte angestrengt und schnell. Marsianische Robotgehirne kannten keine von menschlichen Gesichtspunkten ausgehenden Toleranzpausen. Er würde feuern!
    »Kiny meldet sich!« rief Hannibal mir zu. Er hatte telepathischen Kontakt zu der einzigen natürlichen Mutantin der GWA aufgenommen.
    Kiny Edwards war im Notstützpunkt FILIGRAN zusammen mit anderen Eingeweihten der GWA stationiert. FILIGRAN war ein getarntes Felsennest außerhalb der Festungsanlagen und nur achthundertundzwanzig Meter Luftlinie von unserer Landeplattform entfernt.
    Hannibals Stimme klang plötzlich monoton. Er konzentrierte sich voll auf die telepathische Durchsage des offenbar erregten Mädchens.
    »Auf geheimer Sup-Ultrawelle GWA Kontakt mit der Maschine. General Reling kommt persönlich an. Der Transporter enthält Versorgungsgüter und GWA-Einsatzwaffen auf atomarer Basis.«
    Da wurde mir klar, weshalb der KLAUSENWÄCHTER so unnachsichtig reagierte. Als wir eingetroffen waren, hatten wir uns gehütet, irgendeine nukleare Waffe am Körper zu tragen. Reling schien dagegen mit einer massiven Ladung anzukommen.
    »Nachricht an Kiny. Von ihr weiterzuleiten auf Sup-Ultrawelle an den Alten«, ordnete ich hastig an. »Sofort abdrehen, in einem Gebirgstal auf Warteposition gehen, oder sie werden abgeschossen. Voraussichtliche Freigabeorder ebenfalls abwarten. Los schon …!«
    Hannibal gab die Nachricht auf Psi-Ebene an die Telepathin durch. Sie rief sofort die Maschine an.
    Augenblicke später verschwand der Transporter von den Bildschirmen. Der leuchtend rote Punkt der marsianischen Materieortung verharrte auf einem Fleck des Diagrammschirms.
    Ich atmete erleichtert auf und rief das Robotgehirn an.
    »… gleich General HC-9 an KLAUSENWÄCHTER, die Insassen des Flugkörpers sind tatsächlich meine Untergebenen. Sie kommen im Interesse unserer gemeinsamen Aufgabe, also zur Wahrung und zum Schutz der Hinterlassenschaft deiner Erbauer vor unautorisierten Mächten. Ich fordere die Landeerlaubnis.«
    »… gleich General HC-9, die Aussage ist für mich nicht bindend. Kodatorbefehl wird abgelehnt, es sei denn, die Ankommenden unterwerfen sich meiner Identitätskontrolle laut Logikgesetz über Katastrophenauswirkung. Sie erlauben Ausnahmere gelung, sobald bewiesen ist, daß Besucher ohne Kodeschlagmar ken dennoch im Interesse des Reiches handeln. Sie sind jedoch nach erfolgter Dienstleistung zu eliminieren, da die Gefahr besteht, daß sie ihre Erkenntnisse über die Existenz der Festung an Unau torisierte weiterleiten.«
    »Welch ein niedliches Geschöpf«, spöttelte Allison. »Zu eliminieren! Auch dann, wenn Fremde die Position schon vorher kannten? Probieren Sie es.«
    Ich nickte ihm zu. Allison hatte die Sachlage erfaßt. Ich rief den KLAUSENWÄCHTER erneut in der vorgeschriebenen Form an.
    »… wird dein Vorsichtsbefehl aufgehoben, da meine ankommenden Untergebenen bereits über Position, Bedeutung und Ausstattung der Festung unterrichtet sind. Meine Forderung: Kursüberprüfung und ermitteln, ob der Anflug trotz der Ausweichmanöver korrekt ist.«
    »Ausgeführt«, wurde ich unterbrochen, noch ehe ich weitersprechen konnte. »Anflug ist seit der Küstenüberquerung zielgenau. Ich akzeptiere den Vorhalt, Ihre Untergebenen seien bereits unterrichtet. Die Eliminierung erübrigt sich. Wünschen Sie noch die Landeerlaubnis?«
    Ich atmete erleichtert auf. Reling ahnte wahrscheinlich nicht, wie knapp er dem Tode entronnen war. Was suchte er überhaupt in den Hochanden? Er galt offiziell als tot. Seitdem ich ihn angeblich auf dem Mond erschossen hatte, war er in der Versenkung verschwunden. Nun tauchte er plötzlich in einer derart prekären Situation wieder auf.
    »… gleich HC-9 an KLAUSENWÄCHTER, ich stimme der von dir gewünschten Fernidentifizierung zu. Rufe die Besatzung an und …«
    »Unterbrechung«, dröhnte die mechanische Stimme des Kommandoroboters. »Funkverkehr mit Ihrem Zusatzstützpunkt FILIGRAN ist von mir empfangen, entschlüsselt und ausgewertet worden. Ihre Angaben entsprechen den Tatsachen. Maschine erhält Landeerlaubnis. Für daraus entstehende Folgen haben Sie die Verantwortung zu übernehmen. Geben Sie verbindlichen Kodatorimpuls auf Hochrangtaste. Ende.«
    Ich beeilte
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