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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens
Autoren: Johanna Lindsey
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Chance, mich zu schlagen, Schätzchen.«
    Sie schmunzelte über diese Feststellung. »Wer weiß? Vielleicht überrasche ich dich, Angel.«
    Ein paar Sekunden später schien er tatsächlich überrascht. Sie war unglaublicherweise beinahe so schnell wie er. Sie jedoch war noch mehr überrascht, denn heute war er so langsam gewesen, daß selbst ein Kind hätte schneller ziehen können. Er hatte sie gewinnen lassen. Als sie begriff, warum, lief sie auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen Hals.
    »Du hast verloren!« rief sie glücklich.
    »Das denkst du«, erwiderte er, bevor sein Mund den ihren fand und ihr den Atem raubte.
    Es verging eine ganze Weile, bis sie schließlich sagte: »Ich versteh das nicht. Wolltest du keine Scheidung?«
    »Schätzchen, was glaubst du, warum ich die MacKauleys nicht davon abgehalten habe, uns zu verheiraten?«
    »Aber du konntest sie doch gar nicht davon abhalten.«
    »Wirklich nicht?«
    Ihre Augen weiteten sich. Sie hatte beobachtet, wie er sich im Bruchteil einer Sekunde umdrehte und gleichzeitig zog. Er hätte an jenem Tag Richard durchaus davon abhalten können, ihm seine Waffe abzunehmen. Und auf dem Weg zum Haus war er so dicht hinter Frazer hergegangen, daß er ihn mühelos hätte entwaffnen und dem Ganzen ein Ende setzen können.
    »Warum warst du denn dann so wütend auf mich?« wollte sie wissen.
    »Weil du die MacKauleys so inständig darum gebeten hast, es nicht zu tun«, erwiderte er.
    »Aber das habe ich doch nur getan, weil ich eine Todesangst hatte, daß du sie anschließend allesamt umbringen würdest.«
    »War das dein einziger Grund?«
    »Nun, genau genommen – ja«, sagte sie mit einem leichten Erröten. »Es hat mir eigentlich gar nicht soviel ausgemacht, dich zu heiraten. Natürlich hatte ich Angst, was meine Mutter dazu sagen würde.«
    »Hast du immer noch Angst davor?«
    »Nein, nicht mehr. Du wirst es nicht glauben, aber seit sie und mein Vater wieder miteinander reden, ist sie viel milder geworden.«
    »Nein, das glaube ich wirklich nicht.«
    Cassie lachte. »Habe ich dir erzählt, daß mein Vater uns besuchen kommt? Es würde mich gar nicht so sehr überraschen, wenn sie schon bald wieder zusammenfänden.«
    »Haben wir denn wieder zusammengefunden, Cassie?«
    »Ich rechne fest damit, daß du noch heute deine Sachen aus der Stadt holst und hier einziehst.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre.«
    »Warum? Du kennst das Haus doch schon ganz genau. Es ist das exakte Ebenbild des Hauses meines Vaters.«
    Sie tat absichtlich so, als hätte sie nicht verstanden, worum es ihm ging – um die von ihm vermutete Ablehnung durch ihre Mutter. Vorerst aber ließ er sie gewähren. »Hast du je herausgefunden, warum er das getan hat?«
    »Nicht so ganz. Ich könnte mir vorstellen, daß er sich seine Erinnerungen bewahren wollte.«
    »Das und weil er mich noch immer liebt«, sagte Catherine von der anderen Seite des Fensters, vor dem sie jetzt standen.
    Cassie und Angel drehten sich zu ihr um, nur um zu sehen, wie sie ihren Lauscherposten verließ und wegging. Sie brachen in lautes Gelächter aus.
    »Aber sie hat gesagt, sie wolle zu Bett gehen«, stellte Angel verwundert fest.
    »Bevor sie herausgefunden hatte, was hier los war? Doch nicht meine Mutter.«
    »Dann ist sie jetzt weggegangen, um ihren Revolver zu holen?«
    Cassie betrachtete ihn schmunzelnd. »Deswegen brauchst du dir wohl keine Sorgen mehr zu machen. Wenn du es nicht bemerkt hast – sie hat uns gerade ihren Segen gegeben, indem sie nichts weiter gesagt hat.«
    »Ich habe es nicht bemerkt.«
    »Du wirst sie mit der Zeit schon kennenlernen, und du wirst sehr viel Zeit dazu haben.«
    Er zog sie näher an sich. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schön das in meinen Ohren klingt.«
    »Dann sag es mir doch.«
    Damit hatte sie ihn in Verlegenheit gebracht. Worte wie die, die er ihr sagen wollte, kamen ihm nicht so leicht über die Lippen.
    »Ich weiß nicht, wie es passiert ist, daß du mir soviel bedeutest, Cassie, aber so ist es nun mal. Verdammt, ich konnte keinen einzigen Tag hinter mich bringen, ohne an dich zu denken und zu wünschen, daß du mir gehörtest.«
    »Angel, willst du mir etwa sagen, daß du mich liebst?« »Ich glaube schon. Aber du wirst niemals einen Viehzüchter aus mir machen.«
    Sie lachte und küßte ihn. »Das würde ich auch gar nicht versuchen.« Aber ihre liebe alte Gewohnheit, sich überall einzumischen, brachte sie dazu, hinzuzufügen: »Wer weiß, vielleicht
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