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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf
Autoren: Sofi Mart
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hingenommen werden. Die Macht gehört uns!´

    »Oh man, ich hoffe, dass ist nicht vererbbar«, zischte ich, dann überflog ich einige Passagen, besonders die, mit der Armee von Söldnern mit dem Fürsten-Wolf in sich.

    `Diese Dummköpfe bildeten sich ein, alles im Griff zu haben. Aber Evolution kann man nicht kontrollieren. Wir hatten Fenrirs Erbgut entschlüsselt und isoliert. Unsere Forschungen liefen dennoch ins Leere. Bis dato hatten wir nur männliche überlebensfähige Embryonen zu Stande gebracht. Alle weiblichen Exemplare verkümmerten, sobald sie in den Mutterleib eingepflanzt wurden. Wir hatten nur noch einen Versuch. Wir sind am Ende!´

    »Klingt doch gut«, kommentierte ich noch sarkastisch, bis im nächsten Absatz der Name meiner Mutter auftauchte. Damals hieß sie noch Manon Dashwood. Analog fiel mir meine verpatzte Blutanalyse vor ein paar Wochen wieder ein.
    »Scheiße«, schrie ich hysterisch los: »Die haben uns mit diesem Dreckszeug verändert.«
    Readwulf sah mich nicht sehr überrascht an. Für ihn musste diese alles verändernde Erkenntnis nicht neu sein.
    »Wieso hast du mir nichts gesagt?«, fuhr ich ihn an.
    »Ich weiß es auch erst seit ein paar Stunden. Ich habe Darius gequält, um endlich Antworten zu bekommen. Weißt du noch?«
    Das war mir egal. Er hätte es mir sofort sagen müssen. Ich ekelte mich plötzlich vor mir selbst: Wolf im Blut. Wer weiß was die noch dazu gemischt haben. Bin ich überhaupt noch ein Mensch?
    Meine Hand zitterte so sehr, dass mir das Buch aus den Fingern rutschte.
    »Hey, alles ist gut. Du bist nicht meine Schwester«, sagte er und streichelte beschwichtigend über mein Haar. Mir stockte der Atem. Meine Gesichtszüge entgleisten und meine Stimme überschlug sich: »Wie um Himmels Willen kommst du jetzt auf so was?«
    »Vergiss das.«
    »Ich vergesse hier gar nichts mehr! Du bist seit wir uns kennen komisch. Du küsst mich und stößt mich weg und das in der gleichen Minute. Und alles nur, weil du denkst ich sei deine Schwester?«
    »Ja«
    »Und warum sagst du dann nichts? Weißt du eigentlich wie scheiße ich mich die ganze Zeit gefühlt habe? Das ist auch krank, Read«, brüllte ich so laut ich konnte, denn mehr Wut hatte ich in meinem Leben noch nie verspürt.
    Er griff nach meiner Hand. Ich wehrte ihn ab und sprang auf. Er auch.
    »Das erklärt so einiges«, zischte ich schob ihn mit aller Kraft von mir weg.
    »Küss nie wieder meine Stirn!« Meine Augen glühten, als ich auf den Balkon flüchtete.
    »Jules«, rief er mir nach, doch ich musste jetzt alleine sein.

    ***

Kapitel 12
    Ein Ende mit Anfang

    Die Nacht war sternenklar und so bot mir der Himmel ein funkelndes Schauspiel. Ich atmete mehrfach tief durch, doch der Druck in mir wollte einfach nicht nachlassen.
    »Aaaaaaaaaaaaaahhh!«, schrie ich so laut ich konnte los und hüpfte dabei auf und ab. Es war vielleicht eher ein Stampfen und ein Kreischen, aber das tut ja nichts zur Sache. Mir fiel einfach nichts Besseres ein, um mir Luft zu machen.
    Meine kleine Vorstellung blieb leider nicht unbemerkt: »Alles in Ordnung, junge Lady? Bitte springen sie nicht! Das Leben kann auch schön sein, glauben sie mir«, rief ein Passant von der Straße nach oben.
    Das war mir unendlich peinlich. Doch es wurde noch viel peinlicher, als sich zwei weitere Personen dazugesellten und ebenfalls nach oben gafften.
    Ich wollte nur meine Ruhe, aber es war unmöglich sie zu ignorieren, also griff ich nach dem Geländer, beugte mich leicht über und rief nach unten: »Ich springe nicht. Versprochen!«
    Der Mann jedoch zuckte zusammen, als er dazu noch meine weiß umwickelten Hände sah. Vermutlich dachte er, dass das die Spuren meines ersten Suizid-Versuches wären und schrie aus vollem Hals: »Nein. Nicht springen junges Fräulein. Bitte!«
    »Perfekt«, gratulierte ich mir, als aus den drei Schaulustigen nach und nach immer mehr Menschen wurden.
    »Soll ich zu ihnen rauf kommen? Wir können doch über alles reden«, bot sich mein Pseudolebensretter weiter an.
    Ich hatte nicht bemerkt, dass Read die ganze Szenerie amüsiert vom Bett aus verfolgte. Er hörte jedes Wort. Erst als mein Straßenritter erneut verkündete, dass er jetzt die Polizei rufen würde, setzte Read dem peinlichen Schauspiel ein Ende.
    Er trat heraus auf den Balkon und brüllte nach unten: »Kommissar Dickens hier! Vielen Dank Mister, ich habe jetzt alles unter Kontrolle!« Er griff nach meinem Arm und flüstere: »Komm Süße. Komm ein Stück von der
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