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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf
Autoren: Sofi Mart
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Read, es ist nicht deine Schuld. Hör auf damit.« Ich wollte von all dem nichts mehr wissen. Vergessen, das wollte ich und zwar schnell und mit aller Gewalt. Ich hatte die Opferrolle so satt und die Kleinmädchen-Beschützernummer hing mir zum Hals raus. Es war höchste Zeit, an unserer Beziehung etwas zu verändern. Also, hier war meine Bedingung: »Bring mir ALLES bei!«
    Da er nicht gleich reagierte, wurde ich deutlicher: »Ich will können, was du kannst und zwar alles! Dann verzeih ich dir, dass du nicht da warst.«
    Er schluckte hart. »Einverstanden.«
    Ich war mit dieser Antwort mehr als zufrieden, doch Readwulf wäre nicht er selbst gewesen, ließe er das auf sich beruhen. Ich wollte gerade aussteigen, da hielt er mich am Arm fest: »Süße, du hast bereits Sachen drauf und keine Ahnung, wie gut du bist.«
    »Wovon sprichst du genau?«
    »Deine Augen mein Engel. Die leuchten nicht nur ab und zu hübsch grün. Sie sind wirklich gefährliche Waffen.«
    »Das hört sich ja sehr süß an, mein Schatz. Mit `Bring mir alles bei, was du kannst´ hatte ich nicht deine Komplimentekiste gemeint.«
    »Sieh mich an und lerne zu verstehen.« Er hatte nicht ganz ausgesprochen, da entfachten seine braunen Augen auch schon ihr bernsteinfarbenes Feuer. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen, noch unfähiger ihm jemals widerstehen zu können, als sonst. Es kam kein einziges Wort über seine Lippen und doch befahl er mir den Reißverschluss meiner Sweatshirtjacke zu öffnen. Es war, als säße er direkt in meinem Kopf, oder hielt eine Fernbindung für mich in der Hand.
    Mein Busen wurde jetzt nur noch von wenig Stoff verdeckt. Ich hätte mir ein T-Shirt drunter ziehen sollen.
    Mit einem Kuss auf den Bauch gab er mir meinen Willen wieder.
    »Und du bist dir sicher, dass ich das kann?«
    Er nahm den Koffer vom Rücksitz an sich und grinste.
    »Kommst du?«, fragte er ein paar Meter vor mir entfernt, denn ich saß noch immer wie angewurzelt im Auto.
    »Moment.«
    Mein Reißverschluss klemmte.

    Sein Hotelzimmer war ein Traum: Edle Vorhänge, schneeweiße Bettwäsche, schicke Einrichtung und Handtücher so flauschig, wie Watte.
    »Hier wohnst du also.«
    »Naja, jedenfalls solange ich in London bin«, entgegnete er trocken.
    »Oh, es gibt noch ein richtiges zu Hause?«, kommentierte ich neugierig.
    »Selbstverständlich. Wenn du möchtest, zeig ich es dir irgendwann.«
    »Irgendwann?«, fragte ich sofort, doch Read ging nicht auf meine Anmerkung ein. Er sagte stattdessen: »Ich bin müde und hab Hunger, mein Herz. Was hältst du von einer heißen Dusche und danach ein kleines Picknick im Bett?«
    »Essen: Sehr gern. Wasser: Nein danke, davon hatte ich heute schon genug.«
    »Natürlich, entschuldige. Aber ich darf doch kurz? Beeile mich auch, versprochen.« Er zog bereits sein Shirt über den Kopf.
    »Auf dem Nachtisch findest du eine Karte vom Zimmerservice. Such dir was aus! Ich esse alles«, erklärte er und beiläufig glitt die Jeans über seine Hüften.
    »Tu das nicht, Read.« Ich wollte gleichgültig mit dieser Situation umgehen, aber sein Anblick heizte meine Phantasie extrem an.

    Während er unter der Dusche für neue Frische sorgte, bestellte ich die Speisekarte rauf und runter. Es gab so viele leckere Sachen und Entscheidungen konnte ich an diesem Tag keine mehr treffen.
    Ich zog die Schuhe aus und warf mich auf das riesige französische Bett, griff nach der Fernbedienung und septe mich durchs Abendprogramm.
    Genauso heiß wie sein Abgang, war Reads Auftritt im Handtuch. Der Stoff war locker um seine Hüfte gebunden. Ich versuchte ihn nicht anzustarren, aber mir entging auch nicht, dass er vergessen hatte sich abzutrocknen. Die Wassertropfen glänzten im Schein der Nachttischlampe. Seine gebräunten Haut roch nach Duschgel. Ich riss mich zusammen und fragte: »Hast du die flauschigen Bademäntel übersehen?«
    »Mir war warm«, erklärte er lässig und ließ sich besonders viel Zeit, Shorts und ein frisches T-Shirt aus dem Schrank zu holen. Ich konzentrierte mich auf den Bildschirm. Mir war nicht ganz klar, was er vor hatte. Spielte er mit mir, oder hatte er seine Intimitätsproblem überwunden.

    Der Zimmerservice lieferte meine etwas zu ausgiebig geratene Bestellung. Read kommentierte dies lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue und gab dem Kellner ein üppiges Trinkgeld.
    »Tut mir leid. Ich habe Hunger.«
    »Das kann ich sehen.«
    Da fiel mir der silberne Koffer erneut ins Auge, Read hatte ihn neben dem
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